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BASEL/ Theater: TARTUFFE ODER DAS SCHWEIN DER WEISEN“. Premiere

Nach Moliere von PeterLicht

15.09.2018 | Allgemein, Theater

Theater Basel: „TARTUFFE ODER DAS SCHWEIN DER WEISEN“
Nach Moliere von PeterLicht Premiere 14. September 2018


Copyright: Priska Ketterer/Theater Basel

Die leisen Töne, die Subtilität sind nicht PeterLicht’s Sache. Seine Texte werden laut, sehr laut deklamiert. Seine Dichtung, seine Neudichtung von Moliere’s „TARTUFFE“ strotzt von Mantra artig wiederholten Ausdrücken wie > geil, ungeil, Betrug, Fake News < und anderen Begriffen der aktuellen Umgangssprache. In dieser Massierung wird diese Sprache in der Literatur, auch der leichten nicht verwendet. Verschwunden ist die subtile Kritik an der Gesellschaft welche bei Moliere in seinen Stücken wie zum Beispiel “ Le BOURGEOIS GENTILHOMME“, „L’AVARE“, „LES FEMMES SAVANTES“ so unterschwellig daherkommt. Verschwunden ist auch die Situationskomik, die feine Beobachtung der menschlichen Verhaltensweisen, welche in der „TRILOGIE MARSEILLAISE“ von Marcel Pagnol wichtige Elemente seines Werkes sind. Bei Peter  Licht wird laut und grobklotzig kritisiert, so kritisiert, dass sich wohl kein Zuschauer betroffen, angesprochen fühlt. Darin liegt das Problem dieser Inszenierung:
> Das Theater verliert seine Aufgabe, als Diskussionsforum für eine Gesellschaft zu wirken, weil sich niemand wirklich dargestellt sieht. <

Die Bühnenarbeit der Schauspielerinnen und Schauspieler kann innerhalb dieser Inszenierung nur als grossartig bezeichnet werden. Die Textverständlichkeit war auch bei extrem hoher Lautstärke ausgezeichnet. Das Premierenpublikum sah in den Rollen, welche von Moliere kreiert wurden: Katja Jung, Florian von Manteuffel, Myriam Schröder, Mario Fuchs, Leonie Merlin Young, Max Rothbart, Pia Mändler, und Nicola Mastroberardino.

Unter der Regie von Claudia Bauer agierten alle KünstlerInnen auf der Bühne hervorragend. Das Bühnenbild wurde von Andreas Auerbach entworfen, für die Kostüme ist Vanessa Rust verantwortlich und das Lichtdesign stammt von Cornelius Hunziker. Die Arrangements der Musik von PeterLicht besorgte Henning Nierstendörfer.

Das zahlreich erschienene Premierenpublikum belohnte die Arbeit der Schauspielerinnen und der Schauspieler mit verdientem Applaus.

Peter Heuberger, Basel

 

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