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CD „LIEBENDE“ _ KATHARINA KONRADI singt Lieder von Mozart, Strauss, und Schubert; CAvi-Records

31.01.2021 | Allgemein, cd

CD „LIEBENDE“ _ KATHARINA KONRADI singt Lieder von Mozart, Strauss, und Schubert; CAvi-Records


Veröffentlichung: 12. Februar 2021

„Das Lied ist für mich die Königsdisziplin des Gesangs, der ich mich mit voller Leidenschaft verschrieben habe.“ Katharina Konradi

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Die junge Katharina Konradi, Ensemblemitglied der Hamburger Staatsoper, ist nicht nur im lyrischen Opernfach, also als Pamina, Gretel, Adele, Susanna, Zerlina, Zdenka, Nannetta oder Ännchen ein kräftig blinkender Stern, sie ist auch eine ausgezeichnete Liedsängerin. Das hat sie schon mit ihrer ersten 2018 bei Genuin publizierten CD „Gedankenverloren“ mit Liedern von Schubert, Trojahn, Debussy, Boulanger, Rachmaninoff, Krenek, Laitman und Strauss unter Beweis gestellt. Nun hat die dem BBC Radio 3’s New Generation Artists scheme angehörige Sängerin ein neues bemerkenswertes Liedalbum mit dem Titel „Liebende“ veröffentlicht.


Natürlich verbergen sich hinter diesem „Wald- und Wiesen“-Motto der CD nichts anderes als die aktuellen Lieblingsstücke der Sopranistin. Konradi: “Die Zufriedenheit“ (Mozart) und „Glückes genug“ (R. Strauss) spiegeln meinen derzeitigen Seelenzustand wieder, „Florio“ und „Verklärung“ (Schubert) tragen in sich eine melancholische Leichtigkeit, die ich so liebe, „Schlagende Herzen“ (R. Strauss) und “Die junge Nonne“ (Schubert) sind für mich komprimierte Opern, die in sich eine Fülle an Emotionen vereinen. „Luisens Antwort“ komponierte Schubert als eine Antwort auf Mozarts „Lied der Trennung“.
Die in Kirgisistan geborene Sopranistin verfügt über eine grandiose silbrig schillernde Mozart- und Strauss-Stimme. Nicht nur die prächtig aufblühenden Höhen prädestinieren Katharina Konradi zu den jungen Rollen ihres Fachs. Sie ist – selten genug – auch eine ausgewiesene Stilistin, von der jedes Wort zu verstehen ist. Wahrscheinlich hätte selbst Elisabeth Schwarzkopf eine Freude mit Konradis Musikalität, Phrasierung, dem zarten Legato, der Kunstfertigkeit der Gestaltung der poetischen Vorlagen bzw. ihrer Gesangstechnik gehabt. Die Mittellage der Sängerin ist markant timbriert und eine Wonne fürs Ohr. Ihre Stimme ist auf einem sehr guten Weg und wird sicherlich noch an Farben zulegen und ihr auf Schlichtheit und Natürlichkeit abzielender Vortrag an Nuancen reifen. Vielleicht würde sich ein aufmerksamer Hörer den einen oder andere Akzent, ein wenig mehr Wort zur Klangsorgfalt wünschen. Dennoch eine insgesamt ganz tolle Leistung. Generell liegen Frau Konradi die temperamentvolleren Titel „Schlagende Herzen“, „Ich schwebe“, „Hat gesagt, bleibt‘s nicht dabei“, das „Lied der Freiheit“ oder „Warnung“ am besten.

Daniel Heide am Klavier ist ein gediegener, wenngleich gar vorsichtiger Begleiter. Der Klavierpart plätschert bisweilen spannungsarm dahin. Die Tempi erweisen sich oft als bedächtig, das Spiel mit den Rubati könnte (weitaus) stärker akzentuiert sein. Mehr Drama bitte, könnt‘ einer zuzurufen geneigt sein.

Die Karriere der Katharina Konradi nimmt an Fahrt auf: In der Saison 2018/2019 debütierte Frau Konradi als ‚Zdenka‘ in R. Strauss` Oper „Arabella“ an der Semperoper in Dresden. Im Frühjahr 2021 soll die Künstlerin ihr Rollendebüt als ‚Sophie‘ in der Neuproduktion von Strauss‘ Rosenkavalier (Inszenierung: Barrie Kosky) an der Bayerischen Staatsoper in München geben, der ersten Produktion des designierten Chefdirigenten Vladimir Jurowski. Im Sommer 2021 wird sie erneut bei den Bayreuther Festspielen als ‚Junger Hirte‘ im „Tannhäuser“ zu Gast sein.

Link zum Youtube Trailer der CD: https://www.youtube.com/watch?v=jZ9bviXIHGs


Dr. Ingobert Waltenberger

 

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