Online Merker Logo

Die internationale Kulturplattform

INNSBRUCK/ Tiroler Landestheater – Foyer: LIEDERABEND ALEC AVEDISSIAN – “ EINE MUSIKALISCHE REISE“

Mit Liedern von Schumann, Grieg, Tschaikowsky und Dvorak 12.6.2018


Alec Avedissian mit Andreja Zidarich in „Der Stein der Weisen“. Foto: Rupert Larl/Tiroler Landestheater

INNSBRUCK/ TIROLER LANDESTHEATER – FOYER

LIEDERABEND ALEC AVEDISSIAN – “ EINE MUSIKALISCHE REISE“ mit Liedern von Schumann, Grieg, Tschaikowsky und Dvorak 12.6.2018
 
Der junge bulgarische Bariton Alec Avedissian, seit der Spielzeit 2016/17 Ensemblemitglied des Tiroler Landestheaters und dort u. a. als Mozarts Graf Almaviva, „Capriccio“-Graf, Silvano im „Ballo in maschera“ , John Sorel im „Konsul“ und zuletzt in „Der Stein der Weisen“ höchst erfolgreich tätig, lud zu einer Liedreise durch Deutschland, Norwegen, Russland und Tschechien. Überwiegend schwermütige Lieder von Robert Schumann („Der Spielmann“, „In der Fremde“, „Schöne Wiege meiner Leiden“, „Stille Tränen“, „Der Nussbaum“ sowie der köstliche „Kontrabandiste“), Edvard Grieg („Der Schwan“, „Stammbuchsreim“, „Mit der Wasserlilie“ – alle nach Ibsen und in norwegischer Sprache vorgetragen – plus „“Zur Rosenzeit“ und „Ein Traum“), IPiotr I. Tschaikowskys in russisch gesungene melancholische Preziosen („Mein Schutzgeist, mein Engel, mein Lieb“, „Kein Wort und kein Hauch“, „Ich wollt, meine Schmerzen ergössen“, „Nur wer die Sehnsucht kennt“, „Warum sind denn die Rosen so blass“, „Inmitten des Balles“ und „An dem schlummernden Strom“). Im letzten Block des Abends befanden sich sieben in Tschechisch wiedergebene Lieder aus Antonin Dvoraks „Zigeunermelodien“ op. 55. Ein stattliches Programm, das sich der sympathische Sänger mit seinem kongenial-einfühlsamen Partner am Flügel, John Groos, da zusammengestellt hat. Die Vorzüge von Avedissians prachtvollen, wunderbar timbrierten und mit einer tadellosen Technik ausgestatteten (noch) lyrischen Baritons waren auch an diesem Liederabend zu vernehmen. Mit viel Einfühlungsvermögen gestaltete er jedes einzelne dieser Kleinodien. Da sang kein (sehr guter) Opernsänger (sehr schöne) Lieder runter – Alec Avedissian durchlebte sie und wusste das Publikum damit zu fesseln.

Nach 25 Liedern stürmisch-begeistertert, verdienter Beifall und Jubel für Sänger und Pianisten. Diese revanchierten sich mit nicht weniger als vier Zugaben, darunter ein zauberhaftes Lied aus der Heimat des Avedissians und nochmals den „Kontrabandiste“. Der Jubel steigerte sich und schloss auch die charmante Moderatorin des Abends, Musiktheaterdramaturgin Susanne Bieler, ein. Dem glücklich strahlenden Sänger noch viele, ihn und uns beglückende Aufgaben (für 2018/19 stehen u. a. „Der Untergang des Hauses Usher“, „Mignon“ und vor allem „Don Giovanni“ an). Bei weiterhin kluger Rollenauswahl könnten ohne weiteres „Wildschütz“-Graf, Guglielmo, Onegin, eventuell Posa, Hamlet in näherer Reichweite sein. Toi-toi-toi und danke für diesen beglückenden Abend!
Dietmar Plattner

 

Diese Seite drucken