ZWETTL/ Stift: Konzert bei Sonnenschein und Kerzenlicht – 23.10.2022
Pianist Robert Pobitschka gastierte im Festsaal des Stiftes Zwettl
Foto: C. Thonner
Ungeachtet des durch die Fenster hinter dem Konzertflügel stark in den Saal einströmenden Sonnenlichtes blieben die „Kerzenlicht-Konzerte“ beim letzten Konzert der Saison 2022, das am Sonntag Nachmittag des 23. Oktober im Festsaal des Stiftes Zwettl stattfand, ihrem Motto treu und entzündeten beim Konzert Kerzen. Für die strahlende Stimmung sorgte aber der Pianist Robert Pobitschka mit seinem Soloprogramm.
Am Beginn stand Mozarts schlank und mit klarem Verlauf musizierte Sonate in B-Dur, KV 570. Leider minderte die hallige Akustik des Festsaales die Wirkung. Es folgten drei Preludes von Sergej Rachmaninoff. Feierlich und klangstark das erste in B-Dur op. 23/2, sehr berührend und innig gespielt das folgende Prelude Ges-Dur op. 23/10, virtuos und präzise das dritte, an helle Glockentöne erinnernde Prelude gis-Moll op. 32/12. Auch hier leider Verzerrungen des Klanges durch den Hall im Raum.
Es folgten zwei Eigenkompositionen Pobitschkas: „Wasser ist Leben“ (2007) und „An eine Unbekannte“ (2022). Das erste Werk malt mit freien, oft atonalen Stilmitteln Wirkungen des Wassers und kann als durchaus originäre künstlerische Äußerung angesehen werden und beeindruckte als solche auch die Zuhörer. Das zweite steht stilistisch in diametralem Gegensatz und erinnert mit seiner einschmeichelnden Melodie an ein Chanson. In kurzen Worten ging der Künstler vor seiner Wiedergabe auch auf dieses Faktum ein.
Foto: C. Thonner
Letzter Programmpunkt waren vier Walzer von Frederic Chopin, beginnend mit dem rauschend virtuosen in As-Dur op. 42. Es folgten drei Walzer in ruhigem Tempo – As-Dur op. 69/1, h-Moll op. 69/2 und a-Moll op. 34 – die der Künstlers sehr beseelt interpretierte. Für den anhaltenden Applaus bedankte er sich mit der Sarabande aus Johann Sebatian Bachs Partita I in B-Dur als Zugabe.
Anton Cupak