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BREGENZ: DER KAUFMANN VON VENEDIG von Andre Tchaikowsky. Uraufführung

19.07.2013 | KRITIKEN, Oper

BREGENZ – 18. 7. 2013- FESTSPIELHAUSHAUS „DER KAUFMANN VON VENEDIG“. Uraufführung

 
Photo: Bregenzer Festspiele

 Uraufführung der Oper des Pianisten und Komponisten Andre Tchaikowsky (geboren in Warschau als Krauthammer 1935 gest. in London 1982). Die Oper entstand in den 70er und 80er Jahren des vergangenen Jahrhundert. Das Libretto wurde nach dem Shakespeare Original von John O’Brien erstellt. Die Musik hat eine gewisse Dramatik und bringt das Schicksal aller darin verstrickten Personen stark zum Ausdruck.

Keith Warner schuf eine klare Regie für alle Beteiligten, allerdings-  so ein Stück läuft von selbst. Praktisch und geschmackvoll sind Bühnenbild und Kostüme von Ashley Martin-Davis. Erik Nielsen betreute feinfühlig diese Welturaufführung. Erfreulicher Weise geht die Produktion an die Oper in Warschau, so dass der Aufwand nicht nur für drei Aufführungen getriebn wurde.

 Die Sängerbesetzung konnte besser nicht sein. Allen voran Adrian Eröd als Shylock. Diese Rolle ist ihm so Maß geschneidert, als hätte der Komponist für ihn geschrieben. Der brave Antonio, der einzige ohne „Familie“ ist einem Countertenor zugedacht. Christopher Ainslie konnte absolut in dieser Partie gefallen. Sein Freund Bassanio wurde vom Tenor Charles Workman sehr schön und lyrisch gesungen. Seine angebetete Portia, die, die beiden Freude aus dem Verderben rettet ist Magdalena Anna Hofmann mit frischem lyrischen Sopran. Ihre Begleiterin Nerissa war Verena Gunz, Besitzerin einer hellen und  sehr ansprechenden Mezzostimme. Jessica, Shylocks Tochter wurde mit Liebreiz und schöner Stimme von Kathryn Lewek umgesetzt. Jason Bridges war mit ansprechendem Tenor ihr Liebhaber Lorenzo. Die diversen Freunde Salerio, Solanio und Gratiano wurden von Adrian Clarke, Norman D. Patzke und David Stout sehr ordentlich gespielt und gesungen.

 Unter Lukas Velisek sang wieder der Chor aus Prag. Die Wiener Symphoniker haben nun eine neue sehr interessante Oper in ihrem Repertoire, deren Aufführung sicher auch für Wien vorstellbar erscheint.

Der Erfolg ist sicher sehr groß, das Auditorium wirkte sehr zufrieden. Auch der anwesende Librettist wurde in den Applaus einbezogen.

Elena Habermann

 

 

 

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