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FRANKFURT/ Alte Oper: „1822 – NEUJAHRSKONZERT“

Frankfurt: „1822-NEUJAHRSKONERT“ 12.01.2014

 Ungewöhnlich, abwechslungsreich, fernab üblicher Hörgewohnheiten präsentierte die Alte Oper ihr „Neujahrskonzert 2014“ mit dem Orchester Junge Deutsche Philharmonie unter der Leitung des dänischen Dirigenten Michael Schönwandt. In harmonischer Instrumentation erklangen zum Auftakt in weihevoller Formation die Leitmotive des „Parsifal-Vorspiels“ (Richard Wagner). Danach folgte konträr ein Sprung ins 20. Jahrhundert mit einem Werk des amerikanischen Neoklassizmus und zwar dem „KlarinettenKonzert“ von Aaron Copland. Als Solist glänzte der mit internationalen Preisen überhäufte Martin Fröst und verlieh diesem relativ kurzen Werk mit den Stilelementen von Harfe und Klavier (Markus Thalheimer, Kathrin Klein) und den jazzmäßigen Passagen einen farbenreichen, rhythmisch-lebendigen, technisch-interpretatorischen, sinnfällig sehr starken Ausdrucksstil. Das Publikum war entzückt und feierte den symphatischen, schlanken Dänen mit einem Jubelsturm, welcher sich sodann mit einer Bearbeitung seines Bruders Göran des „Dance“ ( Jewish Klezmer) mit orchestraler Begleitung revanchierte, einer Miniatur von mitreißendem Temperament in unvergleichlicher Virtuosität dargeboten.

Nach der Pause gab es mit „Die Planeten“ (Gustav Holst) einen symphonischen Ausflug in kosmische Stratosphären. Bewundernswert mit welcher Selbstverständlichkeit und Akkuratesse die Musiker meist noch jugendlichem Alter, diesem höchst anspruchsvollen Werk begegneten. In Souveränität führte Maestro Schönwandt durch die technischen Finessen des Werkes und animierte das Orchester zu exzellenter Klangentfaltung. Majestätisch, pompös erklang die Eingangspassage Mars, in allen Facetten des mächtigen Apparates. Mystische Töne vernahm man den bestens disponierten Streichern bei Venus, in filigranen, impressionistischen Farben erschien Merkur, imposant in brillanter Blechformation meldete sich Jupiter zu Wort. Geheimnisvoll in orchestralen Schattierungen wirkte die mystische Annäherung an Uranus, konträre Schärfentiefe kam bei Neptun ins Spiel um schließlich mit der versöhnlichen Vokalise der Frauenstimmen (Württ. Kammerchor – Dieter Kurz) des finalen Ausklangs, im Kosmos zu verhallen. Drei symphonische Zugaben gewährte das junge Orchester bar der übergroßen Begeisterung und somit u.a. himmlisch-sphärisch, doch erdnah prächtig musiziert den „Sphärenwalzer“ (Johann Strauß).

 Gerhard Hoffmann

 

 

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