Foto: Wiener Volksoper/ Barbara Palffy
WIEN / Volksoper: MY FAIR LADY von Frederick Loewe / Alan Jay Lerner
Neueinstudierung, betreut von Ruth Brauer-Kvam
Premiere: 27. Dezember 2024
Diese Lady wird ein Tramp
Ein Burgschauspieler, zwei Damen aus der Josefstadt, zwei Herren, die durch Film und Fernsehen höchst bekannt sind – die Volksoper hat tief in das Wiener Schauspieler-Reservoire gegriffen, um die alte „My Fair Lady“ (immer ein verlässlicher Kassenschlager) wieder einmal neu aufzuputzen. Freilich, so unbefangen, wie vor gut 30 Jahren geht man heute nicht mehr damit um. Von damals stammt die Inszenierung von Robert Herzl, die man nun angeblich wieder zeigt – an sich ist es wohl nur die schöne Ausstattung von Rolf Langenfass, die hier überlebt hat.
Denn in einer Zeit, wo eine woke Journalistin in der Vorberichterstattung anmerkt, sie finde „My Fair Lady“ unerträglich, weil Eliza da so gedemütigt wird (dass es dabei um eine Demontage der Machos geht, ist bei der heutigen Verengung des Blicks offenbar nicht ersichtlich), kann man auch ein klassisches Musical nicht unbeschädigt lassen.
Dass sich hier zwischen dem anfangs so hochnäsigen Professor Higgins und dem Blumenmädchen Eliza nicht nur ein Lernprozeß abspielt, der das Proletarierkind sprechen und auch denken lehrt, sondern auch eine Liebesgeschichte – nein, das geht nicht, da würde man ja den alten weißen Mann für sein schlechtes Benehmen, das er die ganze Zeit zeigt (und das einen Teil des Reizes des Werks ausmacht), am Ende noch belohnen… Nein, pfui, das geht in unserer Welt nicht.
Darum darf Ruth Brauer-Kvam, die die Neueinstudierung übernommen hat, auch vieles anders sehen. So einiges verkürzt – und Eliza darf auch nicht mehr „I could have danced all night“ singen, denn das würde ja bedeuten, dass sie glücklich war, und das ist in den Augen des Zeitgeistes nicht erlaubt, weil die Männer sie so quälen. Und wenn Professor Professor Higgins auch am Ende so in die Knie geht, dass er gesteht, „gewöhnt an ihr Gesicht“ zu sein (mehr ist bei ihm wirklich nicht möglich), so bekommt er – wie im Original – seine Eliza doch nicht. Die steigt auf ein Fahrrad und radelt ein paar Mal über die Bühne. Vorhang. Das muss reichen, um ihre Unabhängigkeit zu zeigen. (Denkt man es durch, kann man sich nicht vorstellen, dass sie ohne männliche Hilfe zu einer selbständigen Geschäftsfrau werden kann, aber was soll’s?) Fest steht – diese Fair Lady wird keine gelassene Mrs. Higgins, sondern ein Tramp…
…Das Publikum nahm diese grob gestrickte Fassung des Musicals, das fast eine Operette ist (die Tanzszenen nach Susanne Kirnbauer und nach Gerhard Senft funktionieren noch immer) mit großem Enthusiasmus auf.
Zum Bericht über die Wiederaufnahme von Renate Wagner
Zu „My fair Lady: Karl Markovics – Kommissar Rex war wichtiger als der Oscar (Bezahlartikel)
Lange hat Karl Markovics die Theaterbühne gemieden. Für My Fair Lady (Volksoper) kommt er zurück. Ein Gespräch über Musicals, Rex und Kate Winslet.
https://freizeit.at/zeitgeist/karl-markovics-volksoper-my-fair-lady-kommissar-rex-oscar/402988900
Wien/ Volksoper
„My Fair Lady“: Geschichten erzählen, statt das Publikum erziehen!
Premiere für das Erfolgsmusical „My Fair Lady“ an der Wiener Volksoper. Wir baten die beiden Hauptdarsteller Burgtheater-Star Markus Meyer, der Professor Higgins spielt, und „Eliza Doolittle“ Josefstadt-Schauspielerin Paula Nocker zum „Krone“-Interview.
https://www.krone.at/3636844
Erl/Tirol
Festspiele Erl feiern umjubelte und bunte „La Bohème“ Premiere
In der Rolle des tragischen Liebespaars Mimì und Rodolfo fanden sich in Erl die italienische Sopranistin Sara Cortolezzis und der chinesische Shootingstar Long Long. Das gesamte Ensemble zeigte sich stimmlich sicher und brillierte auch schauspielerisch, eingebettet in ein außergewöhnliches Bühnenbild, das die Besucherinnen und Besucher in seinen Bann zog.
Meinbezirk.at.erl
Wiener Staatsoper: Hänsel und Gretel am 26.12.
Florina Ilie (Gretel), Szilvia Vörös (Hänsel). Foto: Wiener Staatsoper/Michael Pöhn
Jochen Schmeckenbecher (Peter Besenbinder)
Regine Hangler (Gertrud)
Szilvia Vörös (Hänsel)
Florina Ilie (Gretel)
Thomas Ebenstein (Knusperhexe)
Ileana Tonca (Sandmännchen / Taumännchen)
Jochen Schmeckenbecher und Regine Hangler. Foto: Wiener Staatsoper/Michael Pöhn
Es ist noch keine Kritik zu finden!
THEATER BASEL: TIEFER GRABEN 8 von Christoph Marthaler
am 15.12.2024 (Premiere)
Ensemble. Foto: Walter Mair
Mit der Adresse Tiefer Graben verbindet man in Wien ja eigentlich nur das Hotel Orient, das schönste Stundenhotel Europas, in dem jeder Wiener/jede Wienerin aus Tradition schon einmal ein Schäferstündchen verbracht hat, aber trotzdem vorgibt, noch nie davon gehört zu haben geschweige denn die Adresse zu kennen.
Wenn man also liest, dass Christoph Marthalers neuestes Musiktheaterprojekt den Titel Tiefer Graben 8 trägt, ist man sofort fasziniert und erhofft sich naturgemäß etwas Pikantes davon. Das ist leider nicht der Fall, denn Marthaler bezieht sich bloß auf eine der ca. 60 Wohnungen, in der Beethoven gehaust (und hier sogar im 3.Stock Karten für seine Akademien eigenhändig verkauft) hat, eben mit der Anschrift Tiefer Graben 8…während sich das Hotel Orient auf Nummer 30 befindet…
Zum Bericht von Robert Quitta
Wien
Kultur braucht mehr als 375 Millionen Euro für Bauprojekte
Beschlossene Sanierungs- und Ausbauprojekte von Bundesmuseen belasten das Kulturbudget über Jahre wie auch die Großbaustelle rund um die Salzburger Festspiele
DerStandard.at.story
Europaballett St. Pölten: Ab heute ist es endlich soweit! Wir laden Sie herzlich ein zu unserer Aufführung der unterhaltsamen und witzigen Operette „Die Fledermaus“ von Johann Strauss
Freuen Sie sich auf ein unvergessliches Erlebnis mit humorvoller Inszenierung von Wolfgang Gratschmaier und Choreografie von Michael Fichtenbaum – voller Musik, Charme und überraschender Momente. Die Handlung spielt in einem malerischen Badeort in der Nähe einer großen Stadt und entfaltet sich rund um die amüsante Vorgeschichte von Herrn von Eisenstein. Nach einer rauschenden Ballnacht lässt er seinen Freund, den Notar Dr. Falke, betrunken und als Fledermaus verkleidet durch die Straßen irren – eine peinliche Situation, die Dr. Falke nicht auf sich sitzen lassen kann! Entschlossen, sich an Eisenstein zu rächen, spinnt er einen cleveren Plan, der für viele Lacher sorgen wird.
Seien Sie dabei, wenn wir Ihnen die turbulente „Rache der Fledermaus“ präsentieren! Freuen Sie sich auf mitreißende Melodien, farbenfrohe Kostüme und eine spritzige Inszenierung, die Jung und Alt gleichermaßen begeistern wird. Verpassen Sie nicht diese Gelegenheit, Teil eines unvergesslichen Abends zu werden! Sichern Sie sich jetzt Ihre Tickets und erleben Sie die Magie der Operette hautnah.
Rosalinde: Natalia Ushakova
Eisenstein: Stephen Chaundy
Direktor Frank: Georg Lehner
Prinz Orlofsky: Renée Schüttengruber
Alfredo: Wolfgang Gratschmaier
Dr. Falke: Agnes Palmisano
Adele: Laurentia Andreea Paraschiv
Dr. Blind, Ida, Frosch: KS Ursula Pfitzner
Fledermaus Quartett unter der Leitung von Angelika Ortner
Aufführungstermine:
28. Dezember um 18:00 Uhr
29. Dezember um 18:00 Uhr
31. Dezember um 18:00 Uhr
INFOS UND TICKETS:
tickets@europaballett.at
02742/230 000
www.europaballett.at
Online Karten kaufen
Film
„Die leisen und die großen Töne“: Berührender Film feiert die Kraft der Musik
In seinem jüngsten Drama „Die leisen und die großen Töne“ bewegt sich Emmanuel Courcol zwischen den Welten der klassischen Musik und der von Amateur-Blaskapellen. Der Film startet am 27. Dezember in den Kinos.
Podcast(5,30 Min.) von Kirsten Liese
swr,de.kultur.podcast
Buch
Johannes Sachslehner: WIENER HOTELS UND IHRE GEHEIMNISSE
240 Seiten; Verlag Styria, 2024
Häuser, Menschen und Geschichten
Wenn es um Wiener Hotels geht, so gibt es drei, die in dieser Stadt jedermann ein Begriff sind, auch wenn man selbst vielleicht noch nie einen Fuß hinein gesetzt hat: das Sacher, das Imperial, das Bristol. Luxus und Geschichte am Ring und im Bannkreis der Oper – man ahnt ja, dass sich rund um Hotels nicht nur das „Offizielle“, sondern auch das Geheime begibt.
Johannes Sachslehner, als Wiener Lokalhistoriker vielfach bewährt, hat schon mit seinem Buch über Wiener Villen gezeigt, wie viel Geschichte Häuser erzählen können. Noch mehr die Hotels, wo ein Kommen und Gehen der oft interessantesten Persönlichkeiten zu verzeichnen ist, denn die Geschichte der Hotels ist auch, wie Sachslehner richtig betont, jene ihrer Gäste.
Der Autor breitet das Netz der Wiener Hotels in seinem neuesten Buch aber noch viel weiter über die Luxustempel hinaus aus (einzig ein Stadtplan, wo alle erwähnten Häuser eingezeichnet wären, fehlt). Und alle der Ausgewählten erstehen nicht nur in den aktuellen Fotos von Harald Jahn, wo sie in farbiger Pracht gegenwärtigen Luxus oder einfach den aktuellen Stil entfalten. Darüber hinaus gibt es auch, und das ist besonders reizvoll, viel historisches Material mit alten Dokumenten, Zeitungsausschnitten, Reklameanzeigen und Fotos, darunter auch solche, die für den Wien-Kenner neu sind. Manches Foto allein zeigt das, was man als die „Magie der Hotelhalle“ bezeichnen kann.
Zur Buchbesprechung von Renate Wagner
Aktuelles aus „Neue Zürcher Zeitung“
Zwei Deutsche haben den Absturz in Kasachstan überlebt – das Flugzeugunglück birgt politische Sprengkraft
Der Absturz eines aserbaidschanischen Flugzeugs könnte im Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine stehen. Die Spekulationen über die Ursache setzen Moskau einem schwerwiegenden Verdacht aus.
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Ein Schiff der russischen Schattenflotte soll in der Ostsee fünf Unterseekabel beschädigt haben. Die finnische Polizei ermittelt wegen Sabotage – Estland reagiert mit höherer Militärpräsenz
An Weihnachten kam es zu seltsamen Zwischenfällen in der Ostsee. Im Fokus der Ermittlungen steht ein Tanker, der Benzin von Russland nach Ägypten transportierte.
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14 Tote bei Gefecht mit Asad-Getreuen: Syriens neue Herrscher stossen auf Widerstand: Im alawitischen Kernland kommt es zu einem blutigen Zusammenstoss, und in einigen Grossstädten gehen wütende Menschenmassen auf die Strasse. Wie stabil ist die Herrschaft der siegreichen Islamistenmiliz HTS?
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«Uns steht die Hölle bevor» – die Christen in Damaskus blicken skeptisch in die Zukunft: Seit islamistische Milizionäre in Syrien die Macht übernommen haben, fragen sich die Christen in der Hauptstadt Damaskus, ob sie überhaupt noch eine Zukunft haben.
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Wie gefährlich ist das «Monster von Altri» für den Jakobsweg – und für Galicien?: An Europas berühmtester Pilgerroute soll eine riesige Fabrik für die Herstellung von Öko-Kleidung entstehen. Dagegen wehrt sich die Bevölkerung.
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Auftakt zum Heiligen Jahr 2025: Wie wird Rom das bloss aushalten?: Die Ewige Stadt leidet schon in normalen Zeiten unter zu viel Tourismus. Nun kündigen sich zusätzliche dreissig Millionen Besucher an. Damit hat die Kirche weniger Mühe als der Rest der Bewohner.
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Manmohan Singh hat mit seinen Reformen dem Aufstieg Indiens den Weg bereitet, nun ist er mit 92 Jahren gestorben: Als Finanzminister hat er die Wirtschaft liberalisiert und den Staat vor dem Bankrott gerettet, später hat er als Regierungschef die Partnerschaft mit den USA begründet. Selbst seine Gegner schätzten seine Integrität und Bescheidenheit.
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Machtvakuum in Südkorea: Parlament suspendiert auch Übergangspräsidenten Han: Nach der gescheiterten Ausrufung des Kriegsrechts durch Präsident Yoon stürzt das Parlament nun auch seinen Stellvertreter Han Duck Soo. Die politische Krise des Landes erreicht damit eine neue Dimension.
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Gesünder, reicher, klüger: Was Ratgeber versprechen – und was wir davon halten: Ob Gesundheit oder Geld, neuer Lebensstil oder alte Weisheiten: Auch dieses Jahr haben es viele Ratgeber auf die Bestsellerlisten geschafft. Eine Auswahl der derzeit erfolgreichsten Bücher
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Von «Sehr geehrter» zu «Heyyyy, naaaa?»: wie Whatsapp unsere Anreden verändert hat: Messenger, Mails und Chats haben zu einer überbordenden Zahl an Grussformeln geführt. In einer Sache aber sind wir konservativ geblieben. Über die Eigenarten, wie wir miteinander schreiben
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Manche fürchten jeden neuen Roman von Margaret Atwood – weil die Realität immer wieder ihre düsteren Zukunftsvisionen zu imitieren scheint: «The Handmaid’s Tale» hat sie weltweit berühmt gemacht – eine Schreckensvision, die sich Stück für Stück zu bewahrheiten scheint. Nun hat die Kanadierin ein neues Buch geschrieben. Porträt eines Orakels.
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Kultur: Die Schauspielerin Hannelore Hoger ist gestorben: Die neuesten Meldungen aus dem Feuilleton.
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Ein weisser Balken symbolisiert den Aufbruch: Warschau hat ein neues Museum für internationale Gegenwartskunst: Der minimalistische Quader im Stadtzentrum, entworfen vom New Yorker Büro Phifer and Partners, verkörpert Polens neue Kulturpolitik.
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Zitat Ende „Neue Zürcher Zeitung“
Politik
„Asma liegt im Sterben“: Assads Ehefrau an Leukämie erkrankt
Erst vor wenigen Wochen flüchtete Baschar al-Assads Frau Asma zusammen mit ihrer Familie von Syrien nach Moskau, wo ihnen Wladimir Putin Asyl gewährte. Nachdem es zuletzt Berichte über eine mögliche Scheidung der Assads gab, ist Asma al-Assad nun offenbar an Leukämie erkrankt.
oe24.at
Wien
Schnee adé! Immer weniger weiße Pracht in Wien
Aufgrund der immer höheren Temperaturen im Winter sieht man Wien nun immer seltener verschneit. In den kommenden Jahren soll sich das noch verstärken.
Heute.at
Ich kann mich noch an sehr viel Schnee in Wien erinnern. Als ich den ehemaligen Fußballplatz in der Cumberlandstraße verwaltet habe und auch im Jänner dort spielen lassen wollen, habe ich mir eine riesige alte Walze gekauft, um den Schnee niederzuwalzen und so Spiele auf Schnee zu ermöglichen. Die Ernüchterung kam beim ersten Versuch: Die Walze drehte durch und bewegte sich keinen Meter, als ob ich nicht schon genug Durchdrehr bei den Fußballen gehabt hätte – allerdings immer noch kein Vergleich zu dem, das ich mit Opernfreunden erlebe. Die tonnenschwere Walze war ein Denkfehler, eine Fehlinvestition! Die Walze steht heute in einem Museum für alte Baumaschinen.
Da ich nicht mehr fit fürs Schneeschaufeln bin, habe ich mir vor Jahren die Firma Attensam zur Gehsteigbetreuung vor meinem Haus engagiert. Seitdem fällt kein Schnee mehr, im Grunde genommen ist das Engagement also auch eine Fehlinvestition. Was tun? Vertrag kündigen? Dann kommt garantiert ein halber Meter Schnee.
Wie man es macht, man macht es falsch!
Ich wünsche einen schönen Tag!
A.C.