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ZÜRICH/Opernhaus: ROBERTO DEVEREUX – mit Elena Mosuc

13.02.2023 | Oper international

Gaëtano Donizetti: Roberto Devereux • Opernhaus Zürich • Vorstellung: 12.02.2023

(3. Vorstellung • Premiere am 05.02.2023)

Elena Moşuc debütiert als Elisabetta I.

In der dritten Vorstellung der gegenwärtigen Serie von «Roberto Devereux» debütiert Elena Moşuc als Elisabetta. I. Die indisponierte Inga Kalna spielt die Partie, Moşuc singt die Partie vom Bühnenrand aus. Bald kleben alle Augen nur noch an ihr. Zu erleben ist eine perfekt geführte Stimme, die im ganzen Haus gleichmässig trägt, absolutes Stilbewusstsein und eine von wohldimensionierten Emotionen getragene, bewegende Bühnenpräsenz. Und herrliche Fiorituren… Das ist Belcanto! Und wäre da nicht das Dirigat, hätte das noch viel mehr Belcanto sein können.

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Foto © www.mosuc.com

Moşuc war von 1991 bis 2012 Mitglied des Ensembles des Opernhaus Zürich. Im Schatten der grossen Edita Gruberova und als deren Cover konnte sie sich in Ruhe ihr Repertoire, das Belcanto-Repertoire, erarbeiten und perfektionieren. Und genau das, gemischt mit ihrer genuinen Musikalität, prädestiniert Moşuc wie immer noch kaum eine andere für dieses Fach. Besonders deutlich wird das in der grossen Schlussszene.

Enrique Mazzola zerstört mit seinem sturen, engstirnigen Dirigat nicht nur den guten Eindruck der ersten beiden Vorstellungen. Konnte er dort, was während der Proben erarbeitet wurde, umsetzen, zeigt er sich an diesem Abend nicht bereit, auf die veränderten Umstände einzugehen. Er wählt tendenziell noch raschere Tempi und lässt der Belcanto-Spezialistin nicht die Zeit, die sie bräuchte, um ihre Rolle auch wirklich zu gestalten. Ein sängerfreundliches Dirigat sieht anders aus. Ganz anders. Und Belcanto ist das nicht.

Konstantin Shushakov überzeugt mit frei strömendem, sauber geführten und angenehm kernigem Bariton als Duca di Nottingham. Anna Goryachova leiht der Sara ihren weichen, warmen Mezzosopran und überzeugt als zwangsverheiratete Waise mit grosser Glaubwürdigkeit. Stephen Costello gibt mit wunderbarem Schmelz einen innigen Roberto Devereux. Andrew Owens singt mit solidem Tenor den Lord Cecil, Brent Michael Smith ist als Sir Gualtiero Raleigh schon fast eine Luxusbesetzung. Aksel Daveyan als Page, Gregory Feldmann als Vertrauter Nottinghams und Francesco Guglielmino als Henker ergänzen das Ensemble.

Die Philharmonia Zürich und der Chor der Oper Zürich (Choreinstudierung: Janko Kastelic) meistern ihre Aufgaben trotz der schwierigen Umstände bravourös. Szenische Unterstützung leistet der Statistenverein am Opernhaus Zürich.

Weitere Aufführungen:

Fr. 17. Feb. 2023, 19.00; Mi. 22. Feb. 2023, 20.00; So. 26. Feb. 2023, 19.30;

Sa. 04. März 2023, 20.00; Di. 07. März 2023, 19.00; Fr. 17. März 2023, 19.00.

13.02.2022, Jan Krobot/Zürich

 

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