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BERLIN: DAS „WALDORF ASTORIA BERLIN“ WIRD „ERSTER SIEGER“

Das „Waldorf Astoria Berlin“ wird „erster Sieger“, 05.01.2013
von Ursula Wiegand

Zum Jahresbeginn 2013 wurde in Berlin ein „Waldorf Astoria“ eröffnet, ein bedeutsames Ereignis in mehrfacher Hinsicht. Dieses Luxushotel, ein Abkömmling des weltbekannten Waldorf Astoria New York, ist das erste dieser Nobelmarke in Deutschland, das erste im deutschsprachigen Raum und nun das vierte in Europa.

 
Waldorf Astoria  Berlin von Nordwesten, Copyright Swan Operations Ltd.

Zwar hat sich die Eröffnung der hochfeinen Bleibe, wie es neuerdings Brauch zu sein scheint, um rund 1 Jahr verzögert. Das sei aber, wie General Manager Friedrich W. Niemann gelassen, aber dezidiert aufs Haus bezogen, feststellt, bei Projekten dieser Größenordnung nichts Ungewöhnliches.
Nun ist der spektakuläre Bau vollendet, riecht nicht mehr nach frischer Farbe und beherbergt bereits die ersten Gäste. Verglichen mit dem Großflughafen BER in Berlin-Schönefeld, dessen vierter – für Oktober 2013 geplanter – Eröffnungstermin gerade erneut verschoben wurde, geht das Waldorf Astoria mit Längen als „erster Sieger“ durchs Ziel.


Waldorf Astoria, Baden mit Berlin-Blick. Foto: Ursula Wiegand

Besonders bemerkenswert ist der Standort. 230 Millionen Euro haben Investoren aus Abu Dhabi in dieses Objekt gesteckt, sind aber nicht dem Nach-Wende-Run Richtung Berlin-Mitte gefolgt. Vielmehr setzen sie – nach entsprechenden Profitabilitätsstudien – dezidiert auf die so genannte City West, auf das eher bürgerliche West-Berlin. Nach wenigen Schritten sind die Hotelgäste auf dem Kudamm (Kurfürstendamm). Auch diese zwischenzeitlich schwächelnde Flaniermeile gewinnt wieder früheren Glanz zurück.
Das ist so einfach nicht, wurden doch diese Kernsektoren des freiheitlichen Berlin in der Wiedervereinigungseuphorie von der Politik sträflich vernachlässigt. Sogar über die Schließung der Deutschen Oper in Charlottenburg hatte man mal laut nachgedacht.-
Doch Ausländer sehen eher die jährlich zweistelligen Wachstumsraten im Berlin-Tourismus. Offenbar haben sie einen klareren, nicht politisch vernebelten Blick auf das vorhandene Potenzial, vielleicht auch mehr Mut und Weitsicht.
Denn noch ist das direkte Umfeld – der Breitscheidplatz und der Bahnhof Zoologischer Garten (kurz Zoo) – keine feine Gegend. General Manager Friedrich W. Niemann sieht auch das gelassen. Die Gäste wüssten doch, was sie im weltoffenen Berlin erwartet, nämlich das wahre und pralle Leben. Der Sexshop von Beate Uhse gegenüber dürfte sie wohl kaum irritieren.
So gesehen setzt das auf einem dreieckigen Grundstück errichtete Waldorf Astoria mit seinem 118 m hoch aufragenden Turm, ein unübersehbares Ausrufezeichen. Und das zeigt Wirkung. Die Nachbarschaft befindet sich in einem Erneuerungsprozess und streift das Schmuddel-Image ab. Bald kann vor dem restaurierten „Zoopalast“, dem bekannten Berlinale-Kino, wieder der rote Teppich für die Stars ausgerollt werden.

 
Waldorf Astoria, Blick in die City West. Foto: Ursula Wiegand

In diesem Hochhausturm, „Zoofenster“ genannt, befindet sich im 31. Stock die 280 qm große Präsidentensuite mit einem Bechstein-Flügel und einem fabelhaften Blick auf  Berlins westliches Zentrum mit der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche und in den Zoo. Die Bewohner können  sozusagen beim Frühstück Elefanten und Giraffen beobachten. Auch andere Turmzimmer bieten eine solch besondere Aussicht. Am Pressetag, dem 3. Januar, gelang das bei Regen und dichten Wolken leider nicht.


Waldorf Astoria, Bechstein-Flügel in der Präsidentensuite. Foto: Ursula Wiegand

Eine ebenfalls großartige Sicht auf Berlins westliches Zentrum mit der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche hat man aus der geräumigen Bibliothek (Library). Sie soll das Wohnzimmer des Hotels werden.

So futuristisch-streng der vom deutschen Architekten Professor Christoph Mäckler konzipierte Bau von außen wirkt, umso willkommen heißender gibt sich das gediegen-schicke Innere mit manch warmem Rot in den 232 Zimmern und Suiten sowie auf Teppichböden. Angenehm sind die oft bis auf den Boden reichenden Fenster, und sie lassen sich sogar öffnen!  


Waldorf Astoria Berlin, Deluxe-Zimmer. Foto: Ursula Wiegand

Die insgesamt 32 Etagen sind mit Stein und Glas handgearbeitet und nehmen allenthalben bewusst Bezug auf den Art Déco Stil, für den das 1931 eröffnete New Yorker Traditionshaus berühmt ist. Die Pariser Agentur Inter-Art-Études hat ihn auf moderne Art mit schwingenden und kreisförmigen Elementen ansprechend interpretiert.


 Waldorf Astoria Berlin, Wendeltreppe. Foto: Ursula Wiegand

So erinnern die großen Säulen aus schwarzem und Gold durchwirktem Portoro Marmor deutlich an die New Yorker Edelbleibe, sind hier jedoch von innen beleuchtet. Das große vergoldete Bronzetor bezieht sich auf die Art Déco Schmiedearbeiten an der New Yorker Hotelfassade. In Berlin rahmt solch ein Tor eine verspiegelte Wand ein.

 
Waldorf Astoria Berlin, Geländer mit Notenköpfen. Foto: Ursula Wiegand

Ein Geheimnis bergen die güldenen Kügelchen auf einem schmiedeeisernen Geländer. Sie stellen Noten dar, und angeblich den Anfang von Beethovens 5. Sinfonie, verrät mir ein sachkundiger Angestellter, der durch das Haus führt.


Waldorf Astoria Berlin, Lobby Lounge in der Peacock-Alley. Foto: Ursula Wiegand

Anderes ist leichter erkennbar. Die weite Empfangshalle hat durchaus was vom Flair der transatlantischen Luxusdampfer aus den 30er Jahren, und das wichtigste Waldorf Astoria Markenzeichen fällt ohnehin gleich auf: die „Peacock Alley“ mit Lobby Lounge und vor allem mit der traditionellen „Grandfathers Clock“.
Dieser Luxus ist aber nicht nur den Hotelgästen vorbehalten. In der Lobby können sich alle treffen.


Waldorf Astoria Berlin, Lang Bar, Ecke. Foto: UrsulaWiegand

Die Lang Bar und das mehr als 1.000 qm große Guerlain-Luxus-SPA, beides entworfen vom Berliner Büro Aukett + Heese, stehen auch sonstigen Besuchern offen. Der Ballsaal, die Salons und das Business Center warten auf entsprechende Buchungen.
Vor allem will sich das hiesige Waldorf Astoria nach Niemanns Worten in die Stadt integrieren, denn das beiderseitige Interesse ist groß. Zu den Tagen der offenen Tür vor dem Jahresende kamen 5.000 Schaulustige, weit mehr als erwartet. Bis zu 2 Stunden standen sie im Regen an. „Das lehrt uns Demut,“ sagt Niemann, ein im Luxus-Hotelsegment seltenes Wort.

 
Waldorf Astoria  Berlin, Romanisches Café. Foto: Ursula Wiegand

Nun sitzen bereits einige Zeitung lesend und plaudernd im Romanischen Café, dem Nachfolger das einst berühmten Künstlertreffs in den Goldenen Zwanziger Jahren. Dort sollen später auch Lesungen stattfinden.
Während dieses Kaffeehaus (noch) etwas nüchtern wirkt, zeigt sich das Gourmetrestaurant „Les Solistes“, das am 10. Januar eröffnet, von eleganter Gemütlichkeit.


 Waldorf Astoria  Berlin, Gourmetrestaurant Les Solistes. Foto: Ursula Wiegand

Die Oberaufsicht hat dort der französische Starkoch Pierre Gagnaire, Besitzer von 12 Michelin-Sternen rund um den Globus.
Bei den Preisen passt sich das Waldorf Astoria den – im internationalen Vergleich – gemäßigten Raten der Berliner Luxushotels in etwa an. Die Skala reicht von etwa 280 Euro fürs Standardzimmer bis zu 12.000 Euro pro Nacht für die Präsidentensuite.


Waldorf Astoria Berlin, im Januar 2013. Foto: Ursula Wiegand

Momentan gibt es ein Eröffnungsangebot „Willkommen in Berlin“ mit Zusatzleistungen bei der Buchung von Deluxe- und Standardzimmern. Das beinhaltet z.B. Abholservice mit der hoteleigenen BMW Limousine vom Flughafen Tegel oder vom Hauptbahnhof (nach Verfügbarkeit),  Champagner-Begrüßung auf dem Zimmer, ein delikates Frühstück und 1x Vichy-Behandlung p.P. im Guerlain Spa .
Weiteres unter  www.waldorfastoriaberlin.com, E-Mail: Berlin.info@waldorfastoria.com, Tel.: +49 (0) 30 81 4000 – 0, Fax: +49 (0) 30 81 4000 – 1.    

 

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