KÖLN: Ein Spaziergang über die Cologne Fine Art
Von Dr. Egon Schlesinger
Zur Vernissage der 49. Cologne Fine Art traf sich die gesamte erlauchte Gesellschaft aus Köln und Umgebung und wandelte durch die Gänge der verschiedenen Aussteller.
Cologne Fine Art-2018. Goethe von Andy Warhol. Galerie Gerald Hartinger: Foto: Andrea Matzker
Begrüßt von Warhols Goethe von 1982 bei der Wiener Galerie Hartinger Fine Arts traf man im VIP-Bereich auf dessen Kölner Dom von Klaus Benden.
Cologne-Fine-Art 2018. Prof. Joachim Sartorius nimmt den Cofa Preis für Horst Antes entgegen
Den diesjährigen Cologne Fine Art Preis erhielt Horst Antes, bekannt durch seine großflächigen Haus-Bilder und die sogenannten Kopffüßler und Kopfbögen, wie seine Skulptur vor der ZDF-Sendezentrale in Mainz. Der Künstler ist ein Solitär, beschäftigt sich mit akustischem und visuellem Eindringen in den Kopf, wandte sich zuletzt seinen Häusern zu und hat sich zeit seines Lebens nie von Trends festlegen lassen. Er stellte mehrfach auf der Documenta und der Biennale aus, lebt heute in der Toskana und ist 82 Jahre alt. Er selbst konnte den Preis nicht entgegennehmen. Sein Laudator, Prof. Joachim Sartorius, wird ihn dem Künstler persönlich nach Italien bringen und überreichen.
Cologne-Fine-Art 2018. Flown Sokol Spacesuit für 90.000 Euro.
Neben kostbarsten Gemälden, Skulpturen und Kleinoden gab es auch allerhand Skurriles, wie zum Beispiel einen originalen Kosmonauten-Anzug für 90.000 € bei Art Sablon, der bereits mehrfach durch den Weltraum spaziert war. Im Jahre 1979 hatte ihn ein russischer Kosmonaut fast 200 Tage lang im All getragen. Auch sah man auffällig viele Darstellungen von Raubkatzen, Panthern und Tigern aller Arten und Stile. Sie scheinen ein besonders beliebtes Motiv zu sein. Es fiel auf, dass Werke von Christo ausnehmend häufig vertreten waren. Dazu gehörten auch der Wrapped Reichstag und das berühmte Eingewickelte Telefon. Zu den teuersten Kunstwerken zählte ein Abstraktes Bild von Gerhard Richter bei von Vertes. Eines der zauberhaftesten Gemälde war sicherlich ein hinreißender, recht kleiner und wunderschön gerahmter Chagall mit dem Titel L’évocation der Stern Pissarro Gallery aus London, die durch ihre bestechende Beleuchtung auffiel. Sie hatte keine Mühen und Kosten gescheut, einen Lichtkünstler aus Paris speziell zur Ausleuchtung ihrer Kunstwerke auf der Messe zu engagieren. Allein diese Installation dauerte mehrere Tage. Aber auch sie glänzte mit weiteren Kunstwerken wie Nu von Raoul Dufy oder Rot Blau Gelb von Gerhard Richter. Als eines der kleinsten Werke konnte eine winzige Radierung von Picasso mit dem Namen Clémentine der Galerie Jeanne gelten. Kleiner waren nur noch die kostbaren und ausgesuchten Juwelen aus den verschiedensten Epochen. Insgesamt wurde die Cologne Fine Art von 14.500 Kunstfreunden, Sammlern, Liebhabern und Interessierten besucht. Die dazu befragten Aussteller und Galeristen waren allesamt höchst zufrieden.
Cologne-Fine-Art 2018. Christo Wrapped Reichstag bei Stern Pissarro für 75.000-Euro. Foto: Andrea Matzker
Cologne-Fine-Art 2018. Gerhard Richter: Abstraktes Bild bei von Vertes. Foto: Andrea Matzker
Cologne-Fine-Art 2018. Gerhard Richter: Rot Blau Gelb bei Stern Pissarro. Foto: Andrea Matzker
Cologne-Fine-Art 2018. Marc Chagall Lévocation du village natal bei Stern Pissarro für 395.000-Euro. Foto: Andrea Matzker
Cologne-Fine-Art 2018: Radierung Célestine von Pablo Picasso bei Galerie Jeanne. Foto: Andrea Matzker
Cologne-Fine-Art 2018. Raoul Dufy Nu dans latelier de Vence bei Stern Pissarro. Foto: Andrea Matzker
Cologne-Fine-Art 2018: Ruhender schwarzer Panther von Hansjörg Wagner für 8.000 Euro bei Kunsthaus Bühler. Foto: Andrea Matzker
Cologne-Fine-Art 2018. Kostbare-Juwelen. Foto: Andrea Matzker