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10. APRIL 2025 – Donnerstag

10.04.2025 | Tageskommentar

David Babayans. Foto: Agentur/Operabase/Global Arts

Wien/Staatsoper
Opernsternstunde: Brüderliche Hilfe für erkrankten Luca Salsi in „Andrea Chénier“
Bariton David Babayants rettete Umberto Giordanos Oper an der Staatsoper vor dem Abbruch, die Kräfte des Kollegen Luca Salsi waren krankheitsbedingt ermattet. Das sah nicht gut aus und hörte sich auch nicht so an. Kaum hatte sich der Vorhang gehoben, hustete Luca Salsi, als würde er nicht Carlo Gérard, den revoltierenden Kammerdiener in Andrea Chénier verkörpern, sondern eher die lungenkranke Mimì aus La Bohème: Ein grausiger Thrill lag vom ersten Ton an über dieser Darbietung. Einmal schwenkte der sieche Starbariton, besonders schwer hustend und prustend, resignativ die Hand, entschuldigte sich beim Saal: „Oh sorry!“…
…Tatsächlich begann Direktor Bogdan Roščić dann auch kurzfristig nach einem Ersatzmann suchen zu lassen – und wurde fündig, wie er vor dem Beginn des dritten Aufzugs verlautete: Der Armenier David Babayants, derzeit im Theater an der Wien tätig, war für den folgenden, kräftezehrenden Akt als Stimmdouble gewonnen worden. Bedeutete konkret: Während Salsi als nunmehr stummer Revolutionär im historischen Kostüm weiterspielte, sang ein unverkleideter Babayants die Partie von einem Notenständer am Bühnenrand aus. Eine Figurenverdoppelung, die Schenks altgedienten Paris-Bildern einen unfreiwilligen Hauch von Regietheater verlieh Sie gipfelte dann aber in einem höchst anrührenden Moment: Als Babayants die Arie des Gérard begann (Nemico della patria), zog ihn Salsi mit kollegialem Griff aus dem dunklen Bühnenwinkerl in die Bühnenmitte. Dort blühte der Ersatzmann groß auf, goss all sein Herzblut in die Schlusstöne. Danach gab’s kein Halten im Saal: Außer Rand und Band stimmte das Publikum einen Jubelorkan an, der Babayants Tränen der Rührung in die Augen trieb. Das Gefühlskraftwerk Oper, wie es leibt und lebt.
DerStandard.at.story

„Chénier“ an der Staatsoper: Standing Ovations für eine Notlösung (Bezahlartikel)
Ein plötzlich indisponierter Baritonstar, ein für den dritten Akt aufgetriebener Einspringer, den der Jubel zu Tränen rührt: Manchmal sind die ganz großen Operngefühle im Drumherum zu finden. Tritt der Staatsoperndirektor vor den Vorhang, bedeutet das in der Regel nichts Gutes. Tut er es gleich mehrmals, ist die Lage ernst. Es erinnert aber auch daran, dass hinter aller Kunst immer nur Menschen stehen. Singen, das sei eine „Notlösung“, hat Otto Schenk wiederholt festgestellt: Weil nämlich erst der Gesang die Not der Figuren lösen würde.
DiePresse.com

„Andrea Chénier“ an der Staatsoper: Einspringer als Retter des Abends
Luca Salsi musste nach dem zweiten Bild aufgeben, ein Kollege übernahm kurzfristig und wurde bejubelt.
Kurier.at

MusikTheater an der Wien: „Verlobung im Kloster“. Anna Netrebko besuchte die Kollegen

Mehrere Videos, quer durch die Oper „die Verlobung im Kloster“ und Fotos mit den Mitwirkenden

 

Netrebko besuchte die Kollegen, ich glaube das war ihr Debüt seinerzeit! (F.K.). 

https://www.instagram.com/p/DIN2yzlokm3/?igsh=czlkY2cxdXdoeG5w

 

Wiener Volksoper: Umbesetzung bei Le nozze di Figaro 

an der Volksoper WieAufgrund von gesundheitlichen Problemen muss Ben Glassberg die Musikalische Leitung der Neuproduktion von Le nozze di Figaro absagen. Omer Meir Wellber wird die Premiere am 24. Mai 2025 und Folgevorstellungen dirigieren. Regie führt Volksoperndirektorin Lotte de Beer.

O-TON LOTTE DE BEER

„Ich bedaure sehr, dass Ben Glassberg und ich unsere Pläne für Le nozze di Figaro nun nicht gemeinsam umsetzen können und wünsche ihm baldige Besserung. Ich bin Omer Meir Wellber dankbar, dass er so kurzfristig einspringen kann. Es zeigt seine Loyalität und Freundschaft sowohl gegenüber Ben, als auch der Volksoper.“

→ MEHR INFOS ZUM STÜCK

OPER GRAZ: Letzte Vorstellung von Berlioz’ Grand Opéra Les Troyens
 Freitag, 11. April 2025 um 19:00 Uhr

 Ein Epos, das unter die Haut geht. Mit Les Troyens (Die Trojaner) hat Hector Berlioz ein musikalisches Monument geschaffen – gewaltig, visionär und zutiefst bewegend.

Nur noch ein einziges Mal bringt die Oper Graz dieses Jahrhundertwerk auf die Bühne – ein Höhepunkt der Jubiläumsspielzeit und ein Ereignis, das man erlebt haben muss.

Kassandra. Dido. Aeneas.
Drei Schicksale, verstrickt in den Wirren von Krieg, Flucht und Sehnsucht – erzählt mit der ganzen Wucht eines riesigen Orchesters, großer Chöre und kraftvoller Stimmen.

Die Presse war begeistert:

»Musikalisch prachtvoller Antike-Abend« (APA)

»Ein psychologisch wie musikalisch fein austarierter Abend, der nicht nur wegen seiner Rarität, sondern auch wegen der Qualität in der Umsetzung ein Muss für Opernfans ist.« (Kronen Zeitung)

»Eine Jahrhundertproduktion der Oper Graz – so monumental wie delikat in allen Facetten.« (Drehpunktkultur)

KARTEN

 

Zum Video

 

Oper Zürich: Spielplanpräsentation 2025/26 • Opernhaus Zürich • 09.04.2025

 

nternetpräsenz: https://2526.opernhaus.ch/?utm_campaign=Saison+24%2F25

Spielplan: https://issuu.com/opernhauszuerich/docs/saisonbuch_2025_26?utm_campaign=Saison+24%2F25

Opernpremieren: https://2526.opernhaus.ch/spielplan/opernpremieren-2025-26/

Guardians of the Opera

Die Eröffnung der Spielzeitpräsentation erinnert mit ihrer martialischen Musik und den Animationen an die Einleitung eines Action-Films. Die animierten Figuren, nach Vorbildern auf dem Dach des Hauses gestaltet, bilden als die «Guardians of the Opera» das neue, in seiner einprägsamen Schlichtheit überaus gelungene Logo des Hauses. Mit der Übernahme der Intendanz durch Matthias Schulz kommt es zu reichlich Action. Es tut sich was, im Opernhaus, und wenn sich das alles so umsetzen lässt, darf das Haus wieder goldene Jahre erwarten. Den ersten Applaus bekommt die Mitteilung, dass das Orchester nicht mehr «Philharmonia Zürich», sondern (wieder) «Orchester der Oper Zürich» heisst (beim Orchester soll der Entscheid Jubelschreie ausgelöst haben.

Zu den Projekten des neuen Intendanten zählen die erweiterte Saison-Eröffnung (Eröffnungsfest «24hOpernhaus»), das Open-Air «Opernhaus für alle», das Festival Zürich Barock, das Kinderopernorchester, Oper im Quartier und den Opernkinotag.

Das Eröffnungsfest «24hOpernhaus» bietet zwischen Freitag (19.09.2025), 23 Uhr und Samstag, 23 Uhr die Möglichkeit «das Haus von einer völlig neuen Seite kennenzulernen». Dazu gehöre auch ein Yoga-Kurs, Samstag-Morgen um 6 Uhr. Die bekannten Elemente bleiben erhalten: ein Liederabend von Elīna Garanča (19.09.2025), die Uraufführung von «Wie Du warst! Wie Du bist!» (20.09.2025) und die Premiere «Der Rosenkavalier» (21.09.2025).

Mehr darüber in den „Infos des Tages“

MARSEILLE: „SIGURD“ von Ernest Reyer an der Opéra de Marseille – 4 IV 2025

Zum hundertsten Geburtstag der Oper das Werk, das bei der Wieder-Eröffnung gespielt wurde. Hochinteressant: die Nibelungen auf Französisch, teilweise besser erzählt als bei Wagner!

Die Nibelungen näher am Original auf Französisch als auf Deutsch: „Brunehilde“ (Catherine Hunold) liebt „Sigurd“ (Florian Laconi), der sie wegen eines Zaubertrankes vergessen hat. © Christian Dresse

Wer kennt heute noch „Sigurd“ – statt „Siegfried“ – von Ernest Reyer? Steht in keinem meiner Opernführer, weder in den deutschen noch in den französischen, doch immer wieder bin ich diesem eigenartigen Titel in meinen Recherchen begegnet, denn „Sigurd“ wurde in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts in ganz Frankreich gespielt. Auch an Orten, wo man keine besondere Affinität zu der Nibelungensage erwarten könnte, wie zum Beispiel Ajaccio auf Korsika. Der Grund ist, dass der heute völlig unbekannte Ernest Reyer (1823-1909) – der in keinem Musiklexikon steht – aus Marseille kam. Deswegen wurde das aktuelle Opernhaus 1924 auch mit „Sigurd“ eingeweiht. Die Oper an sich ist natürlich viel älter: sie war 1685, noch zur Zeit als Lully ein „Opernmonopol“ von Ludwig dem XIVe bekommen hatte, die erste Oper Frankreichs außerhalb von Paris. Und 1787 wurde ein bildschönes Haus eröffnet. Doch dieses brannte 1919 bei einer „Africaine“ von Meyerbeer ab – endlich war nicht wieder „Mignon“ von Ambroise Thomas die Schuldige, so wie an der Opéra Comique in Paris oder in Nancy, wo das heutige Opernhaus Nach einem Brand 1919 auch mit „Sigurd“ eingeweiht wurde. Die Opéra de Marseille wurde im Stil des Art Déco prächtig wieder aufgebaut und das riesige Foyer wie der Platz vor der Oper wurden nach Ernest Reyer benannt. Ein Pfeiler des Programms sind „große Werke“. So wurden hier „Les Troyens“ von Berlioz 1979/80 zum ersten Mal auf einer französischen Bühne (!) gespielt und 2011 „Le Cid“ von Massenet (der danach in Paris übernommen wurde). Denn in Marseille liebt man seit Menschengedenken große Stimmen und gibt es deswegen – wie in Barcelona und Toulouse – eine richtige Wagner-Tradition. „Lohengrin“ wurde hier schon 1892 aufgeführt (gleich nach der Erstaufführung an der Pariser Oper Paris im September 1891), „Tannhäuser“ 1896, „Parsifal“ 1914 (im Jahr, das Bayreuth seine Exklusivitätsrechte aufgeben musste) etc. Und wir waren auch schon öfters in Marseille für Wagner, so wie 2015 für „Der fliegende Holländer“ oder 2018 für „Lohengrin“ (mit dem Debüt des Wieners Norbert Ernst als Gralsritter).

Wegen dem Namen „Sigurd“ und der Wucht des Werkes (auch mit erheblichen Schnitten immer noch fast 4 Stunden), hat man Neigung es in den französischen „Wagnérisme“ einzureihen, was sich jetzt jedoch als Fehleinschätzung erwies. Ernest Reyer war als Musikkritiker – wie Hector Berlioz und Théophile Gautier, mit denen er eng befreundet war – ein Bewunderer der deutschen Musik im Allgemeinen und Richard Wagners im Besonderen. Er behauptete wegen „Tannhäuser“ seinen ursprünglichen Namen Rey in Reyer verwandelt zu haben. Das mag sicher stimmen, doch seine Musik an sich ist absolut französisch (auch wenn „durchkomponiert“) und gehört eher in die Gattung des „Orientalisme“. Denn Reyer verließ als junger Mann Marseille, um in Alger (damals Teil der Algérie française) bei seinem Onkel als Beamter zu arbeiten und nahm gleichzeitig Unterricht bei seiner Tante, der Komponistin Louise Farrenc (1804-1875). Beide unterstützten ihn tatkräftig und sein letztes großes Werk „Salammbô“ (nach dem Roman von Flaubert) ist „on ne peut plus“ orientalisch (es wurde 2008 wieder in Marseille gespielt). Musikalisch hat „Sigurd“ viel mehr zu tun mit der grand-opéra von Giacomo Meyerbeer und der „Damnation de Faust“ von Hector Berlioz als mit Richard Wagner. Denn die erste Fassung von „Sigurd“ entstand 1864 – also bevor man Wagners „Ring“ überhaupt kennen konnte („Rheingold“ wurde 1869 in München und der ganze „Ring“ erst 1876 in Bayreuth aufgeführt). „Sigurd“ wurde 1866 als „unspielbar“ durch die Pariser Oper abgewiesen und erst zwanzig Jahre später 1884 in Brüssel uraufgeführt, wo man eine große Vorliebe für solche Stoffe hatte. 1892 folgte dann endlich die Pariser Oper mit gleich 50 Vorstellungen, wonach das Werk an der Scala und in der ganzen Welt gespielt wurde…

Opéra de Marseille: opera-odeon.marseille.fr
Ouvertüre von „Sigurd“ auf: Youtube
Erwachensarie von Brunehild „Salut splendeur du jour“ (mit Partitur) auf: Youtube
Régine Crespin in „Salut splendeur du jour“ auf: Youtube

Zum Bericht von Waldemar Kamer

Aleksandra Olczyk: „Meine Mission ist die Kunst – Singen für die Menschen und verbunden sein mit der Natur“
Aleksandra Olczyk absolvierte ihr Gesangsstudium an der Musikhochschule in Bydgoszcz bei Prof.Magdalena Krzyńska. Sie ist Preisträgerin mehrerer bedeutender polnischer und internationaler Gesangswettbewerbe. Als beste Opernsängerin wurde sie für die Helpmann Awards in Australien nominiert. In der Rolle der Königin der Nacht in Mozarts „Zauberflöte“ trat sie an der Metropolitan Opera, am Royal Opera House in London, an der Opera Bastille in Paris, am Teatro Real in Madrid, an allen drei Opern in Berlin sowie in München, Dresden, Hamburg, Helsinki, Wien und an vielen Orten in Asien, Australien und Neuseeland.
Jolanta Łada-Zielke im Gespräch mit der polnischen Sopranistin
Klassik-begeistert.de

Spitzentöne: Die Niederungen der Politik und das Zeitlose der Musik (Sichrovsky)
Zu Recht mahnen mich meine klugen Leser: Die Kunst ist ein weitaus ergiebigeres Thema als das perverse Kriegstreiben der Stunde. Ein paar Sätze dazu kann ich Ihnen auch diesmal nicht ersparen. Aber dann geht es um die Oper. Sogar um eine der schönsten
https://www.news.at/news/spitzentoene-politik-niederungen-zeitlose-musik

Salzburg
Am Samstag starten die Osterfestspiele mit Mussorgsky-Oper
Am Samstag beginnen die Salzburger Osterfestspiele. Als Eröffnungsoper gibt es diesmal Modest Mussorgskis „Chowanschtschina“ zu sehen, eine Oper über einen Aufstand in Moskau 1682. Regie führte der britische Starregisseur Simon McBurney, die musikalische Leitung übernahm der Finne Esa-Pekka Salonen.
https://salzburg.orf.at/stories/3300452/

Graz
Die Operettenhelden vom SK Sturm (Bezahlartikel)
„Roxy und ihr Wunderteam“ in der Grazer Oper: Schmalzig-schwungvolles in Schwarz-Weiß.
https://www.kleinezeitung.at/kultur/19562895/hier-regiert-der-sk-sturm

Ex-Kicker Martin Ehrenreich als Bühnensensation
Die Grazer Oper bot mit der konzertanten Aufführung von Paul Abrahams „Roxy und ihr Wunderteam“ gleich mehrere überaus positive Überraschungen.
https://www.krone.at/3751631

Premiere für Opernflair mit Stadionfeeling
In der Grazer Oper gibt es eine ganz besondere Premiere zu feiern – denn erstmals hat das Opernhaus zusammen mit dem Fußballclub Sturm Graz ein Stück auf die Bühne gebracht: „Roxy und ihr Wunderteam“.
https://steiermark.orf.at/magazin/stories/3300470/

Kirchstetten
Rossinis Opernrarität im kleinsten Opernhaus Österreichs
Der Spielplan 2025 vom KlassikFestival Schloss Kirchstetten bringt Rossinis Belcanto-Juwel, die 15. Ausgabe von „Klassik unter Sternen“ und die Rückkehr des einzigartigen Rock-Orchester-Formats „Symphonic Rock“.
NiederösterreichischeNachrichten.at

Leopold Museum im MuseumsQuartier (Zweites Untergeschoß)
BIEDERMEIER
Eine Epoche im Aufbruch
Vom 10. April 2025 bis zum 27. Juli 2025

 

Gar nicht brav und gar nicht fad

Jene Epoche, die man als „Biedermeier“ bezeichnet, umfasste knapp dreieinhalb Jahrzehnte in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts und war kulturell so reich, dass sie in den österreichischen Museen wieder und wieder behandelt wurde. Dabei verfestigten sich allerdings auch Klischees, die den Blick auf Kunst und Künstler, auf die Zeit und ihre Menschen verengten. Es ist dem Leopold Museum gelungen, mit seiner „Biedermeier“-Ausstellung den Blick zu weiten und nicht, wie sonst üblich, eine „brave“ und ein biß0chen „fade“ Epoche des in sich versponnenen Stillstands, sondern „Eine Epoche des Aufbruchs“ zu zeigen.

Von Renate Wagner

Das „Biedermeier“ – eine uns verwandte Zeit    Die Französische Revolution hatte 1789 mehr Ströme von Blut als echte Befreiung gebracht, auch wenn das feudale System der Bourbonen beendet wurde. Doch im folgenden Vierteljahrhundert hat Napoleon Europa mit einer Unzahl nie endender Kriege überzogen, die den Kontinent erschütterten. Mit dem Wiener Kongress 1814/ 15 ordnete man nicht nur Europa neu, sondern drehte auch das Rad der Zeit zurück. Die Nachwelt konnte nicht genug, über das „Metternich’sche System“ der Unterdrückung bürgerlicher Freiheit herabsehen. Wir allerdings, die wir auch nicht mehr unsere Meinung sagen dürfen, wo die Zensur sogar in literarische Meisterwerke eingreift, die wir bespitzelt und denunziert werden, können uns sehr gut vorstellen, wie man sich im Biedermeier gefühlt hat. Mitsamt den Reaktionen – Rückzug ins Private, Zuflucht in der Kunst und der Natur. Und doch waren viele Bürger damals weit mehr als nur Hausmusik betreibende Spießer… von denen mancher bei der Revolution von 1848 auf die Barrikaden stieg und für das Ende des „Biedermeier“ kämpfte…

Leopold Museum im MuseumsQuartier
BIEDERMEIER
Eine Epoche im Aufbruch
Vom 10. April 2025 bis zum 27. Juli 2025
täglich außer Dienstag, 10 bis 18 Uhr,
Juli und August täglich geöffnet

Zum Ausstellungsbericht von Renate Wagner

Wien
Nestroyhof Hamakom: Absurde Sehnsucht nach Geborgenheit (Bezahlartikel)
Kurier.at

Ein Mann klinkt sich aus – in „Separatfrieden“ im Wiener Hamakom
DerStandard.at.story

Ausstellungen/ Kunst

Was malte Gerhard Richter für die DDR?
Ein Frühwerk von Gerhard Richter in Dresden ist teilweise freigelegt worden. 1979 wurde es überstrichen, nach Richters Flucht in den Westen. Lange hatte es nicht mehr sehen sollen: Gerhard Richter, dessen Werke zu den teuersten eines lebenden Künstlers gehören, hatte sich dagegen gesperrt, dass ein von ihm übermaltes Frühwerk in Dresden wieder sichtbar gemacht wird. Doch 2022, mehr als 30 Jahre nach der Wende stimmte er doch der Idee zu, nur einen zentralen Ausschnitt des Bilds freizulegen. „Lebensfreude“ heißt das Wandgemälde.
DiePresse.com

Film

„Schneewittchen“: Die Schlechteste im ganzen Land
1,6 von 10 Sternen: Eine massive Onlinekampagne und „Hate-Watching“ haben dazu geführt, dass das Disney-Märchen „Schneewittchen“ nun als historisch grottenschlechter Film firmiert. Das hat kuriose Folgen.
Kurier.at

Aktuelles aus „Neue Zürcher Zeitung“

 Nervöse Senatoren und verärgerte Wall-Street-Manager: Es formiert sich allmählich Widerstand gegen Trumps Zölle: Donald Trumps abrupte Zollerhöhungen sorgen für Unmut bei Verbündeten in Wirtschaft und Politik. Noch bleibt der grosse Aufstand aus. Aber die kritischen Stimmen werden lauter.
Jetzt lesen
Eine Stadt trägt ihre Kinder zu Grabe: Der Raketenangriff auf Selenskis Heimat trifft die Ukrainer ins Mark: Noch nie seit Kriegsbeginn sind bei einer Attacke so viele Kinder getötet worden wie am vergangenen Freitag, als eine Rakete neben einem Spielplatz einschlug. In Kriwi Rih herrscht seither nicht nur Fassungslosigkeit – sondern auch Angst.
Jetzt lesen
  «In Ägypten hat mein Sohn keine Zukunft»: Ein Besuch bei der verarmten Mittelschicht am Nil: Der ägyptische Staat gibt Unsummen von Geld für Prunk aus. Den Preis für die Prestigeprojekte von Abdelfatah al-Sisi zahlen die Menschen, die ohnehin zu kämpfen haben. Inzwischen leben selbst viele, die früher zur Mittelschicht zählten, von der Hand in den Mund.
Jetzt lesen
Koalitionsverhandlungen in Deutschland: CDU, CSU und SPD haben sich geeinigt: Die Ergebnisse der Verhandlungen sowie die Ressortverteilung im Kabinett sollen am Nachmittag bekanntgegeben werden.
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Die EU prüfe die Verwendung von NGO-Milliarden zu wenig, kritisiert der Rechnungshof – mehr Kontrolle heisse mehr Bürokratie, antwortet die Kommission: 7,4 Milliarden Euro haben Nichtregierungsorganisationen in drei Jahren erhalten. Aber was ist überhaupt eine NGO? Manche sind staatlich kontrolliert, andere verfolgen kommerzielle Interessen.
Jetzt lesen
Teilrückzug von der Nato-Ostflanke? Das US-Militär verlegt Truppen von einem wichtigen Flughafen in Polen: Die Amerikaner wollen ihre Truppen von dem Versorgungsstützpunkt Rzeszow abziehen und anderswo im Land verteilen. Doch die Erklärung, dass sich damit «Dutzende Millionen Dollar sparen» liessen, macht die Polen skeptisch.
Jetzt lesen
 Falken, Protektionisten und Unternehmer: Diese elf Männer steuern Trumps Zollkrieg gegen China: Im China-Team der amerikanischen Präsidenten ziehen sie die Fäden. Sie unterstützen Trumps aggressiven Kurs, aber haben ganz unterschiedliche Interessen.
Jetzt lesen
Sieben Jahre Haft oder Freispruch? Sarkozy wartet jetzt auf das Urteil im Libyen-Prozess: Die Anklage hat sieben Jahre Haft gegen Frankreichs früheren Präsidenten gefordert, weil er sich angeblich von Libyens Diktator Ghadhafi bestechen liess. Sarkozys Anwälte plädierten am Dienstag auf Freispruch.
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Feuilleton
Die Gen Z stand für Jugendlichkeit und Erneuerung. Jetzt soll sie plötzlich alt aussehen: Millie Bobby Brown wehrt sich gegen Online-Kommentare, sie sehe mit Anfang 20 aus wie 40. Die Schauspielerin ist nicht die erste, die sich vorwerfen lassen muss, sie sähe älter aus, als sie ist.
Jetzt lesen
 «Es ist gut möglich, dass wir die Nächsten sind» – Milo Rau ruft zum Widerstand gegen die «rechten Kulturfeinde» auf: An der Berliner Schaubühne wurde über die Kunstfreiheit diskutiert, die man bedroht sieht. Dabei war viel von einem neuen Faschismus die Rede. Der Schweizer Theaterregisseur Milo Rau verteidigt den Begriff.
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 Wynton Marsalis: «Wenn nun schwarze Musiker destruktive Ideen transportieren, werden sie vom weissen Publikum immer unterstützt»: Er zählt zu den Koryphäen der amerikanischen Musikszene. Nicht selten aber hat der Komponist und Jazztrompeter Wynton Marsalis irritiert durch seinen Traditionalismus. Dabei ging es ihm stets um Demokratie und Humanismus, wie er im Gespräch erklärt.
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«Er wollte gerne Gott lieben, doch mehr noch fürchtete er den Teufel», schreibt Emmanuel Carrère über den psychedelischen Autor Philip K. Dick: 1993 schrieb der französische Autor das Buch «Ich lebe und ihr seid tot. Die Parallelwelten des Philip K. Dick». Genau zum richtigen Zeitpunkt wurde es jetzt auf Deutsch übersetzt: Ein Buch wie ein wilder Trip – und die Droge heisst Amerika.
Jetzt lesen
Die Historiker Peter Hoeres und Benjamin Hasselhorn sind von der Universität Würzburg umfänglich rehabilitiert worden: Gegen die konservativen Historiker waren von linken Studenten schwere Vorwürfe erhoben worden. Nach einer Prüfung stellte sich die Universität jetzt hinter ihre Wissenschafter.
Jetzt lesen

Zitat Ende „Neue Zürcher Zeitung“

Minister rechnet vor: So viel Netto hat ein Arbeitsloser mit Zuverdienst
Die Regierung streicht die Möglichkeit für Zuverdienst beim Arbeitslosengeld.
oe24.at

Österreich
Urteil im Kellermayr-Prozess: Freispruch für Angeklagten
Der Angeklagte soll von Februar bis Juli 2022 in E-Mails sowie Twitter-Nachrichten (heute X, Anm.) angekündigt haben, die Medizinerin vor ein noch einzurichtendes „Volkstribunal“ zu stellen und sie „auf die Anklagebank und dann sicher ins Gefängnis“ zu bringen. Er bestreitet das auch nicht, sieht aber nur ein wechselseitiges Streitgespräch, denn Kellermayr antwortete immer wieder. Der Angeklagte bekannte sich daher nicht schuldig. In Österreich liegt nichts gegen den Mann vor, in Deutschland hat er elf Vorstrafen, davon fünf einschlägig, das meiste ist allerdings länger her. Der letzte Strafregister-Eintrag stammt aus dem Jahr 2010.
5Minuten.at

Österreich/ Fußball
Neuer ÖFB-Präsident: „Interne Machtspiele“: Herausforderungen für Josef Pröll
Ex-Vizekanzler Josef Pröll wird neuer ÖFB-Präsident. Dass der ÖFB immer für Überraschungen gut ist, wurde am Mittwoch wieder einmal eindrucksvoll bewiesen. Bei der Wahlausschusssitzung in Wien machte nicht der favorisierte Sturm-Graz-Präsident Christian Jauk, sondern Ex-Vizekanzler Josef Pröll das Rennen um den Chefposten des Fußballverbandes. Der 56-Jährige wird am 18. Mai im Rahmen der Bundeshauptversammlung in Bregenz offiziell inthronisiert und kann sich dann auf einige Herausforderungen einstellen.
https://www.krone.at/3752431

Hat die ÖVP doch glatt wieder einen Posten besetzt! Von Josef Pröll als Fußballfunktionär habe ich noch nie gehört. Aber wer weiß, vielleicht ist er ein Multitalent wie Karl Nehammer! Hauptsache der ÖVP angehörend, alles andere ergibt sich von alleine! Denn wem Gott ein Amt gibt, dem gibt er auch die Fähigkeit, dieses auszuüben!

Autorennsport/ F1-Star muss zuschauen
Pause für Weltmeister Verstappen in Bahrain
Auch Max Verstappen bekommt eine Pause verordnet. Red Bull verkündete am Mittwoch, dass der Vierfach-Weltmeister in Bahrain zusehen wird. Grund für die Verstappen-Pause ist die FIA-Regel, dass pro Saison jeder Pilot zweimal in einem Freitags-Training Platz für einen Nachwuchsfahrer machen muss. Als solcher gelten Piloten, die nicht mehr als zwei Formel-1-Rennen bestritten haben. Bis letztes Jahr war nur eine Zwangspause vorgeschrieben. Ab dem zweiten Freien Training wird Verstappen wieder im RB21 sitzen.
Heute.at

Ich wünsche einen schönen Tag!

A.C. 

 

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