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BADEN/ Bühne: KISS ME, KATE – nur gewagt! Premiere

20.10.2024 | Allgemein, Operette/Musical

Bühne Baden: „Kiss me, Kate“ – nur gewagt!         (19.10.2024)

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Branimir Agovi, Marina Petkov. Foto: Christian Husar

Das Beste: Kiss me! Ja, „Kiss Me, Kate“. Ein Musical mit den melodischen Qualitäten und Rafinessen einer „Fledermaus“, einer „Lustigen Witwe“. Ein Hit mit Feinschliff, ein Hit nach dem anderen. Dazu eine originelle Story – gewitzt mit Shakespeares „Der Widerspenstigen Zähmung“ herumgezaubert. 1948 am New Yorker Broadway uraufgeführt. Der Komponist, echt begnadet: Cole Porter (1891 – 1964).

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Patricia Nessy, Darius Merstein-MacLeod. Foto: Christian Husar

Mit „Kiss Me, Kate“ ist auch das US-Musical durch Marcel Prawy nach Österreich, zuerst einmal in die Wiener Volksoper, eingeführt worden. Ein Sensationserfolg. Doch Stile ändern sich. Heute ist es nicht mehr so, doch noch damals: Ein gutes Musical ist dem anderen gefolgt. Mit Andrew Lloyd Webber hat das englische Musiktheater das Geschäft auf dem Showmarkt zu dominieren begonnen. Cole Porters Musicals sind nur mehr selten zu sehen. Doch für die musikalischen Feinschmecker zählen Nummern wie „Wunderbar“, „Schlag nach bei Shakespeare“ oder die mitreißende Tanzsequenz „Viel zu heiß“ und, und zu den schöpferischen Glanznummern in diesem Genre.

Die Bühne Baden hat sich nun an „Kiss Me, Kate“ heran gewagt. Ein großer Erfolg. Nicht in allen Details so perfekt. Doch als Regisseur und Choreograph hat Ramesh Nair mit riesiger Spielfreude das Kommando geführt, hat verstanden, aus Patricia Nessy und Darius Merstein-MacLeod in den Hauptpartien wie für das sich munter hingebende Ensemble alle darstellerische Komödiantik heraus zu holen. Für die feine musikalische Einstudierung ist Dirigent Michael Zehenter zuständig, und für die stets stimmungsvolle Szenerie haben Wohlfühl-Bühnenbilder (Stephan Prattes) und Romantik-Kostüme (Friederike Friedrich) beigetragen. Alles frech und voll im Schwung. Vor allem jedoch Cole Porters künstlerische Qualitäten – musikalisch delikater geht es nicht.

Meinhard Rüdenauer

 

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