Online Merker Logo

Die internationale Kulturplattform

DRESDEN/ Frauenkirche: FESTLICHE 200. SONNTAGSMUSIK, Bach gewidmet

Dresden/Frauenkirche: „FESTLICHE 200. SONNTAGSMUSIK“ – 26.5.2013

 Seit der Wiedereinweihung der Frauenkirche im Jahre 2005 gab es neben zahlreichen Veranstaltungen und den bemerkenswerten Konzerten mit berühmten Gesangs- und Instrumentalstars, weltbekannten Chören und ausgezeichneten Orchestern bereits 200 Sonntagsmusiken, in denen mitunter wahre Schätze an wenig bekannten Komponisten und kaum bekannten Werken bekannter Komponisten „gehoben“ wurden, und es gab erstklassige Interpretationen.

 Die 200. Sonntagsmusik war nun aus festlichem Anlass ganz Johann Sebastian Bach gewidmet und wurde feierlich mit Pauken und Trompeten und sehr guten Streichern in Bachs „Suite D Dur“ (BWV 1068) eröffnet. Es musizierte das Ensemble Frauenkirche mit seinen hervorragenden Musikern, von denen die meisten der Sächsischen Staatskapelle Dresden angehören.

 Das vielen bekannte „Air“, das in zahlreichen Bearbeitungen schon fast volkstümliche Berühmtheit erlangt hat und zu Hochzeiten und gesellschaftlichen Events und, einer schönen Tradition folgend, von einigen Orchestern auch zum Gedenken an verstorbene Dirigenten und Konzertmeister gespielt wird, konnte man hier im Original als 2. Satz dieser Suite hören, für die es Bach komponiert ist.

 Die Bach-Kantate „Gelobet sei der Herr“ (BWV 129) war solistisch hervorragend besetzt. Ute Selbig sang die Sopran-Arie mit ihrem schönen, überaus klaren Sopran und sehr inniger Gestaltung. Ebenso ausgeglichen, mit wohlklingender Stimme und Perfektion sang Andreas Scheibner (für Gotthold Schwarz) die Bass-Arie. Für beide scheint es keinerlei Schwierigkeiten zu geben. Sie beherrschen die letzten Feinheiten, vermögen alle Höhen und Tiefen auszuloten und können sich ganz der Gestaltung widmen. Ihre Interpretation kirchenmusikalischer Werke ist einfach ideal. Die Alt-Arie, gesungen von Yvonne Berg, wurde klangschön von der Solo-Oboe und den dunklen Streichern (Cello, Kontrabass) „umrahmt“. Nicht nur hier beeindruckte das gute Zusammenspiel der Instrumente untereinander und mit den Gesangssolisten.

 Sehr zuverlässig sang der Chor der Frauenkirche den einleitenden Chorsatz und den abschließenden Choral.

 Matthias Grünert, der Suite und Kantate vom Cembalo aus leitete, ließ er es sich nicht nehmen, abschließend die große Kern-Orgel der Frauenkirche zu spielen und Bachs „Präludium und Fuge G-Dur“ (BWV 541) in sehr ansprechender Weise beizusteuern.

 Ingrid Gerk

 

 

 

Diese Seite drucken