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DRAMATURGISCHE SCHRIFTEN von Tim Theo Tinn – Nr.2

20.07.2018 | Allgemein, Themen Kultur

Dramaturgische Schriften Tim Theo Tinn Nr. 2:

Theater als  hypothetisches Universum:

Insel von expressivem oder intellektuellem Ausdruck?

Heutige Trivialität oder utopisch/futuristisch und archaisch?

 

Neue „uralte“ gesellschaftliche Funktion, energetischer Ausstrahlung,

archaische Weisheiten und auch Quantenphysik

 

Überlebt der freie Mensch? Von unserer Wissenschaft und auch schon von antiken Weisen angekündigt, leben wir heute in rasanter Negation von Gesellschaft, Ökologie, Ökonomie, Religionen, öffnen sich Subkulturen.  Sind wir in beängstigender Zeitenwende? Überlegungen zu Theater-Wirklichkeiten und Möglichkeiten.  Einladung zum Nachdenken über Evolution bei Programmatischem, Dramaturgischem, Inszenatorischem für Schauspiel und Musiktheater.

Theater – insbesondere Musiktheater – kann extrasensorisch (über sinnliche Wahrnehmung hinausgehend) Besonderes: kann erweiterte unabrufbare Wahrnehmung, Hellsichtigkeit, Intuition, sechsten Sinn, Medialität, Geister, besondere intellektuelle Dispositionen offenbaren, dort kann alles sein, in theatralisch idealen Parallelwelten.

Ein Theater jenseits von obskuren Konsensrealitäten (Wirklichkeit auf die Menschen sich einigten), führt auch gem.  Quantenphysik zu real archaischen Weisheiten und feinstofflich metaphysischen Themen. Aktuelle Inszenierungen werden häufig dramaturgisch ins heute gerückt werden, als Spiegel und Reflexion der Gegenwart und damit als Manifest zu gegenwärtigen Konsensrealitäten.

 Trotz neuem Kulturkontext mit konkurrierende Medien Film, Fernsehen, Internet stagnieren tradierte Formen (Bühne, Dramaturgie, viel Alltägliches in Kostüm und Ausstattung  etc.) So gab es z. B.  um 1920 bei den Antipoden Griffith chronologische Bilder und Eisenstein Assoziationsmontagen.  Theater folgten den chronologischen Erzählweisen des Films, statt auf Abgrenzung und damit auf Kernkompetenz zu setzten (s. auch Kabuki, Comedia, Guignol etc.).

Wichtigste Inszenierungen langweilen oft, es fehlt gem. Zadek „der nötige Schuss Entertainment“, auch bei Ernstem. (s. Einer flog über Kuckucksnest als positives Beispiel dramaturgischer Möglichkeiten). Soziale Akzeptanz ist kein Schimpfwort – gute Unterhaltung gehört dazu. Inszenierungen sind oft retro – Aktuelles ist bei Premieren dann schon von Gestern in trister Gegenwart / beschränkter Vergangenheit, längst in allen Medien ausgeschlachtet und ausgenudelt.

Alternative: vorwärtsgewandt, mystische Welten in variablen Neu – oder archaischen Zeiten. Z. B. barocke Menschen (nicht Optik), mit Tiefe und Leichtigkeit, vital und sinnlich, nicht intellektuell, orientiert z. B. an Pasolini, Tarantino, Dick u. Doof, Grünwald, Bosch, Dix, Magritte. Momente, Empfinden zelebrieren mit Affekten und Assoziationen (Eisenstein). Emotional berühren, szenische Kontrapunkte, Bilder innerer Prozesse, Eintauchen in Unterbewusstsein, Notwendigkeiten von Seelennahrung, Emotionen visualisieren (Metaphern, Allegorien, Symbole).

Allzeitige Dramatik verlangt nach Proto – /Archetypen, Auslaufmodellen und Wege dorthin in allzeitigen Dimensionen. Wollen wir erduldete Gegenwart und Vergangenheit oder mögliche Varianten bzw. variable Zukünfte? Aktuell berühren Konzepte mit Leichtigkeit und Opulenz, denen aber oft Tiefe fehlt. Besuchen wir Un–und Überbe-wusstes:  archaisches Science Fiction – künstlich, unwirklich, für neue „uralte“ gesellschaftliche Theater- Wichtigkeit in unrealisierten Variantenräumen im Universum aller Welten, im Phantasma.

Fortsetzung folgt!

Tim Theo Tinn, 20. Juli 2018

(tinn@timtheo.de)

 

 

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