Britta Ramhapp:
SEHNSUCHTSORTE AN DER ADRIA
Grado – Triest – Piran – Portorož – Pula – Opatija
192 Seiten, Styria Verlag, 2022
Wer heute von Grado nach Triest (und natürlich Miramare), dann nach Piran und Portorož, schließlich nach Pula und Opatija fahren will, das einst unter seinem italienschen Namen „Abbazia“ bekannt war, kommt durch drei Länder: Italien, Slowenien, Kroatien.
Die Österreicher der Monarchie hatten es einfacher – es war „ihre“ Adria von Venetien bis Istrien, sie mussten nicht nach Frankreich fahren, um eine azurblaue Küste zu erreichen.
Wie viel Kultur dieses auch heute noch beliebte altösterreichische Urlaubsgebiet zu offerieren hat, das zeigt die Autorin Britta Ramhapp, die in ihrem Buch über „Sehnsuchtsorte an der Adria“ bewusst Schwerpunkte bei der Habsburgischen Vergangenheit legt.
Einführungsartikel zu den Orten, die jeweils einen übersichtlichen Stadtplan aufweisen, werden von „Spaziergängen“ gefolgt, denen man mit Hilfe des Buches gut nachgehen kann, denn es eignet sich in seinem kleineren Format für die Handtasche. So kann man blätternd von
Sehenswürdigkeit zu Sehenswürdigkeit flanieren, die liebevoll und kenntnisreich präsentiert werden, mit eingestreuten Tipps, wo man einen Kaffee nehmen soll. Auch auf Shops mit Spezialitäten wird hingewiesen. Und ein immer nötiger „praktischer“ Teil erklärt jeweils, wo man parken, gut essen oder wohnen kann.
Zum historischen Teil gesellen sich noch Spezialartikel zu jeweiligen historischen Schwerpunkten, man ist bei den Auchentallers in Grado und dem bedauernswerten Herrn Winckelmann in Triest, liest über Teufelsgeiger Tartini, den man in Piran findet, aber auch über Badesitten in der Monarchie. Es gibt reizvolle historische Bilder in Schwarzweiß und viel Gegenwärtiges in Bunt, wenn auch oft im Miniformat eingestreut.
Ab in die Handtasche und hinunter ans Meer und zu seinen Erinnerungen an andere Zeiten.
Renate Wagner