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KIEL: SCHWANENSEE. B-Premiere

16.10.2013 | Ballett/Tanz, KRITIKEN

Ballett Kiel: „Schwanensee“ aus neuer Sicht – 15. Oktober 2013

Von Horst Schinzel

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Foto: Olaf  Struck

 Das Ballett „Schwanensee“ nach der Musik von Peter Tschaikowsky ist eine der beliebtesten Tanztheaterproduktionen überhaupt. In der schleswig-holsteinischen Landeshauptstadt Kiel ist es allerdings zuletzt vor dreißig Jahren gezeigt worden Umso größer die Erwartungen, die in die Neuproduktion des Kieler Ballettdirektors Yaroslav Yvanenko  gesetzt worden sind. Und der Ukrainer enttäuscht diese Erwartungen nicht. Wir haben die B-Premiere gesehen, die ebenso wie der erste Abend einige Tage zuvor stürmisch gefeiert worden ist – und dies von erfreulich vielen sehr jungen Zuschauern..

Dabei zeigt  Yvanenko das Handlungsballett aus neuer Sicht. – die der Prinzessin Odette, die von Victoria Lane Green mit großem Können dargestellt wird. Dafür verzichtet die Inszenierung auf die Geburtstagsfeier des Prinzen Siegfried. Odette wird von Alexander Abudikarimov als Zauberer Rotbart nach vielen Zaubertricks in einen Schwan verwandelt. Damit wird diese Rolle – schon durch das schwarz-rote Kostüm unheimlich – erst einmal zur Zentralfigur. Der Odette steht die schwarze Odile der Sonja Dvorak entgegen. Der Prinz des Rauen Orazbayev greift erst spät auf der Jagd in das Geschehen ein. Im zweiten Akt greift Yvanenko auf die traditionellen Bilder des ersten Choreografen Lew Iwanow zurück.

Die Inszenierung ist ein Bühnenbild von Heiko Münnich gestellt, in dem drei rechteckige achräg über Bühne hängende Spiegel eine große Rolle spielen. Das minimalistische Bühnenbild ermöglicht rasche Verwandlungen. Mönnich hat auch die traditionellen Kostüme gestaltet, die die Schneiderei vor große Probleme gestellt haben. Mit den Tutus war sie überfordert, und diese mussten neu gekauft werden.

 Das große Können der Kieler Truppe beeindruckt ebenso wie zauberhafte Musik, die erfreulicherweise unter Leitung des Generalmusikdirektors Georg Fritzsch live aus dem Graben kommt. Was soll man mehr bewundern: Den zauberhaften Spitzentanz der Damen? Die gewaltige Sprungkraft der Herren mit weit ausholenden – die Bühne füllenden – Sprüngen?

 Weitere Aufführung: 17. Oktober, 20 Uhr

 

 

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