Online Merker Logo

Die internationale Kulturplattform

KITTSEE/Bgld./Schloss: EINE ERFOLGREICHES KONZEPT „SCHUBERTS WINTERREISE“ ALS MUSIKALISCHE INSTALLATION – NUN AUF WANDERSCHAFT!

Bass-Bariton Huub Claessens und 4 Blasinstrumente mit Dr. Martin Schuppich am Bösendorfer.


Dr. Martin Schuppich am Klavier. Foto: privat

16.3.2019 Schloss Kittsee Festsaal: EINE ERFOLGREICHES KONZEPT „SCHUBERTS WINTERREISE“ ALS MUSIKALISCHE INSTALLATION – NUN AUF WANDERSCHAFT!

 Bass-Bariton Huub Claessens und 4 Blasinstrumente

mit Dr. Martin Schuppich am Bösendorfer.

 Anlaß dazu war die Fertigstellung der Renovierung und diese wurde von Expertin Manuela Fritz entsprechend eingeleitet. Darauf erwartete das Publikum, in Form einer quasi „musikalischen Installation“, Franz Schuberts auskomponierte Depression, seiner so genannt „schrecklichen Lieder“, in einer neuen, ungewöhnlichen und vor allem emotional spannenden Dimension! Das Konzept war bereits im Waldviertel auf der Burg Raabs vor 2 Jahren vorgestellt worden und Zuhörer die damals anwesend waren, schienen gespannt zu sein, ob und was sich hier gar verändert haben könnte.


Huub Claessens an der Trompete. Foto: Privat

Es war wie bisher – bis zu Halbzeit und nach der Pause – gab es das Wechselspiel, sowohl der Flügel des Gesanges durch den niederländischen Bass-Bariton Huub Claessens, als auch durch sein außerordentliches Musizieren mit 4 von ihm selbst dazu gespielten Blas-Instrumenten in der Form improvisierter Miniaturen. Ein spezielles Hör-Erlebnis durch diese ungewöhnliche Les-Art war zu erwarten. Von seiner vollen dunklen Stimme – und dazu jeweils abwechselnd den Instrumenten – einem Sopran-Saxophon, einem Alt-Saxophon, dem über 110 Jahre alten historischen C-Saxophon oder einem Flügelhorn. In freier Improvisation sich jeweils anschmiegend bzw. dazu kontrastierend, wurde Wilhelm Müller´s Gedicht-Zyklus, teils instrumental persönlich ein-begleitet oder als solistischer Abgesang, durch diese Blasinstrumente paraphrasiert. Zitate aus den Gedichten wurden gleichfalls vom Sänger frei vorgetragen. Unverändert dagegen blieb die Original-Form von Schuberts Vertonungen vom Klavier aus.

Rechtsanwalt Dr.Martin Schuppich hat sich ebenso die Musik erkiest als auch Klavier und Gesang studiert, und ist außerdem ein gefragter Lied-Begleiter.Auf dem hier zur Verfügung stehenden Bösendorfer – für Schuberts Musik sollte eigentlich kein anderes Klavier genützt werden – entlockte er ihm Klänge, die der einfühlsamen Tradition des legendären Wiener Liedbegleiters, dem seinerzeitigen berühmten „Flügelmann“ Erik Werba, nahe kamen. Die Resonanz des Publikums – vom ungewöhnlichem Zauber dieser Fassung berührt – es sparte nicht am Beifall….

Schon bei der Erst-Präsentation des überraschenden Konzeptes im Rahmen der „Wiener Vorlesungen“ (als peripatetische Wanderung auf die Burg Raabs), war die Rede davon, daß dieses engagierte Programm auch in Wien zu hören sein wird und zwar in einer Veranstaltung der Wiener Musik-Universität. Dies ist bis jetzt noch unterblieben, doch aufgeschoben ist nicht aufgehoben und so kam derzeit eben das Schloß Kittsee an die Reihe. Die Wiener Musik-Universität ist in jüngster Zeit zu der Ehrung gekommen, sie sei „die Beste aller Welten“!. Nun ergibt sich die Frage: wann landet dieses ungewöhnliche Konzept der Schubert´schen Winter-Reise an den hiesigen Gestaden der Donau und in ihrer hoch-gepriesenen Musik-Universität….?!

Norbert A. Weinberger

 

Diese Seite drucken