Online Merker Logo

Die internationale Kulturplattform

ALTENMARKT im Thale/ Schlossmühle: ADVENTZAUER MIT RENATE HOLM

RENATE HOLM: „ADVENTZAUBER“  IN DER SCHLOSSMÜHLE (6.12.2013)

Lang, lang ist’s her – da galt die Adventzeit als Ort der Stille, der Besinnung und der Geborgenheit.  Und einen Hauch davon findet man alljährlich  in der 450 Jahre alten Schlossmühle in Altenmarkt im Thale, wo Renate Holm mit ihren Eseln, Ziegen, Hunden  und Katzen residiert. Heuer exakt  zum Nikolo-Fest lud Sie  mit ihren Schülerinnen und Schülern  aus Japan, Südafrika, Kanada und Österreich zum „Adventzauber“. Draußen pfiffen die Ausläufer des Sturmtiefs „Xaver“, drinnen knisterte der Kamin, der Punsch duftete und musikalisch war Fröhlichkeit angesagt. Zum Auftakt kam Renate Holm – diese Inkarnation von guter Laune und zeitlosem blendenden Aussehen – mit ihrem gesamten Ensemble auf die Bühne „Lasst uns froh und lustig sein…Heut ist Nikolaus-Abend da“! Dieses Nikolaus-Lied aus dem Vormärz entstand vor bald 200 Jahren mitten im Biedermeier. Und es gab den Rahmen für ein vielfältiges Programm ab, das auch Musiknummern wie „Jingle bells“  –  engagiert vorgetragen vom österreichischen Bariton Florian Resetarits – enthielt. Vom Klavier aus leitete Prof. Fritz Brucker mit Geschick den stimmungsvollen Abend und moderierte gemeinsam mit der charmanten Gastgeberin. Und diese achtete  stets darauf, dass ihre Schülerinnen und Schüler  -ausgewogen und optimal zum Einsatz kamen. Und so brillierte die Japanerin Yuko Mitani einmal mehr mit ihrem lyrischen Sopran – heuer war besonders eindrucksvoll das Wiegenlied von Nico Dostal. Der österreichische Bass  Andreas Hirsch bewies seine vokalen Qualitäten mit einem prächtigen „Adeste fidelis“ und die Südafrikanerin  Sandra Nel beeindruckte  mit einem mächtigen Mezzo und sang ein melancholisches Rosenlied, mit dem sie wohl ungeplant an das Ableben von Nelson Mandela erinnerte. Donna Ellen – eine Holm-Schülerin aus Kanada, die seit 4 Jahren zum Staatsopern-Ensemble gehört – erzielte den meisten Applaus mit „Santa Claus is coming in town“, wobei sie  am Ende auf „Hollabrunn“ aktualisierte. Ausgezeichnet auch wieder  der Sopran von Anita Tauber etwa  bei „Es wird schon gleich dumpa“(gemeinsam mit Yuko Mitani). Neu im Holm-Ensemble war Reinhard Trimmel, der mit Panflöte und Cello das Klangspektrum des Mühle-Konzerts bereicherte. Und Eduard Neversal, der Star-Architekt, der Musik liebt und etwa  gemeinsam mit Anita Tauber das “Schneeflockerl und  Russflankerl“ beschwor.

Die Gastgeberin moderierte, las Gedichte und Texte und begeisterte doch am meisten mit ihrem beseelten Singen – etwa „Leise rieselt der Schnee“ (gem.m.Donna Ellen). Zuletzt gab es das „Kalenderlied“  von Franz Grothe, das vom gesamten Ensemble vorgetragen wurde und als Zugabe „Hört der Engel helle Lieder“. Wer wissen will, was einst Advent war: die Schlossmühle von Renate Holm wird wohl auch nächstes Jahr für einen „Adventzauber“ offen stehen.

Peter Dusek

 

Diese Seite drucken