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Die internationale Kulturplattform

2. OKTOBER 2024 – Mittwoch

02.10.2024 | Tageskommentar

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Andrea Mayer. Foto: Wikipedia

Österreich erste Staatssekretärin geht, nämlich die für Kultur!

Andrea Mayer tritt am Mittwoch als Kulturstaatssekretärin ab und wird dem Vernehmen nach Kabinettsdirektorin der Präsidentschaftskanzlei. Die Kulturagenden werden interimistisch von Vizekanzler Werner Kogler übernommen.

Nach NR-Wahl: Nehammer stellt Vertrauensfrage, erster Kopf rollt bei den Grünen

Bundeskanzler Karl Nehammer hat nach dem Rekordverlust bei der Nationalratswahl am Dienstag die Vertrauensfrage an die Partei gestellt. Erste Konsequenzen gibt es bei den Grünen: Der erste Kopf ist bereits gerollt.

https://exxpress.at/politik/nach-nr-wahl-nehammer-stellt-vertrauensfrage-erster-kopf-rollt-bei-den-gruenen/

Andrea Mayer war eine Verlegenheitslösung nach der total unglücklich gestarteten Ulrike Lunacek. Sie hat für relativ wenig Aufregung gesorgt, was durchaus für sie spricht. Dass nicht jede ihrer Personalentscheidungen ungeteilte Zustimmung gefunden hat, liegt in der Natur des doch politischen Amtes. 

Sie gilt als persönliche Freundin der Gattin des Bundepräsidenten, wurde von dieser in ihr Amt gehievt. Nun folge der nächste Schritt im Zuge dieser Freundschaft, ein sicherer und gut dotierter Job in der Präsidentschaftskanzlei. Wir sind eben in Österreich! Ob es in den Nachbarländern anders ist, weiß ich nicht. 

Dazu bekommen wir eine Klastellung: Frau Mayer wurde bereits im Februar 2017  – als erste Frau in dieser Funktion – von BP Alexander Van der Bellen zur Kabinettschefin in der Präsidentschaftskanzlei berufen. Sie wurde im Mai 2020 vom Bundesvorstand der Grünen trotz ihrer SPÖ-Mitgliedschaft als Staatssekretärin berufen. Sie gab damals bekannt, dass sie allerdings ihre SPÖ-Mitgliedschaft ruhend gestellt habe und sie NICHT beabsichtige, Mitglied der Grünen zu werden. Von einem Köpferollen bei den Grünen kann man (daher) nicht unbedingt sprechen, zumal Staatssekretärinnen und die Kanzleramtsministerin an und für sich rechtlich gesehen einer Übergangsregierung NICHT mehr angehören (dürften). Sie ist – wie eigentlich vorgesehen – sofort nach Rücktritt der Regierung auf ihre frühere Planstelle zurückgekehrt. Es bleibt abzuwarten wie das nun von den Staatssekretärinnen und der Kanzleramtsministerin der ÖVP gehandhabt wird. (Gerhard Belik)

WIEN / Staatsoper: Solistenkonzert YONCHEVA & MARTINEAU – 1. Oktober 2024

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Sonya Yoncheva. Foto: Wiener Staatsoper/Michael Pöhn

Die bulgarische Sängerin beginnt ihr Konzert mit italienischen Liedern, gewissermaßen zum Aufwärmen für die nach der Pause angekündigten Puccini-Arien. Auch hier stehen, neben Kompositionen von Paolo Tosti und Giuseppe Martucci, Beispiele aus dem Liedschaffen der beiden Titanen der italienischen Oper, Verdi und Puccini, auf dem Programm. Den Anfang machen vier Lieder von Giacomo Puccini, die von idyllischer Beschwörung von Licht und Liebe in „Sole amore“ über dem Traum vom Meer und Wind in „Terra e mare“ bis hin zu trostlose Gefühlsregungen in „Mentia l’aviso“  (Die Ankündigung war eine Lüge) führen, bevor sich die Gemütsaufwallungen in „Canto d’anime“ allmählich wieder beruhigen und in hellen, kraftvollen Tönen ausklingen.

Zum Bericht von Manfred A. Schmid

„Nabucco“-Premiere an Staatsoper: Proteste gegen Anna Netrebko erwartet

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Auch diesmal wird es wohl nicht ruhig bleiben. Vor dem Auftritt von Sopran-Diva Anna Netrebko (53) in der Premiere von Verdis „Nabucco“ an der Staatsoper werden wieder Proteste erwartet. Bereits 2023 hatten etwa 150 Aktivisten gegen den Auftritt der Sängerin wegen ihrer angeblichen Nähe zu Wladimir Putin demonstriert.
Der Verein Vitsche, der sich für die Ukraine einsetzt, hatte die Intendanz im Vorfeld der Premiere angeschrieben, eine Demonstration ist für Sonntag, den 6. Oktober 2024, vor dem Haus Unter den Linden angemeldet, so eine Sprecherin der Oper.

https://www.bz-berlin.de/unterhaltung/anna-netrebko-proteste-erwartet

Wiener Konzerthaus: Bunt gemischt ist halb gewonnen
Das Programm von William Garfield Walkers Konzert im Konzerthaus war so vielfältig wie sein Nova Orchester Wien: es erklangen Werke von Verdi, Debussy und Bruckner. Walker konnte sein stilistisches Einfühlungsvermögen zeigen, und unter seiner Leitung brillierte das Orchester sowohl mit romantischer als auch mit impressionistischer Musik.
Von Dr. Rudi Frühwirth
Klassik-begeistert.de

OPER FRANKFURT: Vierte Wiederaufnahme RIGOLETTO
Oper in drei Akten von Giuseppe Verdi
Text von Francesco Maria Piave
nach dem Drama Le Roi sʼamuse (1832) von Victor Hugo
In italienischer Sprache mit deutschen und englischen Übertiteln
Musikalische Leitung: Giuseppe Mentuccia / Simone Di Felice (November 2024)
Regie: Hendrik Müller
Szenische Leitung der Wiederaufnahme: Silvia Gatto
Dramaturgie: Zsolt Horpácsy

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Gilda.  Foto: Barbara Aumüller

Rigoletto: Franco Vassallo / Daniel Luis de Vicente (6., 13. Oktober, 1., 8. November 2024)
Gilda: Kseniia Proshina / Bianca Tognocchi (13., 18., 27. Oktober 2024)
Der Herzog von Mantua: Martin Mitterrutzner / Abraham Bretón (13., 18. Oktober 2024)
Sparafucile: Kihwan Sim / Thomas Faulkner (18., 27. Oktober, 1., 8. November 2024)
Maddalena: Katharina Magiera / Zanda Švēde (18., 27. Oktober, 1., 8. November 2024)
Giovanna: Karolina Makuła
Graf von Monterone: Erik van Heyningen
Marullo: Liviu Holender / Mikołaj Trąbka (18., 27. Oktober, 1., 8. November 2024)

Georg Friedrich Händel: Serse • Opernhaus Zürich • Zürcher Premiere: 29.09.2024 abends
Eine musikalische Sternstunde: Die Funken sprühen nur so!

Die zweite Saison-Premiere, Händels «Serse», schenkt dem Zürcher Publikum eine musikalische Sternstunde.


Foto © Toni Suter

Gegenüber den Aufführungen sind eine ganze relevanter Änderungen erfolgt. Statt des «Musikkollegium Winterthur» spielt nun eine Spezialformation für Alte Musik, das «Orchestra La Scintilla» (ital. la scintilla: der Funke). Mit Enrico Onofri hat ein Spezialist für Alte Musik, der seine Karriere als Konzertmeist einschlägiger Formationen begann, die musikalische Leitung inne. Und bis auf die Rolle des Elviro sind alle Partien neu und nicht mehr aus dem Studio besetzt…

Zum Bericht von Jan Krobot

Ausstellung in WIEN   / Haus Hofmannsthal: KS  BRIGITTE FASSBAENDER
Ausstellung zum 85. Geburtstag
Vom 2. Oktober 2024 bis zum 20. Dezember 2024

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Einzig mit Karajan klappte es nicht

Nicht ein Sessel im Haus Hofmannsthal war frei, als Opernfreunde einen großen Star erwarten durften. Brigitte Fassbaender kam aus Bayern angereist, um an der Vernissage der Ausstellung teilzunehmen, die man ihr anlässlich ihres 85. Geburtstages ausrichtete.

Wie stets im Haus Hofmannsthal greift man auf die unerschöpfliche Autogramm-Bild-Sammlung von Erich Wirl zurück. So kann man auf Tafeln und in Vitrinen das Künstlerleben der Mezzosopranistin ausschreiten.

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Erich Wirl und Brigitte Fassbaender. Foto: Renate Wagner

Es ist ein vielfältiges Angebot rund um ihren Octavian (den sie, wie sie sagte, Otto Schenk verdankt), von der Dorabella bis zur Geschwitz, von den großen italienischen Rollen (die sie in Wien nie gesungen hat), von der Lieblingsrolle der Charlotte in „Werther“ bis zum Prinzen Orlofsky. („Was hat Sie an dieser Rolle gereizt?“ „Gar nichts, der hat ja so gut wie nichts zu singen.“)…

Danach gab es Autogramme, auch für Erich Wirl, Ergänzung zu dem ohnedies schon riesigen Stock von Fassbaender-Fotos. Vielleicht wird schon in Hinblick auf den 90er in fünf Jahren gesammelt.

Haus Hofmannsthal:  BRIGITTE FASSBAENDER
Ausstellung zum 85. Geburtstag
Vom 2. Oktober 2024 bis zum 20. Dezember 2024
Montag bis Mittwoch 10 bis 18 Uhr, Donnerstag und Freitag nach vorheriger Vereinbarung.
Reisnerstraße 37. 1030 Wien

Zum Ausstellungsbericht von Renate Wagner

 

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EGON SCHIELE, Krumau an der Donau (Die kleine Stadt) IV, 1914 © Foto Leopold Museum, Wien

Nur noch bis Sonntag, 06.10.2024 läuft unsere aktuelle Sonderausstellung UNKNOWN FAMILIARS. DIE SAMMLUNGEN DER VIENNA INSURANCE GROUP. Nutzen Sie die letzte Gelegenheit für eine Familienaufstellung der künstlerischen Art und lernen Sie die Kunstsammlungen der Vienna Insurance Group kennen. 

Mehr darüber und das Gesamtprogramm für Oktober finden Sie in den „Infos des Tages“

Ballett/ Tanz

Hamburg-Ballett: Demis Volpis Einstand
Das war ganz gut und schön, aber soll es so weitergehen?
Zusammengefasst war es ein netter, unterhaltsamer Abend, der einen nicht überforderte. Die wirklichen Qualitäten der Hamburger Tänzerinnen und Tänzer wie ihre herausragenden darstellerischen Fähigkeiten, ihr Vermögen, tänzerisch Emotionen zu vermitteln und nicht zuletzt ihre tänzerisch-technischen Fähigkeiten wurden, abgesehen von Hans von Manens Choreographie, kaum gefordert. Die Diamanten und Rubine der Truppe ließ Demis Volpi noch weitgehend im Tresor. Das ist schade.Von Dr. Ralf Wegner
Klassik-begeistert.de

Innsbruck: Die Sopranistin Anastasia Lerman gibt ihr Rollendebut als Nannetta:

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Anastasia Lerman. Foto: Danil Rabovsky

Verdi: Falstaff Nannetta

Tiroler Landestheater Innsbruck
Premiere: 5. Oktober 2024
10., 13., 20., 24., 30. Oktober 2024
8., 14., 17., 24. November 2024
6., 27. Dezember 2024

www.landestheater.at/produktion/falstaff/
www.artistainternational.com/sopran/anastasia-lerman

Klaus Billand arbeitet seinen Festspielsommer ab

VERONA/ARENA: CARMEN am 7. September 2024
 Ein emotionaler Abschluss der 101. Temporada in der Arena

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Alisa Kolosova (Carmen). Copyright: EnneviFoto

Zum Bericht von Klaus Billand

Sprechtheater
Theater Scala: Hare mordet, damit Macbeth morden kann
(Bezahlartikel)
Die Uraufführung „Burke & Hare. Eine Ballade über Angebot und Nachfrage“ von Bruno Max im Theater Scala
Kurier.at

Filme der Woche

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Besuchen Sie Rente Wagners FILMSEITE

Filmstart: 4. Oktober 2024 
DIE BOLOGNA-ENTFÜHRUNG –
GERAUBT IM NAMEN DES PAPSTES
Rapito  / Italien  /  2023
Drehbuch und Regie: Marco Bellocchio
Mit: Enea Sala, eonardo Maltese, Paolo Pierobon u,a,

Die Schrecken des Fanatismus

Ja, die Geschichte gab es wirklich. Im Jahr 1858 war der Papst mächtig genug, um im Namen des Glaubens ein jüdisches Kind entführen zu lassen. Ein Dienstmädchen hatte es als Baby „getauft“, und als der Kirche das zu Ohren kam, holte man den kleinen Edgardo Mortara einfach ab, um ihn in Rom in ein Internat des Vatikans zu stecken und einen guten Christen aus ihm zu machen. Das heißt, man riß ihn mit Gewalt aus seiner jüdischen Familie und unterzog ihn einer so nachdrücklichen Gehirnwäsche – dass aus dem Judenjungen ein überzeugter Priester wurde, der bis zu seinem Lebensende nicht in seinem katholischen Glauben wankend wurde…

Eine wahre Geschichte, wie gesagt, die von Regisseur Marco Bellocchio einerseits mit allem Pomp eines historischen Films in Szene gesetzt wurde, aber andererseits die Problematik verblendeten religiösen Fanatismus exakt heraus arbeitet. Dabei zeichnet der mittlerweile 85jährige Regisseur – und das ist eine von vielen Stärken des Films – die Sachlage keinesfalls demagogisch einseitig. So, wie die Eltern des kleinen Edgardo (Fausto Russo Alesi und Barbara Ronchi mit absolut herausragenden Leistungen) überzeugte Juden sind, die mit aller Leidenschaft um ihr Kind kämpfen, so üben die Herren auf katholischer Seite zwar ihre Macht aus (die zu dieser Zeit überbordend war), aber der „Kindsraub“ entsprach ihrer Überzeugung, dass die Seele eines Getauften nicht preisgegeben werden darf. Die Herren des Vatikan sind kühl, gemessen, tun ihre Pflicht…

Zur Filmbeprechung von Renate Wagner

Film: Das Filmfestival im baskischen San Sebastian geht zu Ende
Audio von Kirsten Liese
Deutschlandfunk.de

Aktuelles aus „Neue Zürcher Zeitung“

Iran greift Israel mit Raketen an – Tel Aviv kündigt Vergeltung an: Teheran hat am Dienstagabend 180 ballistische Raketen auf Israel abgefeuert. Bilder in den sozialen Netzwerken zeigen einen regelrechten Feuerregen am Himmel über Israel. Laut ersten Berichten israelischer Medien sind keine Israeli getötet worden. Es habe jedoch mehrere Verletzte gegeben. Laut israelischen Angaben wurde ein grosser Teil der Geschosse abgefangen. Auch die USA und Jordanien beteiligten sich an der Abwehr des Angriffs.
Zum Bericht
USA: Debatte der Vize-Kandidaten: Republikaner Vance gibt sich moderat, Demokrat Walz ist nervös: Im amerikanischen Wahlkampf kam es zum TV-Duell der Vize-Kandidaten. Vor dem Fernsehduell der «running mates» lagen die Vorteile beim volksnahen Demokraten Tim Walz. Der Republikaner J. D. Vance machte sich dagegen als Donald Trumps «Kampfhund» vor allem bei Frauen unbeliebt. In der Debatte gab sich Vance nun jedoch moderat. Walz dagegen war zu Beginn sichtlich nervös und mit der ersten Frage zur Eskalation im Nahen Osten überfordert. Zum Bericht
Die neue französische Regierung plant Steuererhöhungen für Vermögende:  Der neue konservative Premierminister Michel Barnier hat in seiner ersten Regierungserklärung skizziert, wie er Frankreichs desolate Finanzen sanieren will. Geplant sind Steuererhöhungen für Vermögende und Energiekonzerne – aber auch ein höherer Mindestlohn. Bei öffentlichen Ausgaben will Barnier Kürzungen vornehmen, er kündigte aber an, die Bereiche Gesundheit, Bildung und Soziales nicht anzutasten. Von Teilen der Linken wurde er ausgebuht.
Zum Bericht
Künstliche Intelligenz schützt Journalisten in Venezuela: Seit Präsident Nicolás Maduro vor zwei Monaten die Wahlen fälschen liess, erlebt das Land eine brutale Repressionswelle. Auch 16 Medienschaffende wurden inhaftiert. Wer einen Bericht mit seinem Namen unterschreibt, ist gefährdet. Oppositionelle Medien nutzen nun Avatare, um sich vor Verfolgung zu schützen.
Zum Bericht
Guerilla-Gärtner Maurice Maggi ist gestorben: Vor rund vierzig Jahren war er nachts zum ersten Mal losgezogen, um heimlich zu säen. Oft waren es Malven, die unter Bäumen und an Strassenrändern wachsen. In ganz Zürich hat der gelernte Landschaftsgärtner seine Spuren hinterlassen. Es war auch ein Protest gegen eine Stadt, in der Pflanzen ausschliesslich amtlich angeordnet wachsen sollten.
Zum Bericht

Zitat Ende „Neue Zürcher Zeitung“

Rauchverbots-Pläne der EU
„Es wird einen Aufstand geben“ – Wirte extrem verärgert
Neue EU-Pläne: Das Rauchen soll auch aus vielen Freiflächen – sogar aus Gastgärten – verbannt werden. Die Betreiber fürchten um Einnahmen.
Heute.at

Ich bin Nichtraucher, allerdings kein militanter. Wenn es mich stört, brauche ich ja nicht die Nähe der Raucher suchen! Die EU will schon wieder verbieten, das kann sie gut! Die Gastronomie schlittert immer mehr in die Krise, aber das ist doch den Bürohengsten in Brüssel egal. Die eigene Pfründe ist gesichert, das ist, was zählt!

Neu: Heute um 21 h rechnet Simone Lugner bei oe24 mit dem Lugner-Clan ab
Simone Lugner wurde von der Geschäftsführung der Lugner-City gekündigt
https://www.oe24.at/leute/oesterreich/richard-lugner/simone-abrechnung-mit-dem-lugner-clan/608169535

Ich wünsche einen schönen Tag!

A.C.

 

 

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