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Eckhard Bahr: DAS DRESDNER SCHLOSS / DER DRESDNER ZWINGER

04.07.2022 | buch, CD/DVD/BUCH/Apps

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Eckhard Bahr
DAS DRESDNER SCHLOSS UND SEINE SCHÄTZE
Geschichte. Architektur. Meisterwerke
128 Seiten, Verlag E.A. Seemann. 2022

Eckhard Bahr
DER DRESDNER ZWINGER UND SEINE SCHÄTZE
Geschichte. Architektur. Meisterwerke
128 Seiten, Verlag E.A. Seemann. 2022

Wahrscheinlich werden – Krise des Buches hin oder her – Bildbände nie wirklich aus der Mode kommen. Sie erfüllen ein ganz wichtiges Schaubedürfnis des Menschen, der nicht im Fernsehen oder auf dem Phone hektisch irgendwelchen Bildern nachschauen und sie wieder wegwischen will, sondern in Ruhe, meist am Tisch, sitzen, schauen, nochmals schauen, blättern, nachlesen, schauen.

Wunderbar geeignet dafür sind zwei Bände, die sich dem Dresdener Schloß und dem Dresdener Zwinger widmen. Vermutlich werden viele Menschen, die diese Orte sehen wollten, es ohnedies einmal getan haben – aber wie? Entweder mit zu wenig Zeit oder in der Gefahr, etwas zu übersehen. So wie bei Ausstellungen, deren Zusammenstellungen von Werken vorbei gehen, halten Bücher fest – einmal die Optik, zum anderen die Information, die hier ausführlicher ist, als man sie vor Ort bekommen kann. Zwei Bände entfalten nun die Pracht eines mächtigen, kunstbewussten Dresden, eines stolzen und reichen Sachsens.

Dem kann man nicht mit einem kleinen Reiseführer, sondern nur in dem großen Stil gerecht werden, wie es zwei Werke von Eckhard Bahr tun. „Das Dresdener Schloß“ und „Der Dresdener Zwinger“ breiten sich großformatig mit all ihren Schätzen farbig, großzügig und übersichtlich gestaltet, vor dem Betrachter aus. Man bekommt gleicherweise die Übersicht wie das Vergnügen am Detail geboten.

Dieses großteils „barocke“ Zentrum Dresdens ist von überbordender Pracht. Man wird in beiden Bänden, von übersichtlichen Plänen begleitet, durch die Geschichte geführt – von der Burg zum Schloß hier, zum Lustgebäude dort, das von Anfang an seiner martialischen Bezeichnung spottet und nur der  Schönheit geweiht war (und ist), Baugeschichte, Zerstörung, Wiederaufbau, Wanderung durch Prunkgemächer und durch die Museen, die diese beiden Institutionen noch berühmter gemacht haben, als sie schon sind.

Im Schloß ist es neben der Türckische Cammer, der Rüstkammer, dem Kupferstich-Kabinett und dem Münzkabinett vor allem das „Grüne Gewölbe“, diese Schatzkammer ohnegleichen, die mit ihren schönsten Stücken dargestellt ist. Im Zwinger widmet man sich neben dem Mathematisch-Physikalischen Salon und der Porzellansammlung natürlich der  Gemäldegalerie alter Meister mit ihrer „Sixtinischen Madonna“ (ein Wunder, dass die Sachsen diesen Raffael nach Dresden holen konnten) – und natürlich den Canalettos, Rembrandts, Rubens’ und Vermeers… und dem zauberhaften „Schokoladenmädchen“ des Jean-Etienne Liotard, unvergleichlich in seiner Anmut und Schlichtheit.

Zwei Bände, die Kunstfreunde (zumal jene, die den Barock lieben) immer wieder zur Hand nehmen werden.

Renate Wagner

 

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