Wolfgang Amadeus Mozart: Le nozze di Figaro • Opernhaus Zürich • Vorstellung: 03.07.2022

(6. Vorstellung • Premiere am 19.06.2022)

So macht die Hochzeit Spass

Die aktuelle Zürcher Produktion von «Le nozze di Figaro» lässt mittlerweile kaum noch Wünsche offen. Entsprechend werden die Künstler vom Publikum gefeiert.

Foto © Herwig Prammer

Die Philharmonia Zürich hat wieder einen grossen Auftritt und überzeugt mit wunderbare cremigen Streichern und herrlich warmen Holzbläsern und lässt alle Details der Partitur von Mozarts zur Geltung kommen. Grossen Anteil daran hat Dirigent Stefano Montanari mit seiner sehr oberkörperbetonten, Gestik und Mimik nutzenden Schlagtechnik. So wird das gegenseitige Verständnis mit dem Orchester hörbar. Am Cembalo gestaltet Montanari zusammen mit Claudius Herrmann einen farbenreichen, prägnanten Basso continuo. Ernst Raffelsberger hat den Chor der Oper Zürich bestens vorbereitet.

Bassbariton Daniel Okulitch gibt einen selbstbewussten Grafen in den besten Jahren und überzeugt mit grosser Bühnenpräsenz. Anita Hartig ist wieder die Gräfin. Ihr Tremolo hat leicht nachgelassen. Morgan Pearse singt einen prächtigen Figaro, Louise Alder eine überzeugende Susanna, die auch in dieser Beziehung «die Hosen anhat». Publikumsliebling ist Lea Desandre, die mit prächtiger Stimme und vor allem ihrer überzeugend natürlichen, in idealer Weise jugendlich frischen Darstellung des Cerubino begeistert. Malin Hartelius als Marcellina und Yorck Felix Speer als Bartolo sind ein sympathisches Ehepaar mit überzeugender Bühnenpräsenz. Spencer Lang als Basilio, Christophe Mortagne als Don Curzio, Ziyi Dai als Barbarina und Ruben Drole als Antonio ergänzen das hervorragende Ensemble.

Zu Jan Philipp Glogers Inszenierung gibt es nichts Neues zu berichten: Eine überzeugende Aktualisierung!

Weitere Aufführungen: Do. 07. Juli, 19.00; So. 10. Juli, 20.00.

03.07.2022, Jan Krobot/Zürich