Feminissisimus als asymmetrische Demobilisierung?
Einwurf von Tim Theo Tinn
Hat Mozart recht: „Ein Weib tut/sagt wenig, plaudert viel“?? Revanche für 2.000 Jahre Unterdrückung der Frau?
Die Polemik meiner Betrachtungen begegnet dünnbrüstigen Artikeln der letzten Tage im oneline-merker, empfiehlt alle diesbezüglichen Auswürfe konstruktiv auf den Focus des 3. Artikels zu lenken.
- Schauspielchefin Anna Bergmann Theater Karlsruhe „Die Zukunft ist weiblich – Frauen seien heute schon emanzipiert, selbstbewusst, in vieler Hinsicht besser gebildet und erfolgreicher als Männer und würden in naher Zukunft die Erde beherrschen. https://onlinemerker.com/staatstheater-karlsruhe-ist-der-frauenpower-rechtskonform/
- Regisseurinnen an Theatern: Als Frau „Mensch zweiter Klasse“ Viele Intendanten machten sich gar nicht erst die Mühe, nach weiblichen Regisseurinnen zu suchen.
https: //www.br-klassik.de/aktuell/news-kritik/regisseurinnen-theater-frauen-gleichstellung-ard-themenwoche-100.html - Welche Chancen haben behinderte Musiker? Mit dem Rollstuhl im Orchester
https://www.br-klassik.de/aktuell/news-kritik/behinderte-musiker-situation-orchester-hochschulen-musikschulen-100.html
Die ersten beiden Artikel eint Stimmungsmache in der Tradition Alice Schwartzers, die das Thema als lukratives Geschäftsmodell bis zur Aufdeckung krimineller Machenschaften entwickelte.
Es sind diffuse Auswüchse im Stil schlimmer Populisten aller Couleur, die ernsthaften Feminismus, Emanzipation und Sexismus zu eigener Profilierung missbrauchen. Jegliches Argument wird in übler Demagogie irrationalen Behauptungen untergeordnet, statt seriös den Diskurs in Argumenten mit Belegen/Verweisen im Netz zu nutzen.
Offensichtlich sollen die Behauptungen, das naive Fabulieren als Turbozündung für eigene Karrieren genutzt werden, instrumentalisiert in der Ellenbogengesellschaft zum behaupteten Martyrium klappt es mglw. so.
Nach Artikel 1 ist die maskuline Welt grundsätzlich schlecht. In aller Polemik seien dann mal einige Beispiele übler Frauen genannt: Isabel Perón, Imelda Marcos, Margot Honecker, Elena Ceausescu, Margaret Thatcher, Agathe Habyarimana- Ruanda. „Lady Genocide“, KZ – Aufseherinnen, usw.
Dazu Johanna Dohnal, 2004: „Die Vision des Feminismus ist nicht eine weibliche Zukunft. Es ist eine menschliche Zukunft. Ohne Rollenzwänge, ohne Macht- und Gewaltverhältnisse, ohne Männerbündelei und Weiblichkeitswahn.“
Das sind die Ziele allen Menschseins – allem wachsenden Bewusstsein – tatsächlich gleichen sich doch gerade in den letzten 20 Jahren die Geschlechterrollen immer mehr an.
Somit befördern sich die Damen der ärgerlichen Behauptungen gradlinig in überwunden geglaubte historische Despotie. Dieser Bedeutungsmissbrauch führt zu Bedeutungsverengung und Negation gesellschaftlicher Akzeptanz (Krampfdrohnen)! Schade!
Dazu: Andreas Kraß (Frankfurt am Main)
http://www.uni-konstanz.de/kulturtheorie/images/tyrannen/TyrannenKrass03
TYRANNEI UND GESCHLECHTERDIFFERENZ
- Typologie des Weiblichen (Auszüge)
Entwirft man die Typologie der Geschlechterdifferenz der Tyrannei aus der Perspektive des Weiblichen, …..Mann als Frau, Mann und Frau, Frau als Mann. ….des Mannes als Frau, der sich am prominentesten in Nero verkörpert. ….Typus des perversen Tyrannen. …Typus der Frau als Mann, …. selbst als Tyrannin agiert und, indem sie dies tut, eine männliche Herrscherposition beansprucht. ….. Agrippina, Cleopatra und Sophonisbe. …Tyrannei und Geschlechterdifferenz…..zwei Typen : die Frau als Mitspielerin bzw. als Gegenspielerin des männlichen Tyrannen. Jeder dieser Typen prägt zwei: die Mitspielerin … Anstifterin oder Partnerin des Tyrannen, die Gegenspielerin als Märtyrerin oder Mörderin des Tyrannen. … Lady Macbeth, …..Alfred Jarrys Mutter Ubu; beide treiben einen schwachen König an, der erst durch ihre Initiative zum Tyrannen wird. Als Partnerin, die den monströsen Habitus ihres Gatten spiegelt und verdoppelt, galt der französischen Revolution Marie Antoinette, die Gattin Ludwigs XVI.
Artikel 2: „Viele Intendanten machten sich gar nicht erst die Mühe, nach weiblichen Regisseurinnen zu suchen“. Jemand hat mal gesagt: „Ich habe dich nie gesucht – warum sollte ich dich dann finden?“ Und warum sollte z. B. die Inszenatoren-Auswahl unter dem Diktat einer feministischen Quotierung erfolgen? Geht es am Theater um paritätische Geschlechterbewegung oder um subjektive Auswahl der Richtigen? Dazu ein 60 Jahre altes Zitat von Everding zu verwenden, ist dann schon sehr entlarvend – neben einer kleinen aktuellen Randbemerkung wird es peinlich. Können hier die Maßstäbe einer auf Können und Begabung basierenden künstlerischen Aufgabe nach dem Schema „normaler“ strukturierter Berufstätigkeit vergeben werden? Das muss dem schöpferischen Vermögen eines Intendanten u. A. überlassen werden. Es gibt aktuelle Bewegungen, die sogar zu totalitärer Verletzung männlicher Ansprüche führen (s. Artikel 1, Karlsruhe).
Sarkastisch betrachtet ist dann auch der Kommentar der Regisseurin Amélie Niermeyer (inszeniert gerade an der Münchner Staatsoper „Otello“) ein Eigentor: „eine Frauenquote wäre auf jeden Fall mal für eine Weile extrem sinnvoll“. Wikipedia: „… auch als Opernregisseurin tätig, wobei vor allem ihre frühen Produktionen von der Kritik ungnädig aufgenommen wurden“. Man darf also ihre Qualifikation insbesondere für ein Haus mit Weltgeltung in Frage stellen. (s. auch höfliche Besprechung des Autors ihrer letzten Arbeit an der Münchner Staatsoper – https://klassik-begeistert.de/gaetano-donizetti-la-favorite-bayerische-staatsoper-muenchen-28-februar-2018/). Frau Niermeyer hat sich über Jahrzehnte mehr administrativen Tätigkeiten zugewandt, nach div. Intendantinnen-Positionen ist sie nun Regieprofessorin – großes Talent oder Quotenfrau? So wirkt übrigens auch Katharina Wagner ( Urenkelin Richard Wagners) als Honorarprofessorin für Regie nach relativ überschaubaren Regieerfolgen.
Das Thema kann hier nicht beendet werden – ich breche ab mit einem anzüglichen mongolischen Zitat: „Wenn ein Essen gut schmeckt, brate es – es wird besser. Wenn es wie Scheiße schmeckt, brate es trotzdem – du hast nichts zu verlieren“.
Neue Menschen-Bewusstheit mit zunehmender Bedeutung der Quantenphysik wird zu ausgeglichenen Verhältnissen führen.
Tim Theo Tinn am 18. November 2018
Profil TTT: 1,5 Jahrzehnte Festengagement Regie, Dramaturgie, Gesang, Schauspiel, auch international. Dann wirtsch./jurist. Tätigkeit, nun freie Tätigkeit: Publizist, Regie, Dramaturgie etc. Kernkompetenz: Eingrenzung feinstofflicher Elemente aus Archaischem, Metaphysik u. Quantentheorie für theatrale Arbeit. (Metaphysik befragt sinnlich Erfahrbares als philosophische Grundlage schlüssiger Gedanken. Quantenphysik öffnet Fakten zur Funktion des Universums, auch zu bisher Unfassbarem aus feinstofflichem Raum. Glaube, Liebe, Hoffnung könnten definiert werden).