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KIEL: Ballett DREI SCHWESTERN nach A. Tschechow – Uraufführung

Kiels Ballettfreunde feiern neueste Kreation ihres Ballettdirektors

 Von Horst Schinzel


Drehungen statt Stillstand. Foto: Olaf Struck

 Um gleich am Anfang zu sagen: Dieser Abend mit der Uraufführung der neuesten Kreation des hoffnungsvollen Kieler Ballettdirektors Yaroslav Ivanenko wird zu einem gewaltigen Erfolg. Das durchweg sehr junge  Publikum der Uraufführung feiert die neue Kreation „Drei Schwestern nach Anton Tschechow mit Musik von Franz Schubert und die junge Truppe  lang anhaltend und enthusiastisch Dem Choreografen sind wunderschöne und überzeugende Bilder gelungen Und seine Truppe bietet herausragend Gutes. Wobei alle Rollen in dem kopfstarken Ensemble dieses Tanztheaterstückes doppelt, wenn nicht gar dreifach besetzt sind. Und dies in einem luftigen Bühnenbild von Oliver Helf und in den Kostümen von Elisabeth Richter.

Yarolaw Yvanenko  lässt die Handlung von Tschechow gedankenschwerem Drama abfolgegemäß vertanzen. So wird die ganze Traurigkeit dieses Stückes – von dem der Autor freilich gemeint hat, es sei „heiter“- beklemmend deutlich Ein Problem kann freilich auch der begabte Choreograf nicht lösen: Gleich ob Weltliteratur verfilmt, veropert oder vertanzt wird  – das neue Medium glänzt, aber der Literatur bekommt das meist nicht sonderlich gut. Dialoge lassen sich nicht in Tanzschritte umsetzen. So begnügt sich auch Yvanenko damit, großartige Bilder mit herrlichen „Pas de Deux“ und allen Feinheiten überlieferter Tanzkunst zu schaffen. Seine Schöpfung gewinnt noch dadurch, dass zum Teil sehr junge Kinder als Statisten mitwirken Alles ist eine abgerundete Ensemble-Leistung. Da wäre es verfehlt, einzelne Namen zu nennen.

Die Musikauswahl – darunter aus „Der Tod und das Märchen“ – ist beklemmend. Dargeboten wird sie von einem fünfköpfigen Ensemble, das gleichfalls alternierend besetzt ist.

Schade ist nur, dass sich die Ausstattung gar nicht esst an eine Maske versucht hat. Tschechow Figuren sind weitaus älter als die jungen Tänzer. Das ist doch desillusionierend.

 Weitere Aufführungen am 5. April, 20 Uhr, 22. April 19 Uhr

 

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