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FREIBURG/ „Junges Theater“: DER KLEINE RITTER TRENK. Premiere

16.11.2015 | Allgemein, Theater

FREIBURG/ „Junges Theater“: DER KLEINE RITTER TRENK. Premiere am 15.11.2015

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Jürgen Herold, Ferkelchen (von links nach rechts ). Foto @ Maurice Korbel

Als der böse Ritter Wertolt den Bauern Tausendschlag ins Gefängnis werfen lässt, findet dessen Sohn Trenk das total ungerecht. Als aber auch noch sein Ferkelchen geschlachtet werden soll, hat Trenk endgültig die Nase voll. Unterwegs auf seiner Reise von Stadt zu Stadt (weil Stadtluft ja bekanntlich frei machen soll) trifft er Ritter Dietz von Durgelstein und dessen Sohn Zink, der bei Dietz‘ Schwager Ritter Hans von Hohenlob eine Lehre beginnen soll. Aber der ängstliche Zink hat keine Lust auf den Ritterberuf, er will lieber Zuckerbäcker werden! Trenk nimmt Zinks Stelle ein und verliebt sich während seiner Ritterausbildung in Thekla, die Tochter von Ritter Hans, die lieber mit Steinschleudern als mit Sticknadeln hantiert und ebenfalls Ritter werden will. Prompt müssen die beiden auch in den Krieg gegen den gefährlichen Drachen ziehen…

 Robin Telfer inszeniert das Märchen, das die meisten Kinder nicht aus den Büchern von Kirsten Boie sondern aus dem Kinderprogramm von KiKA kennen, farbig, humorvoll und mit eingängigen Songs. Die beiden Hauptrollen sind mit Jürgen Herold (Trenk) und Lena Drieschner (Thekla) ausgezeichnet besetzt, beeindruckend ist aber auch, dass die meisten anderen Schauspieler gleich mehrere Rollen ausfüllen müssen: So spielt Heiner Bomhard neben dem lustigen Gaukler Momme und dem Ritter Dietz noch zwei weitere Rollen, während Martin Weigl neben dem Vater von Trenk auch noch Ritter Wertolt und den Zuckerbäckeranwärter Zink mimt. Holger Kunkel spielt den dicken Ritter Hans besonders witzig, ohne Bauch ist er aber auch mal das Marktweib Esmeralda. Und da Frauen ja mit Multitasking keine Probleme haben, muss Stefanie Mrachacz gleich fünf Rollen ausfüllen, u. a. die Fürstin, die Mutter von Trenk und das Burgfräulein.

Wilde Verfolgungsjagden mit Wolf, Schlachten an der Burgmauer, Feuerspeiende Drachen: Das Märchen lässt keine Kinderwünsche offen. Und die Moral kommt auch nicht zu kurz: Der böse Drache ist eigentlich ganz nett, wenn man ihn näher kennt, und dank Gleichberechtigung darf Thekla schliesslich auch ganz offiziell Ritter werden. Meine 6-, 10- und 12-jährige Begleitung war jedenfalls begeistert.

Alice Matheson

 

 

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