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17. NOVEMBER 2024 – Sonntag

17.11.2024 | Tageskommentar

London: Hoffmanns Erzählungen. Foto: Royal Opera House

London
Londons Royal Opera lässt den „Hoffmann“ Funken sprühen
Dies ist zweifellos die originellste, intelligenteste und vor allem humorvollste Inszenierung von Offenbachs „Hoffmanns Erzählungen“, die gegenwärtig auf den großen Opernbühnen zu sehen ist – und in der Produktion der Londoner Royal Opera selbstverständlich von höchster musikalischer Perfektion.
Von Dr. Charles Ritterband
Klassik-begeistert.de

Theater an der Wien: „Das Paradies und die Peri“ 15.11.2024

Foto: Harald Lacina

Mit großem Bedauern musste das Publikum zur Kenntnis nehmen, dass die geplante szenische Aufführung von Robert Schumanns Das Paradies und die Peri durch Regisseur Christof Loy in der laufenden Spielzeit in geplanter Form nicht stattfinden kann. Also wich man auf eine konzertante Aufführung aus. Das Paradies und die Peri, op. 50, ist ein weltliches Oratorium von Robert Schumann (1810-56). Das am 4. Dezember 1843 (zwischen Mendelssohns Paulus und Elias) uraufgeführte Werk ist zu dramatisch und mit zu viel Handlung für ein Oratorium versehen, jedoch deutlich zu episch für eine Oper. Hinzu kommen Schumanns lyrischer Ton und seine Vorliebe für orientalische Sujets, die auf uns heute eher befremdlich wirken. Da Schumann eine literarisch-musikalische Doppelbegabung besaß, verstand er sich selbst als Tondichter. Das Libretto des Oratoriums basiert auf dem Kunstmärchen Lalla Rookh (persisch für Tulpenwange), 1817, von Thomas Moore (1779-1852), welches von Schumann und seinem Jugendfreund Emil Flechsig (1808-78) neu übersetzt und bearbeitet wurde, wobei Schumann die Erzählung Moores bereits als Kind gekannt haben könnte, da 1822 eine deutsche Übersetzung von Friedrich de la Motte Fouqué erschienen war…

Zum Bericht von Harald Lacina

Im Theater an der Wien darf diese Peri zu Recht ins Paradies (Bezahlartikel)
Nur konzertant, aber musikalisch schön und bewegend: Jubel für Robert Schumanns „Paradies und die Peri“ mit Elsa Dreisig als glänzende Peri.
DiePresse.com

Wien/ Staatsoper
„Manon“ an der Wiener Staatsoper: Großes Gefühlstheater.  Bezahlartikel
Viel Applaus für die Wiederaufnahme von Massenets Oper.
Kurier.at

Wien
Massenets Manon: In ihrem Elend berührt sie alle
https://www.krone.at/3594423

Liebe, Tod und Bling-Bling
Vittorio Grigolo begeistert an der Staatsoper als viriler Lover in „Manon“, Kristina Mkhitaryan überzeugt in der Titelrolle
https://www.derstandard.at/story/3000000245077/liebe-tod-und-bling-bling

Linz: „SOMETHING ROTTEN oder Hamlet oder Omlett, das ist die Frage“ – Premiere im Musiktheater des Landestheaters Linz, Großer Saal, 16. 11.2024

Musical von Karey Kirkpatrick, Wayne Kirkpatrick und| John O’Farrell, Übersetzung von Roman Hinze und Niklas Wagner. Deutschsprachige Erstaufführung

Lukas Sandmann, Valerie Luksch. Copyright: Philip Brunader/Landestheater

Gegen 2015 war es wieder so weit: es wurde nach mehr Humor in der Musicalwelt gerufen. Gut 50 Jahre davor hatte dieser Ruf zu Stephen Sondheims Geniestreich „A Funny Thing…“ geführt, dessen brillante Linzer Umsetzung bedauerlicherweise nach wenigen Aufführungen von COVID abgewürgt wurde. Diesmal war ein team mit einer schon 20 Jahre gewälzten Idee am Werken: Musiker und Komponist Wayne Kirkpatrick, der u. a. mit der Country-Gruppe Little Big Town spielt und dessen Werke auch von Garth Brooks, Joe Cocker oder Eric Clapton zu höchsten Chartplacierungen gebracht worden waren; dessen Bruder Karey, der sich als Real- und Trickfilmregisseur sowie Drehbuchautor einen Namen gemacht hat (The Hitchhiker’s Guide to the GalaxyOver the Hedge) war ebenso dabei wie der „Alibibrite, wegen Shakespeare“ (Matthias Davids, tongue-in-cheek) John O’Farrell. Letzterer spielte schon mit 12 Jahren an der Seite von Donald Pleasence im Film, schrieb bei „Spitting Image“ und zahlreichen weiteren erfolgreichen TV-Serien mit, aber auch am Animationsfilm „Chicken Run“, wo er erstmals mit Karey Kirkpatrick zusammenarbeitete.

Gernot Romic, Daniela Dett. Foto: Reinhard Winkler/Landestheater

Zum Premierenbericht von Petra und Helmut Huber

Wien
Lautstärkeauflagen: Veranstalter sagt Shows bei Schloss Schönbrunn ab
Der Veranstalter Show Factory hat alle für 2025 geplanten Konzerte und Musicals bei Schloss Schönbrunn abgesagt. Als Grund wurden „nicht umsetzbare gesetzliche Lärmschutzbedingungen“ genannt. Betroffen ist etwa das Fendrich-Musical „I Am From Austria“.
https://www.krone.at/3594307

So entfernen wir uns immer weiter von der Kultur-Weltstadt. Konzerte und Musicals in Zimmerlautstärke sind nicht möglich, es wird kein kleiner Saal sondern ein großes Areal bespielt. Wen stört es? Etwa die privilegierten Beamten, die Teile des Schlosses bewohnen und in der Nachtruhe nicht gestört werden wollen? Hier muss eine Lösung gefunden werden, sonst versumpert Wien total! 

Berlin/ Philharmonie: Abschiedskonzerte von Robin Ticciati am 15. und 16. 11. 2024

Robin Ticciati. Copyright: Martin Borggreve

Der November in Berlin hat’s in diesem Jahr in sich. Erst platzt am 06.11. die Ampel, nun verwundert und betrübt der überraschende und vorzeitige Abschied von Robin Ticciati als Chefdirigent des Deutschen Symphonie-Orchesters Berlin (DSO) nach gut 7 Jahren Tätigkeit…

Zum Bericht von Ursula Wiegand

Deutsches Symphonie-Orchester: Der wilde Abschied von Robin Ticciati (Bezahlartikel)
Mit Gustav Mahlers monumentaler zweiter Sinfonie beendet Robin Ticciati seine Zeit als Chefdirigent des DSO. Die Erkenntnis des Abends: Man lärmt nie aus.
Tagesspiegel.de

Unsere Rezensentin bringt den Abschied von Robin Ticciati mit dem Scheitern der Ampelkoalition in Verbindung. Um die „Ampel“ ist wirklich nicht schade, das meinen so ziemlich alle Deutschen, die ich kenne. Ich selbst äußere mich nicht, als Österreicher steht mir kein Urteil zu!

Jubiläum/ Donald Runnicles wird 70!
Die Zuneigung eines emphatischen Melancholikers (Bezahlartikel)
Der Deutschen Oper Berlin gibt er künstlerische Stabilität, und seine Empathie kennt keine Stilgrenzen: Jetzt wird der Dirigent Donald Runnicles 70 Jahre alt.
https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/der-dirigent-donald-runnicles-wird-70-110113784.html

Bonn
Meistersinger in Bonn: Wagners Deutschtum gegen Populisten gewendet (Bezahlartikel)
FrankfurterAllgemeine.net

Ich liebe die „Meistersinger“, ertappe mich aber bereits manchmal bei dem Gedanken, ihre Nichtansetzung zu empfehlen, bevor man das grandiose Werk entstellt. 

Weimar
Hänsel und Gretel“ in Weimar: Die Kinder haben ADHS (Bezahlartikel)
FrankfurterAllgemeine.net

Berlin
„Sancta“ an der Volksbühne: Mehr als ein Skandal
rbb.24.de

OPER ZÜRICH«Hier geht es um mehr als Ehre, hier geht es um Pünktlichkeit!» Heute Premiere „in 80 Tagen um die Welt“
 Man kommt nicht umhin zu bemerken, dass die Supermarktgestelle sich mit Guezli füllen, die Schaufenster mit Tannenzweigen ausgestattet werden und die Weihnachtsbeleuchtung ihren Weg in die Innenstadt findet. Entsprechend sind auch wir bereits in Feierlaune: Schenken Sie den Kleinen einen Besuch unserer neuen Kinderoper In 80 Tagen um die Welt, den Grossen ein Ticket für die allerletzte Ausgabe der ultimativen Kostümparty overdress! und sich selbst ein paar ruhige Momente in unserem Musikalischen Adventskalender!

Wir freuen uns auf Sie,
Ihr Opernhaus-Team

 In 80 Tagen um die Welt
Topp, die Wette gilt!, sagt sich der exzentrische Gentleman Phileas Fogg, und setzt die Hälfte seines Vermögens aufs Spiel: In 80 Tagen will er die Erde umrunden und sich trotz möglicher Maschinenschäden, Zugentgleisungen oder Zusammenstösse pünktlich wieder bei seinen Freunden in London einfinden. Und so macht er sich auf die Reise, mal mit dem Zug, mal mit dem Schiff, mal auf Elefanten reitend… 

Der britische Komponist Jonathan Dove verwandelte Jules Vernes Abenteuerroman für uns in eine Oper für Kinder ab 7 Jahren. Das Libretto dazu schrieb Peter Lund, der auch die Regie übernimmt. In seiner Version gehen wir mit dem Jungen Max durch die Geschichte, der für sein Leben gerne liest und sich plötzlich als Passepartout mitten in Vernes Reisegeschichte wiederfindet.
 
Uraufführung: 17 Nov 2024 
Vorstellungen: 22 Nov 2024 bis 14 Jan 2025

Musikalischer Adventskalender der Oper Zürich
Längst kein Geheimtipp mehr: 23 Kurzkonzerte in unserem Foyer laden zum Verweilen ein. Kommen Sie vorbei und geniessen Sie einen Moment der Ruhe, bevor Sie sich für den anschliessenden Glühwein in das Getümmel des Weihnachtsmarktes stürzen!

 
1 bis 23 Dezember 2024, täglich um 17.30 Uhr
Eintritt frei

 Mehr über weitere vorhaben der Oper Zürich in den „Infos des Tages“

Ballett / Tanz

Genf: Vom Verflüssigen des starr Getrennten
Der flämisch-marokkanische Meisterchoreograf Sidi Larbi Cherkaoui reflektiert in der Uraufführung von „Ihsane“ seine doppelte kulturelle Identität.
https://www.concerti.de/oper/tanztheater/grand-theatre-de-geneve-ihsane-13-11-24/

WIEN / Kammerspiele der Josefstadt: MISS SCROOGE – EIN WEIHNACHTSMÄRCHEN
Von Werner Sobotka und Niklas Doddo nach Charles Dickens
Uraufführung
Premiere: 16. November 2024 

 

Bah Humbug?

Für Englisch sprechende echte Theaterliebhaber war es seit den achtziger Jahren bis 2011 Tradition, zur Weihnachtszeit in das International Theatre von Bill und Marilyn Wallace in die Porzellangasse zu kommen und alljährlich, immer neu und immer gleich schön, eine Aufführung von „A Christmas Tale“ von Charles Dickens zu sehen (2012 wurde das Theater geschlossen, der bekannte Kahlschlag der Wiener Kulturverantwortlichen, der auch andere – Wiesner, Haspel und Co – killte).

Man konnte sich nicht daran sattsehen, wie der hartherzige Ebenezer Scrooge durch drei Geister der Weihnacht in die Vergangenheit, die er verdrängt hat, in die Gegenwart, von der er nichts weiß, weil er sich nicht um seine Mitmenschen kümmert, und in die Zukunft, die ihm seinen eigenen Tod voraus sagt, geführt wird (der Schreck wirkt dann in Richtung Läuterung…)

Das „Bah Humbug“, mit dem der alte Scrooge alles abtut, was gut und schön ist (Weihnachten vor allem) ist nicht nur ein berühmter Ausspruch der englischen Literatur, sondern bleibt unvergessen im Ohr…

Am Ende hat Dickens‘ alte Weihnachtsgeschichte erzählt, was sie lehrstückartig aussagen will: Edel sei der Mensch, hilfreich und gut. Besinnlichkeits- und  Wohlfühltheater. Und das in der Josefstadt des Herbert Föttinger. Man glaubt kaum, dass der Geist der Weihnacht auch über ihn gekommen sein könnte… Bah Humbug?

Zum Premierenbericht von Renate Wagner

Wien/ Volkstheater
Calexico sorgen bei „Camino Real“ live im Volkstheater für Melo-Sound
Die amerikanische Band ist integraler Bestandteil in Anna-Sophie Mahlers Inszenierung von Tennessee Williams „Camino Real“, einem Endstation-Stück
DerStandard.at.story

Lord Byron trifft Casanova: „Camino Real“ im Volkstheater (Bezahlartikel)
https://www.diepresse.com/19076734/lord-byron-trifft-casanova-camino-real-im-volkstheater

Wien-Museum: Nachdenken über den Winter

 

 Der Winter ist auch nicht mehr, was er war. Ganz selten fällt in der Großstadt – die Rede ist in diesem Fall von Wien – noch Schnee. „Vom Verschwinden einer Jahreszeit“ erzählt eine Ausstellung im Wien Museum, die sich über Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft den Kopf zerbricht. Die Winter waren einst noch Winter, wenn auch nicht durchwegs so schön, wie manche Bilder glauben machen wollten, aber doch auch voll Vergnügen. Auch Nostalgie und Klischee spielen eine Rolle, wenn man sich auf die vielfältig aufgeblätterte Suche nach de, „Winter in Wien“ begibt wo das Thema von allen Seiten beleuchtet wird.

Schnee, Eis, Schneemann, Rodeln, Eislaufen…. An sich sind die Assoziationen, die sich an den Winter knüpfen, erst einmal positiv und „schon“. Die Ausstellung, die Kuratorin Lisa Noggler „unter dem Dach“, im großen, klug gegliederten Ausstellungsraum des Wien Museums, gestaltet hat, wirft die Historie gewissermaßen „an die Wand“. Dort hängen Gemälde, Graphiken, Fotografien, Plakate und anderes historisches Material aus dem überreichen Bestand des Museums und dokumentieren die Vergangenheit, wobei auch Objekte – ob ein eiserner Ofen, ob eine Sammlung von Muffs – ihre Rolle spielen. Da begegnet man auch großen Namen: Tina Blau malte Eisschollen auf der Donau (vor der Regulierung des Flusses zweifellos noch eine Bedrohung), Broncia Koller-Pinell die fröhlichen Eisläufer, und ganz alte Stiche zeigen, dass es schon im Barock ein kaiserliches Vergnügen war, winters Schlittenfahrten durch die Stadt zu veranstalten. Man steigt tief in die Kulturgeschichte…

 

Wien Museum am Karlsplatz
Winter in Wien – vom Verschwinden einer Jahreszeit“
Vom 14. November 20.24 bis zum 16.März 2025
Täglich außer Montag 9 bis 18 Uhr, Donnerstag bis 21 Uhr, Samstag, Sonntag 10 bis 18 Uhr

Zum Austellungsbericht von Renate Wagner

Literatur: Nobelpreisträger Peter Handke erhält höchste steirische Auszeichnung
Der Literaturnobelpreisträger aus Kärnten erhielt am Freitag das „Große Goldene Ehrenzeichen des Landes Steiermark mit dem Stern“. Handke nutzte die Bühne für eine Würdigung seines vor vier Jahren verstorbenen Freundes und Dichterkollegen Alfred Kolleritsch.
DiePresse.com

Östereich/ Fußball
ÖFB-Boss beruft Präsidium ein, Rücktritt ist (noch) kein Thema
Klaus Mitterdorfer will seine Idee von der Strukturreform durchpeitschen. Den Plan, Neuhold doch zu halten, gibt es nicht. Keine 24 Stunden nach dem 2:0-Sieg der Österreicher in der Nations League in Kasachstan rückt das Sportliche beim ÖFB schon wieder in den Hintergrund. Die brennende Frage nach den Ereignissen der letzten Tagen lautet: Wie geht es weiter in der Causa Bernhard Neuhold? Wie gedenkt Klaus Mitterdorfer auf die Forderung der Mannschaft zu reagieren? Die Antwort: Der ÖFB-Boss hat eine außerordentliche Präsidiumssitzung einberufen, wie er dem KURIER gegenüber am Freitag erklärte.
Kurier.at

Früher war ich ein Insider und habe – was Fußball betrifft -“ das Gras wachsen gehört“.  Heute muss ich eingestehen, dass ich nicht weiß, um was es bei diesem Streit um Vertragsverlängerung eigentlich geht! Und ich kann trotzdem ruhig schlafen!

Österreich
NEOS-Chefin möchte „Rot-Schwarz in den Hintern treten“
Bei der Landesmitgliederversammlung der NEOS Wien packte Chefin Beate Meinl-Reisinger über die Sondierungsgespräche aus. Am Samstag packte NEOS-Chefin Beate Meinl-Reisinger bei der Landesmitgliederversammlung der Wiener NEOS aus und heizte nochmal so richtig ein. „Wann, wenn nicht jetzt? Wo, wenn nicht hier? Wer, wenn nicht wir“, leitete die pinke Chefin ein.
Heute.at

Gutes Gelingen!

Stimmen Sie ab: Österreichs schönste Weihnachtsmärkte
Von einem Stand zum nächsten schlendern, Kunsthandwerk bewundern, Glühwein trinken und Lebkuchen verkosten: Demnächst locken im ganzen Land Städte und Orte und ihre wunderschönen Christkindlmärkte. ir verraten, wo Sie unbedingt hin müssen. Plus: Voten Sie für Ihren Lieblings-Weihnachtsmarkt.
oe24.at

Ich wünsche einen schönen Sonntag!

A.C. 

 

 

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