Gastauftritt von Robert Kreis im Theater am Dom von Köln
Von Andrea Matzker und Dr. Egon Schlesinger
Robert Kreis im Theater am Dom. Foto: Andrea Matzker
Brillant, charmant und elegant wie eh und je, trat Robert Kreis vor einem voll ausverkauften Theater am Dom zur sonntäglichen Matinee am Muttertag auf. So gratulierte er denn auch zunächst allen anwesenden Müttern aber vor allem allen, die Corona und andere schwere Zeiten glücklich überlebt haben, so wie er selbst, den es nach vier Impfungen übel erwischt hatte.
In diesem Monat feiert er 50 Jahre Bühnenpräsenz und zugleich seine 8000. Vorstellung. Vor wenigen Wochen überreichte ihm Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier das Bundesverdienstkreuz am Bande für seine außergewöhnlichen Verdienste und Aktivitäten gegen das Vergessen der Kunst und des Kabaretts aus den zwanziger Jahren und des jüdischen Humors im Allgemeinen.
Der 2008 nach Berlin ausgewanderte Wahlkölner freut sich immer, wieder zu seinen „strahlenden Schnuten“ von Köln zu kommen. Er empfindet es hier immer als „kuschelig“ und „gesellig“. Nach wie vor liebt er das Agnesviertel, wo er damals in der geschichtsträchtigen Hülchrather Straße gewohnt hatte. Außerdem erinnert er immer gerne daran, dass ursprünglich Alfred Biolek ihn in Bio‘s Bahnhof entdeckt hatte.
Zwei ganze Stunden, die Pause nicht mitgerechnet, dauerte sein Programm, das das Publikum zu Beifallsstürmen und stehenden Ovationen hinriss. Neben köstlichen, äußerst selten zu hörenden Liedern, Zitaten und vielen Witzen sprach er auch viele Situationen aus der Gegenwart an. Höhepunkt des ersten Teils war sein von allen ersehnter und bekannter Lach-Foxtrott. Das Programm endete mit dem nachdenklichen und melancholischen Liebeslied aus dem Jahre 1934 „Die Liebe ist ein Geheimnis“. Es durfte nicht fehlen: „Borg mir dein Gesicht, ich will die Großmama erschrecken“ oder „…, die Affen damit necken“! Und als Zugabe: „Wo hab‘ ich sie schon gesehen?“
Robert Kreis im Theater am Dom. Foto: Andrea Matzker
Beim anschließenden Spargel-Imbiss im Traditionslokal Schmittchen konnte er sich vor Autogramm- und Selfiewünschen kaum retten. Am 22. Oktober 2023 kommt er wieder nach Köln, selbstverständlich ins Theater am Dom, auf dessen Atmosphäre, Direktor und Faktotum Angie er sich jetzt schon freut.
Andrea Matzker/ Dr. Egon Schlesinger