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BADEN: Renaissancehof von Schloss Weikersdorf: SCHLOSSKONZERTE am 28. und 29. JULI

BADENER SCHLOSSKONZERTE im RENAISSANCEHOF VON SCHLOSS WEIKERSDORF

 28. 7. 2014 ERSTER ABEND

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Manfred Equiluz. Foto: Herta Haider

 Das Programm war im ersten Teil sehr weit gefächert, mit Elementen der deutschen Romanik und auch Offenbach war zu finden.

Nach der großen Ouvertüre zu „Freischütz“ sang mit heller Tenorstimme Manfred Equiluz die Arie des Max mit großer Klage um Agathes Gunst, man hörte ihn auch noch als Hoffmann mit dem Lied von „Klein Zack“.  Der weitere Ablauf war dann traditioneller Art der italienischen Oper gewidmet, mit Schwerpunkt Verdi. Der zweite Tal nach der Pause galt ausschließlich „Aida“, mit Vorspiel, Arie des Radames, nahezu komplette Nilszene und Schlussduett. Zu hören waren Anna Ryan, die nicht nur als Aida das Publikum wieder begeisterte, sondern auch als Maddalena von „Andra Chenier“ und Butterfly, sowie im Nabucco-Duett mit Russi Nikoff, der  als „Nabucco“ voll überzeugen konnte, aber auch als Amonasro und Gerard ganz großartig war. Als Radames war Raul Iriarte voll im Einsatz und sang ein wunderbares „Celeste Aida“, trumpfte im Nilakt voll auf und zeigte herrliche Piani im Schlussduett. Man hatte den Eindruck, das bei dieser Oper alle dem großen Carlo Bergonzi gedachten, der an diesem Tag zur ewigen Ruh gebettet wurde.

Michael Tanzler führte mit Humor, Geschick und großen Fachwissen durch das Programm-

Das Europasymphonie Orchester spielte stimmschön auf. Am Pult stand souverän ihr Chef Wolfgang Gröhs.          

 

29. 7. 2014 ZWEITER ABEND

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Anna Ryan. Foto: Herta Haider

Und wieder führte Michael Tanzler gekonnt durch das Programm. Eine erfreuliche Neuentdeckung machte man mit dem Koloratursopran von Ekatarina Michailova. Eine stimmschöne Königin der Nacht und eine sehr empfindsame Lucia di Lammermoor ließen aufhorchen. Sowohl im Duett mit Edgardo und speziell sehr stark die Wahnsinnsarie mit Cabaletta. Anna Ryan zeigte ihre Vielseitigkeit mit Normas „Casta diva“, ein nahezu gebetetes „tu che la vanita“ aus „Don Carlo“ und natürlich das Gebet der „Tosca“. Der Tenor Raul Iriarte war der „Hahn im Korb“ und sang mit beiden Damen die Liebesduette voll Schmelz und Hingabe. Aber auch sein Pollione war endrucksvoll und hatte absolutes Staatsopernformat! Weiters konnte man sich über ein schönes „Donna non vidi mai“ erfreuen und ein hingeknalltes starkes „nessun dorma“.  Wieder ein breites Angebot von Komponisten. Orchestral ließ Wolfgang Gröhs  die Ouvertüre zur „Zauberflöte“ und zu „Nabucco“, immer ein Reißer erklingen und besonders schön und berührend das Intermezzo aus „Manon Lescaut.“

Erfreulich ist, dass beide Male mit einem Orchesterstück dem Wunsch nach einer Draufgabe Folge geleistet wurde.

Man kann sich wieder auf das nächste Jahr freuen. Die Abende steigern sich von Jahr zu Jahr.  

Elena Habermann

 

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