Wien: Staatsopernbesuch in Badeschlapfen
Da haben einige sogenannte „Kulturtouristen (also das verlässlichste Pubikum der Staatsoper überhaupt, vor allem bis zr ersten Pause) wohl schon an das morgige Open Air im Buggarten gedacht: Der Kritiker des „Standard“ – -also nicht des „bösen Online-Merker“ – sichteten einige Staatsoperngeher bei „Otello“ doch glatt in Badeschlapfen. (siehe unten/ Rezension „Der Standard“) . Gelten Badeschlapfen, soferne sie schwarz sind – als elegant und dem Anlass angemessen?
Wiener Staatsoper: Meinungen zu OTELLO
Wien
Die Staatsoper versucht sich wieder an Verdis „Otello“ (Bezahlartikel)
Das grünäugige Ungeheuer schlägt in der Staatsoper zwar zu, überzeugt aber nicht wirklich. Ludovic Tézier und Bertrand de Billy immerhin bekamen ein wenig Extraapplaus. Ob „Otello“ nun Verdis beste Oper ist, sei dahingestellt. Es ist aber die erste, bei der er mit dem Libretto zufrieden war, und er ließ sich von seinem jungen Kollegen Arrigo Boito damit aus dem selbst auferlegten Ruhestand locken.
https://www.diepresse.com/20056997/die-staatsoper-versucht-sich-wieder-an-verdis-otello
Dezibelstarke Zypern-Reise im Opernhaus am Ring
Bei Verdis „Otello“ war vor allem das Staatsopernorchester unter Bertrand de Billy eine Wucht. Das Publikum genoss den Abend teilweise in Badeschlapfen
DerStandard.at.story
Wiener Staatsoper, 3.9.2025 – Saisoneröffnung (Bericht von Kurt Vlach)
Die erste Vorstellung der Saison 2025/26 war dem wahrscheinlich tiefgründigsten Werk von Wolfgang Amadeus Mozart gewidmet. Insgesamt war es ein guter, solider Beginn, der das Publikum, das zu gefühlten 90% aus Touristen bestand, zufrieden stellt. Positiv war anzumerken, dass einige Gruppen junger Leute anwesend waren – und diese auch bis zum Schluss blieben (auch die Stehplatzbesucher auf der Galerie.
Bevor ich mich der Produktion widme möchte ich die musikalischen Eindrücke Revue passieren lassen.
Michael Nagl ist ein waschechter Wiener und setzt die Tradition der „Wiener“ Papagenos fort – aktuell ist er Ensemblemitglied in Stuttgart und wird diese Saison leider nur ein paar Male in Wien die oben angeführte Rolle verkörpern. Klare Diktion, ein schöner Wiener Dialekt, schöne Tiefen und Höhen – mehr kann man von einem Bassbariton einfach nicht erwarten! Und auch seine schauspielerischen Fähigkeiten waren nicht zu verachten. Nagl war ein absolutes Highlight der Vorstellung…
…Was von einigen Rezensenten bemängelt wurde – es gibt bei dieser Produktion Änderungen zum Originaltext, besonders was die Rolle des Monostatos betriff. „.. weil ein Schwarzer hässlich ist“ wurde umgetextet. Nun, man kann jetzt darüber streiten wie man mit Texten, die jetzt an die 250 Jahre alt sind, umgeht. Es gibt sowohl für die Beibehaltung des Originals (mit eventuellen historischen Hintergründen, die dann im Begleitheft erscheinen sollten) als auch für eine dezente Umtextung ein Für und Wider. Ich will jetzt gar nicht werten, sondern erzählen, wie anderwo damit umgegangen wurde. Einer der wichtigsten buddhistischen Texte ist der „Brief an einen Freund“ von Nagarjuna. Dieser Text ist 2000 Jahre alt – und in einem Vers steht sinngemäß, dass, wenn eine Frau ein sittsames Leben führt und sich auch sonst nichts zuschulden kommen lässt, als Belohnung dafür als MANN wiedergeboren wird.
Das kling zutiefst sexistisch, oder? Nun, in neueren Übersetzungen im gleichen Kontext liest man jetzt „in FREIHEIT wiedergeboren“. Und im Prinzip ergibt das genau den gleichen Sinn. Vor 2000 Jahren waren Frauen den Männern untertan und auf Gedeih und Verderb ausgeliefert, also nicht frei. Und genau das ist damit gemeint.
… und ich denke, dass wir das ebenso auf „den Fall Monostatos“ umlegen können, ohne dass jemanden die Zornesadern schwellen müssen.
Ich möchte mich bei allen Lesern für diesen Exkurs entschuldigen, aber ich denke, dass es wichtig ist, gewisse Zusammenhänge zu sehen.
Dennoch: Es war ein sehr schöner Abend mit einer überraschen stimmigen Inszenierung.
Kurt Vlach
P.S. Wer ein Fan von Zombiefilmen und dem „Texas Chainsaw Massacre“ ist, wird sich – so wie man hört – bei der Neuinszenierung der „Verkauften Braut“ sehr zu Hause fühlen. Es werden uns Kettensägen schwingende Zombies erwarten, wie ich aus normalerweise sehr gut informierten Quellen erfahren habe. Na wem’s gefällt….
Zum Bericht von Kurt Vlach
Wien
Klassikstars beim Staatsopern-Air im Burggarten auf ORF
Der ORF-Kultursommer 2025 findet mit einem besonderen Highlight seinen Abschluss: Am 7. September wird im Wiener Burggarten das erste große Staatsopern-Air veranstaltet und live-zeitversetzt auf ORF III und ORF ON übertragen. Stars wie Elīna Garanča, Jonas Kaufmann und Sonya Yoncheva präsentieren gemeinsam mit Orchester, Chor und Kinderchor der Wiener Staatsoper beliebte Arien und Chöre aus bekannten Opernwerken. Mit dem Open-Air-Galakonzert feiert die Wiener Staatsoper nicht nur den Saisonauftakt 2025/26, sondern auch das 70-jährige Jubiläum ihrer Wiedereröffnung. Bereits in der Woche zuvor widmet sich das ORF-Magazin „Kultur Heute“ ausführlich der Geschichte des Hauses und bietet spannende Hintergrundberichte.
https://tvheute.at/newsticker/klassikstars-beim-staatsopern-air-im-burggarten-auf-orf-77610
Wiener Volksoper: Leiwand, leiwand, leiwand …. „Sing along: Die Fledermaus“ locker zum Mitsingen (4.9.2025)
Foto: Barbara Palffy/ Volksoper
Echt gut! Ja, so eine Eröffnung der neuen Saison macht Spass. Sing along = mitsingen. Locker auf die „Fledermaus“ drauf gesetzt, mit des Walzerkönigs Melodienzauber so ein bisschen herum gewirbelt. Liebevoll hat sich die Wiener Volksoper bei ihrem Stammpublikum wieder eingestellt: Sing mit unseren Sängern, komm in bunter Kostümierung, lass das Handy ruhig klingen! Und, und, und ….. Sigrid Hauser als Lady frecher Frosch und ‚Ida’ Julia Edtmeier haben launig in die Spielregel eingeführt, die musikalischen Tips von Dirigent Alfred Eschwé waren hilfreich, und die Besetzung mit Anette Dasch und Carsten Süss als Rosalinde und Eisenstein war dem Haus angepasst seriös.
Ja, Herz, was hat gefehlt? Nichts. So eine Stimmung im Haus könnte ruhig auch an Premierenabend zu erleben sein. Waren da nicht doch ein paar Choristen im Zuschauerraum versteckt? Auch Engelsstimmen darunter? Die Beiträge des fallweise mitsingenden Publikums haben klangschön den Raum gefüllt: ‘Brüderlein und Schwesterlein‘, ‘Glücklich ist, wer vergisst’, ‘chaqun à son gout!’. Und Einwürfe wie ‚leiwand’ & ‚fad’ & ‚hui’ & ‚oh la la’ haben kraftvoll kommentiert …. das ist noch die richtige alte Wiener Kultur. Ein voller Erfolg an diesem Abend für das Haus. Es hat seinen Wert, dieser Fledermaus (dieser einmaligen Fledermaus) ganz, ganz nahe zu kommen.
Meinhard Rüdenauer
Feierlicher Abschluss des 1. Bauabschnitts des Rudolf Buchbinder Saals in Grafenegg
Besichtigung der Baustelle mit der Landeshauptfrau. Foto: Sofija Palurovic
Zahlreiche Gäste aus Politik, Kultur, Wirtschaft und Medien nahmen an der Feier teil, die nicht nur Einblicke in den aktuellen Baufortschritt bot, sondern auch die Vision des neuen Saals als zentraler Ort für Musik, Begegnung und neue künstlerische Formate in den Mittelpunkt stellte.
(Grafenegg, 5. September 2025) Mit einer feierlichen Veranstaltung im Innenhof der Remise wurde heute der Abschluss des ersten Bauabschnitts des Umbaus der Reitschule und damit der Errichtung des Rudolf Buchbinder Saals begangen…
Ausführlicher in den „Infos des Tages“
Bayreuth
Kritik „Pompeo Magno“ bei Bayreuth Baroque: Ansteckende Ausgelassenheit
Stehende Ovationen für einen wenig bekannten italienischen Komponisten des 17. Jahrhunderts: Francesco Cavallis wilder und satirischer Ritt durch die römische Antike überzeugte das Publikum in jeder Hinsicht. Nicht zuletzt, weil Dirigent Leonardo García Alarcón und Regisseur Max Emanuel Cenčić in „Pompeo Magno“ auf Opulenz und Tempo setzten. Die Ausgelassenheit des Ensembles war geradezu ansteckend.
BR—Klassik.de
Sehr viel ist nicht zu viel: Stimmen- und Material-Sternstunde zu Cavallis „Pompeo Magno“ bei Bayreuth Baroque
Eine tolle Entdeckung, ein souveränes Totalereignis, Sinnlichkeit und minimale Ironie durch Prachtüberschuss. Bayreuth Baroque kleckert nicht, sondern klotzt: Die besten Stimmen, die phänomenale Capella Mediterranea als Residenzorchester und ein bisschen flamboyante Selbstdarstellung. Das macht Freude, ist spätsommerlich entspannt und zieht Rote-Teppich-Voyeure an. Das sechste Jahr Bayreuth Baroque wurde mit einem Staatsempfang nach der Premiere von Francesco Cavallis „Pompeo Magno“ (1666) zum sensationellen Auftakt für elf opulente Tage bis 14. September.
NeueMusikzeitung/nmz.de.bayreuth
Leipzig
Gewandhauskapellmeister Nelsons verlängert Vertrag
Das Gewandhausorchester Leipzig verlängert mit Andris Nelsons: Der 46-Jährige führt das international gefragte Ensemble weiter durch die kommenden Jahre. Der lettische Dirigent Andris Nelsons geht in eine dritte Amtszeit als Kapellmeister des Gewandhausorchesters in Leipzig. Der Vertrag mit dem 46-Jährigen sei bis Ende Juli 2032 verlängert worden, teilte das Gewandhaus mit. Nelsons ist seit Februar 2018 der 21. Gewandhauskapellmeister.
https://www.nmz.de/menschen/personalia/gewandhauskapellmeister-nelsons-verlaengert-vertrag
Hamburg
Kühne-Oper spaltet die Stadt: Bündnis startet Petition
Mehr als 250 Millionen Euro – und ein Denkmal für Milliardär Klaus-Michael Kühne? Gegen den geplanten Opernneubau formiert sich ein breiter Widerstand. Ein breites Bündnis aus Parteien, Initiativen und Vereinen will den geplanten Opernneubau am Baakenhöft in Hamburg stoppen. Die Gegner haben dafür kürzlich ein Positionspapier vorgelegt und eine Online-Petition gestartet. Schon jetzt koste das Projekt mehr als 250 Millionen Euro – Geld, das nach Ansicht der Kritiker besser in die Sanierung der bestehenden Staatsoper an der Dammtorstraße investiert wäre, heißt es in dem Papier. Zusätzlich müsse die Stadt laut Vertrag bis zu 147,5 Millionen Euro für Gründung und Hochwasserschutz übernehmen
hamburg.t-online
Bei so vielen Widerständen hätte ich an Herrn Kühnes Stelle längst den Hut geworfen – es sei denn, steuerliche Gründe sprechen dagegen. Als Nicht-Hamburger kenne ich die Situation nicht und die norddeutsche Mentalität ist mir völlig fremd, somit bin ich gespannt, wie die „Kühne-Aktion“ ausgeht.
Baden (bei Wien): „Ein Orchester aufzulösen, ist ein beunruhigendes Signal für unsere Kultur“ – Chefdirigent des NÖ-Tonkünstlerorchesters Fabien Gabel
Im Zusammenhang mit der geplanten Auflösung des Orchesters der Bühne Baden in Niederösterreich und der Heranziehung des Tonkünstler-Orchesters Niederösterreich für Operetten- und Musicalproduktionen ab der Saison 2027/28 nimmt Chefdirigent Fabien Gabel in einer eindringlichen Mitteilung aktuell Stellung.
„Mit allem Respekt für jede musikalische Form und für all die Arbeit, die das Theater Baden leistet, ist es nicht die Aufgabe der Tonkünstler, zusätzlich zu einem bereits vollen Terminkalender ein Repertoire von der Operette bis zum Musical zu spielen. Wir sind kein auf Operette und Musical spezialisiertes Ensemble; diese Genres erfordern spezifische Abläufe, Probenstrukturen und Personalprofile sowie eine realistische Personalplanung, Terminierung, faire Bedingungen und eine transparente mehrjährige Planung. Engagements im Musiktheater binden wochenlang Ressourcen. Wenn diese parallel zu unseren symphonischen Verpflichtungen stattfinden, müssen wir die Breite des symphonischen Kernrepertoires und die Qualität unseres Orchesters garantieren können – zumal wir uns in Grafenegg mit den besten internationalen Orchestern messen….
Weiterlesen in den „Infos des Tages“
Über das geplante Vorhaben selbst will ich mich nicht äußern, zumal ich mich befangen fühle. Wenn Einsparungen nötig sind, müssen sie einer Landesegierung auch mögich sein. Der Grundsatz „Sparen ja, aber nicht bei mir“ tritt hier klar zutage. Anderseits ist es aber sehr seltsam, dass der Chefdirigent des mit der Aufgabe „beglückten“ Orchesters nicht einmal gefragt wurde, ob sein Klangkörper Operette in Baden überhaupt spielen kann und will! Ein Gespräch mit dem Künstrischen Leiter der Tonkünstler hätte unbedingt stattfinden müssen – ansonsten wäre das Vorhaben von Beginn an „Dilettantismus pur“. Mit wem bei den Tünkünstlern hat die NÖ-Ladesregierung gesprochen? Liegt das Kommunikationsproblem etwa beim Orchester selbst?
Ich habe mich natürlich gefragt, wer in Niederösterreich für Kulturelle Angelegenheiten zuständig ist – und – oh Wunder – ich wurde nicht fündig.
- Landeshauptfrau Mag.a Johanna Mikl-Leitner
- LH-Stellvertreter für Energie, Wissenschaft und Landwirtschaft Dr. Stephan Pernkopf
- LH-Stellvertreter für Infrastruktur und Sport Udo Landbauer, MA
- Landesrat für Finanzen und Landeskliniken Dipl. Ing. Ludwig Schleritzko
- Landesrätin für Bildung, Soziales und Wohnbau Mag.a Christiane Teschl-Hofmeister
- Landesrat für Sicherheit, Asyl und Zivilschutz Martin Antauer
- Landesrat für Arbeit, Konsumentenschutz, Natur- und Tierschutz Mag. Susanne Rosenkranz
- Landesrat für Kommunale Verwaltung und Baurecht Mag. Sven Hergovich
- Landesrätin für Soziale Verwaltung, Gesundheit und Gleichstellung Eva Prischl
-
Ich habe mir sogar die Mühe gemacht, die Aufgabenbereiche im Detail zu durchforsten,- eine Zuständigkeit für Theater/Orchester habe ich nicht gefunden. Kann mir ein Insider auf die Sprünge helfen?
Sprechtheater
WIEN / Burgtheater: DIE LETZTEN TAGE DER MENSCHHEIT von Karl Kraus
Eine Koproduktion mit den Salzburger Festspielen
Wiener Premiere: 5. September 2025Foto: Tommy Hetzel/ Burgtheater
Krieg ist schrecklich. Ja eh
Dass „Die letzten Tage der Menschheit“ von Karl Kraus den Ersten Weltkrieg reflektieren, darauf käme man bei der Aufführung des Burgtheaters (die schon bei den Salzburger Festspielen gezeigt worden ist) höchstens zu Beginn. Da flattern Zeitungsseiten, Schlagzeilen und Zeichnungen von 1914 über die Viedeowände, die in der Aufführung von Dušan David Pařízek (Regie, Bühnenbild, Bearbeitung) noch eine so große Rolle spielen werden. Im übrigen ist die Monarchie (auch in den völlig unbestimmten Kostümen von Kamila Polívková) gänzlich ausgeklammert. Und auch sonst erinnert herzlich wenig an das voluminöse Original, das in Wien immer wieder gespielt worden ist. Hans Hollmann benötigte für seine Meisterinszenierung des Jahres 1980 sogar zwei Abende. Die waren nicht zu viel. Die dreieinviertel Stunden der Pařízek-Fassung sind es sehr wohl…
Natürlich sind die „Letzten Tage“ eine Szenenfolge, in der man sich nach Belieben bedienen kann. Dramaturgisches Zentrum (und auch Bindeglied des Ganzen) sind die Dialoge des Nörgler und des Optimisten. Diese Herren liefern quasi den Wiener Kaffeehaus-Kommentar zum Geschehen – in der Burgtheater-Aufführung fehlen sie völlig (bis auf ein paar unkenntliche Zitate aus dem Mund einer Dame, von der man nicht weiß, was sie soll).
Nichts hält die vom Regisseur destillierte Folge von Szenen zusammen, abgesehen davon, dass viele belanglos und verzichtenswert sind. Aber vor allem – sie sind kaum zu verstehen (übrigens auch akustisch nicht immer), die Figuren identifizieren sich nicht, es gibt keine innere Folgerichtigkeit, schon gar keine Spannung…
…Pařízek hat die Figur der von Kraus so gehassten Kriegsberichterstatterin Alice Schalek in den Mittelpunkt gestellt, sie ist auch die einzige Gestalt, die man immer erkennt – und Marie-Luise Stockinger ist eine Meisterin darin, sich ordinär die Seele aus dem Leib zu schreien. Dörte Lyssewski fällt mit zwei Rollen auf, der Schauspielerin, die aus der russischen Gefangenschaft zurück kommt und sich von der Journalistin die Worte so im Mund verdrehen lassen muss, bis sie im damaligen Sinn politisch korrekt sind. Und als Mutter, die bedauert, dem Krieg keinen Sohn opfern zu können (weil ihrer noch zu klein ist), blickt sie wohl schon auf das Nazi-Mutterkreuz voraus… An Elisa Plüss (die ein paar Textpassagen des Nörglers bekommen hat) fällt vor allem auf, wie absichtsvoll grauenvoll sie die Sprache verformen muss.
Dazu kommen vier männliche Darsteller – Michael Maertens schafft es, so farblos-unauffällig zu sein, dass man gar nicht merkt, dass er da ist. Von den Herren Felix Rech und Peter Fasching ist Ähnliches zu sagen. Branko Samarovski darf ein paar Wiener Klischeefiguren darstellen und am Ende ein bekanntes Zitat aussprechen: Mir bleibt nichts erspart.
Das Publikum allerdings kann sich diesen mühseligen, über weite Strecken auch unseligen Abend verlustlos ersparen.
Wien
Burgtheater-Abschied von Claus Peymann am 22. September
Trauerzug um das Theater um 15.40 Uhr. Das Burgtheater verabschiedet sich am 22. September von seinem prägenden Direktor Claus Peymann: Von 12 bis 13.30 Uhr kann das Publikum auf der Feststiege Volksgartenseite Abschied nehmen, hieß es am Donnerstag in einer Aussendung. Ab etwa 15.40 Uhr findet der Trauerzug um das Burgtheater statt. Die Beerdigung findet am 26. September (11.00 Uhr) auf dem Dorotheenstädtischen Friedhof in Berlin statt. Am 26. Oktober 2025 (12.00 Uhr) ist eine Matinée im Berliner Ensemble geplant.
Kurier.atWien/ Theater in der Josefstadt
„Die schmutzigen Hände“: Ein packendes Duell der Argumente (Bezahlartikel)
Geglückter Saisonauftakt im Theater in der Josefstadt: David Bösch inszenierte „Die schmutzigen Hände“ von Jean-Paul Sartre.
Kurier.atWien/ Akademietheater
„bumm tschak“ im Akademietheater: Kopflos in die düstere Zukunft (Bezahlartikel)
Kurier.atAktuelles aus „Neue Zürcher Zeitung“
Macron beschwört eine Friedenstruppe für die Ukraine, doch ein Waffenstillstand ist nicht in Sicht: 26 Staaten stellen in Paris Unterstützung für die Ukraine in Aussicht. Hinter der eindrucksvollen Zahl der «Koalition der Willigen» verbirgt sich jedoch ein sehr unterschiedliches Engagement. Und Moskau gibt sich unbeeindruckt.
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EU-Staaten müssen Straftäter gegenseitig ausliefern – auch wenn sie anderswo besser resozialisiert werden könnten: Italien weigerte sich, einen in Rumänien verurteilten Verbrecher in dessen Heimat zu überstellen, und stellte ihn unter Hausarrest. Der Europäische Gerichtshof schiebt dieser Praxis nun einen Riegel vor.
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Wenn die Polizisten verschwinden, kehren die Dealer zurück – eine südfranzösische Stadt kämpft gegen Drogenkartelle: In Nîmes eskaliert seit Monaten die Gewalt zwischen rivalisierenden Drogenbanden. Zum Schutz der Jugendlichen hat die Stadt eine nächtliche Ausgangssperre verhängt. Einwohner sehen darin nicht mehr als eine temporäre Symptombekämpfung.
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Ein Angriff auf den Wahlfavoriten Andrej Babis zeigt die politische Spaltung in Tschechien auf: Der Populist Andrej Babis dürfte die Parlamentswahl in einem Monat haushoch gewinnen. Nun zwingt ihn ein Anschlag jedoch zu einer Wahlkampfpause.
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Nach den dauerplaudernden Amerikanern wirkt die britische Stummheit unheimlich: Der Umzug von Chicago nach London führt bei unserem Korrespondenten zu Irritationen. Er hat sich in den USA daran gewöhnt, dauernd in Smalltalk verwickelt zu werden. Nun empfindet er die Briten als schweigsam bis abweisend.
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Femizide: Warum redet niemand über die Sozialisierung der Buben im Islam?: Bei der häuslichen Gewalt sind Täter aus muslimischen Ländern stark übervertreten. Ausgerechnet Feministinnen verharmlosen das Thema, schreibt die Romanistin und Aktivistin Saïda Keller-Messahli.
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Der Bestseller «22 Bahnen» von Caroline Wahl ist verfilmt worden. Sehenswert? Ja, wenn man den Kitsch erträgt: Der Film erzählt von zwei Schwestern, die mit einer alkoholkranken Mutter aufwachsen. Es ist traurig und mitreissend. Nur ein Mann stört etwas.
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In der Hölle des Donbass – Sergei Lebedews Roman «Die Beschützerin» lässt einem das Blut in den Adern gefrieren: Der Russe Sergei Lebedew hat seinen neuen Roman da angesiedelt, wo russische Freischärler 2014 über der Ostukraine den Malaysia-Airlines-Flug MH17 abschossen. Ein stillgelegter Grubenschacht wird zum Inbild von Russlands gewalttätiger Geschichte und Gegenwart.
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Mehr Ungleichheit, bitte!: Der Sozialismus ist nicht tot, sondern quicklebendig: im staatlichen Handeln, an den Universitäten, sogar in Kinderbüchern. Die Freunde des Westens müssen wieder lernen, ihre Ideale zu verteidigen.
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Der Heilige im Kapuzenpullover: Ein Teenager wird zum Hoffnungsträger der Kirche: Eine Million Gläubige pilgern jedes Jahr nach Assisi in Italien, um einen toten Jungen zu sehen, der Kranke heilt, Ungläubige bekehrt und den Teufel auszutreiben hilft. Nun wird er vom Papst heiliggesprochen. Was hat ein solcher Kult in der heutigen Zeit noch zu suchen?
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Zitat Ende „Neue Zürcher Zeitung“
Immobilien, Megayacht, …
Keine Erben: Rätsel um Armanis Milliarden-Nachlass
Die Modewelt nimmt Abschied von Giorgio Armani – der verstorbene Designer hinterlässt ein Milliardenimperium, aber keinen direkten Erben. Mit Marken wie Giorgio Armani, Emporio Armani und Armani Exchange schuf der Stardesigner ein globales Modehaus von gigantischer Größe. Sein Privatvermögen wird auf rund 13 Milliarden US-Dollar geschätzt, der Markenwert liegt bei etwa zehn Milliarden Euro. Damit gehörte Armani zu den reichsten Persönlichkeiten Italiens.
Heute.at
Ich gehe davon aus, dass Herr Armani seinen Nachlass wohl bedacht geregelt hat. Mit 91 Jahren ist das wohl naheliegend.
Verbringen Sie einen schönen Tag!
A.C.