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BASEL/ Stadtcasino/ Festival „Klangbasel“: La Cetra Barockorchester Basel & Sinfonieorchester Basel: 250 Jahre Ludwig van Beethoven

BASEL / STADTCASINO / FESTIVAL KLANGBASEL: La Cetra Barockorchester Basel & Sinfonieorchester Basel: 250 Jahre Ludwig van Beethoven

La Cetra meets Beethoven » La Cetra

 

Zum Abschluss der Feierlichkeiten zur Eröffnung des renovierten Stadtcasinos und zur Eröffnung des Festivals Klangbasel 20/21 war ein ganz besonderes Konzert geplant, das auch im Rahmen der Beethoven-Feierlichkeiten ziemlich einmalig sein dürfte: zwei Orchester, das Barockorchester La Cetra und das Sinfonieorchester Basel spielen je zwei Beethoven-Sinfonien, je einmal unter dem eigenen Dirigenten und dem des anderen Orchesters. Da Ivor Bolton erkrankt war und durch Karel Valter vertreten wurde, hat der Plan nicht ganz funktioniert. Aber, so Andrea Marcon im kurzen Interview nach der Pause, Valter sein ausgebildeter Dirigent, was er nicht sei. Die Vergleichs-Möglichkeit zweier Sinfonien vor der Pause der 2. und 7., nach der Pause der 8. und 5., blieb.

Im ersten Teil dirigierte Andrea Marcon, Chefdirigent des Barockorchesters La Cetra, die 2. Sinfonie  D-Dur op. 36 und mit dem Sinfonieorchester Basel die 7. Sinfonie A-Dur op. 92. Nach der Pause dirigierte Karel Valter, der eben in der 2. Sinfonie noch die Flöte gespielt hatte, mit La Cetra die 8. Sinfonie F-Dur op. 93 und mit dem Sinfonieorchester Basel die 5. Symphonie c-moll op. 67. Da nun zwei Dirigenten aus dem Alte Musik-Bereich dirigierten, bleibt der Vergleich von Klang und Wirkung. Wie tönt der Beethoven des Barockorchesters, das zum ersten Mal überhaupt Beethoven spielt? Wie tönt der Beethoven des vom Alte Musik-Spezialisten dirigierten klassischen Sinfonieorchesters?

Vorneweg: Beide Interpretationen haben etwas für sich und können und sollen nicht gegeneinander ausgespielt werden.

Das Barockorchester überzeugt mit einem kompakten Klang, der, ohne je ins Analytische abzugleiten, jedes Instrument zur Geltung kommen lässt. Dem Orchester steht eine enorme Vielfalt an dynamischen und akustischen Abstufungen zu Verfügung.

Das klassische Sinfonieorchester, nur minim grösser besetzt als das Barockorchester, legt seinen Klang vor allem auf Raumwirkung an. Zu Gunsten der beeindruckenden räumlichen Klangwirkung können einzelne Instrumente durchaus untergehen und der Klang pauschal und leicht breiig wirken. Beeindruckend zu erleben war, mit welcher spielerischen Leidenschat das Sinfonieorchester zu Werke ging.

Ein gleichermassen langer wie eindrücklicher Abend!

12.09.2020, Jan Krobot/Zürich

 

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