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CD: Louise Farrenc und Robert Schumann Sinfonie Nr. 3 Philzuid Duncan Ward, Leitung FUG824

26.04.2024 | Allgemein, cd

CD: Louise Farrenc und Robert Schumann Sinfonie Nr. 3 Philzuid Duncan Ward, Leitung FUG824

Entdeckung trifft auf Meisterwerk

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Die Liveaufnahme von Philzuid’s sechstem Album, präsentiert vom Label Fuga Libera, bietet eine spannende Paarung. Die Entscheidung, Werke von Louise Farrenc und Robert Schumann zu kombinieren, ist nicht nur ungewöhnlich, sondern auch höchst willkommen, da sie dazu beiträgt, die Musikgeschichte neu zu bewerten und das Werk von Komponistinnen wie Farrenc in den Vordergrund zu rücken. Louise Farrenc war eine französische Komponistin des 19. Jahrhunderts, deren Arbeit oft im Schatten ihrer männlichen Zeitgenossen stand. Sie wurde 1804 geboren und widmete ihr Leben der Musik, sowohl als Komponistin als auch als Lehrerin am Pariser Konservatorium. Farrencs dritte Sinfonie ist ein herausragendes Werk in ihrem Repertoire und ein bemerkenswertes Beispiel für ihre kompositorischen Fähigkeiten. Die Sinfonie entstand im Jahr 1847 und zeigt Farrencs meisterhafte Handhabung der Form und ihres melodischen sowie harmonischen Reichtums. Das Werk ist in vier Sätzen angelegt, wobei jeder Satz eine eigene Stimmung und Charakteristik aufweist. Farrenc zeigt in dieser Sinfonie eine beeindruckende Beherrschung der Orchestrationstechnik und ihre Fähigkeit, lyrische Melodien mit dramatischen und kontrapunktischen Elementen zu verweben. Obwohl Farrencs Werk lange Zeit im Schatten männlicher Komponisten ihrer Zeit stand, gewinnt es heutzutage zunehmend an Anerkennung und wird öfter in Konzerten und Aufnahmen präsentiert. Ihre dritte Sinfonie ist ein faszinierendes Beispiel für die reiche musikalische Tradition des 19. Jahrhunderts und zeigt Farrencs Talent und ihre Innovationskraft als Komponistin. Die Ausführung dieser Sinfonie ist eine spannende Begegnung. Das dynamische Orchester Philzuid unter der Leitung von Chefdirigent Duncan Ward bringt Farrencs Musik mit einer Leidenschaft und einem Feingefühl zum Leben, das einen Verwunderung überkommt, warum dieses Werk nicht öfters gespielt wird. Ward versteht es, die subtilen Nuancen und die kraftvollen Momente gleichermaßen zu betonen, was zu einer fesselnden Interpretation führt. Die Klangpalette des Orchesters ist reichhaltig und vielschichtig, und es gelingt ihm, Farrencs musikalische Vision mit Präzision und Emotion zu vermitteln. Duncan Ward, geboren in Großbritannien, ist ein Dirigent, der mit seiner dynamischen Interpretation und seinem breiten Repertoire internationale Anerkennung erlangt hat. Seine musikalische Reise begann mit dem Studium von Klavier, Dirigieren und Komposition am Royal Northern College of Music in Manchester, wo er sein Talent und seine Leidenschaft für das Dirigieren entdeckte. Durch die Empfehlung von Sir Simon Rattle erhielt Ward im Jahr 2012 die Ehre, als erster Dirigent in die renommierte Orchester-Akademie der Berliner Philharmoniker aufgenommen zu werden. Diese Erfahrung legte den Grundstein für eine beeindruckende Karriere. In den Jahren 2015 bis 2017 bekleidete Ward die Position des Chefdirigenten der britischen Sinfonia Viva, wo er sein Können weiterentwickelte und sein Repertoire erweiterte. Dabei dirigierte er namhafte Orchester wie das Radio-Symphonieorchester Wien, das BBC Philharmonic, das Orchestre de Paris, das Schwedische Rundfunk-Sinfonieorchester, die Bamberger Symphoniker und das Ensemble intercontemporain. Auch als Operndirigent hat Ward ebenfalls große Erfolge erzielt. Ab 2021 übernahm Ward die musikalische Leitung der Philharmonie Zuidnederland, wo er sein umfangreiches Repertoire und seine Leidenschaft für die Musik mit einem neuen Publikum teilen kann. Die Philharmonie Zuidnederland, liebevoll als Philzuid bekannt, ist nicht nur ein Symphonieorchester der südlichen Niederlande, sondern auch ein kultureller Pionier, der klassische Musik lebendig und zugänglich macht. Unter der inspirierenden Leitung ihres Chefdirigenten Duncan Ward hat sich das Orchester einen Ruf für künstlerische Exzellenz und innovative Programme erarbeitet. Philzuid versteht sich nicht nur als musikalische Institution, sondern auch als Brücke zwischen den Bewohnern der Provinzen Nordbrabant, Limburg und Zeeland. Diese Verbindung wird durch eine breite Palette von Aktivitäten gefördert, die von traditionellen Symphoniekonzerten bis hin zu avantgardistischen Projekten an unerwarteten Orten reichen. Eines der herausragenden Merkmale von Philzuid ist seine Vielseitigkeit. Unter der Leitung von Duncan Ward hat sich Philzuid auch als Plattform für künstlerische Innovation etabliert. Das Orchester wagt sich an spannende Weltpremieren und arbeitet eng mit zeitgenössischen Komponisten zusammen, um die Grenzen der klassischen Musik zu erweitern. Robert Schumanns dritte Sinfonie, auch bekannt als die „Rheinische Sinfonie“, ist eine der bedeutendsten Werke des romantischen Repertoires für Orchester. Schumann komponierte diese Sinfonie im Jahr 1850 während seiner Zeit in Düsseldorf, wo er als Musikdirektor tätig war. Die Sinfonie ist von einer starken programmatischen Qualität geprägt, die von Schumanns Begeisterung für die Landschaft und Kultur des Rheinlands inspiriert ist. Sie besteht aus fünf Sätzen. Das Werk beginnt mit einer lebhaften Einleitung, die sofort die Aufmerksamkeit des Hörers auf sich zieht. Das Scherzo kommt spielerisch daher. Der dritte Satz, „Nicht schnell“ (nicht schnell), ist von lyrischer Schönheit und enthält einige der schönsten melodischen Passagen von Schumann. Der vierte Satz ist besonders bemerkenswert für seine feierliche Atmosphäre, die an den majestätischen Kölner Dom erinnert. Hier zeigt Schumann sein Können in der orchestralen Texturierung und verleiht dem Werk eine monumentale Qualität. Schließlich endet die Sinfonie mit einem lebhaften Finale, das mit Energie und Begeisterung abschließt. Die „Rheinische Sinfonie“ von Robert Schumann ist ein Meisterwerk der romantischen Sinfonik, das die Landschaft, Kultur und Geschichte des Rheinlands musikalisch einfängt und bis heute Konzertgänger und Musikkritiker gleichermaßen begeistert. Unter der Leitung von Duncan Ward präsentiert das Orchester eine mitreißende Interpretation dieses Meisterwerks. Ward versteht es, die majestätische und zugleich lebendige Natur von Schumanns Musik einzufangen und sie ansteckendem Feuer zu spielen. Die klangliche Pracht und die dynamische Bandbreite des Orchesters kommen in dieser Sinfonie besonders zur Geltung. Ein lebendiger, engagierter Vortrag. Diese Liveaufnahme von Philzuid’s sechstem Album macht Freude. Die Qualität des Orchesters und die animierende Leitung von Duncan Ward machen diese Aufnahme zu einem Hörvergnügen. Durch die Kombination der beiden Sinfonien gelingt es dem Album, einen faszinierenden Einblick in die Vielfalt und Schönheit der romantischen Symphonik zu bieten und gleichzeitig die Bedeutung von Komponistinnen wie Louise Farrenc zu würdigen.

Dirk Schauß, im April 2024

Louise Farrenc und Robert Schumann

Sinfonie Nr. 3

Philzuid

Duncan Ward, Leitung

FUG824

 

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