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ZÜRICH/ Opernhaus: LA SONNAMBULA von Vincenzo Bellini – konzertant

Ein wunderbarer Belcanto-Abend

10.05.2019 | Oper

Vincenzo Bellini: La Sonnambula, Konzertante Aufführung, Opernhaus Zürich, 09.05.2019

 (2 Vorstellung seit der Premiere am 05.05.2019)

Ein wunderbarer Belcanto-Abend

Die zweite konzertante Vorstellung der Sonnambula bestätigte voll und ganz den hervorragenden Eindruck der Premiere vom vergangen Sonntag.

Bildergebnis für oper zürich la sonnambula
Foto: T+T Fotografie / Toni Suter + Tanja Dorendorf

Gleich zu Beginn war wieder ein traumhaft sicheres Horn-Solo zu vernehmen. Der ausgesprochen positive Eindruck von den Bläsern wurde im weiteren Verlauf des Abends wieder bestätigt. Die Philharmonia Zürich mit Konzertmeisterin Ada Pesch spielte an diesem Abend unter musikalischer Leitung von Maurizio Benini nun doch etwas gar laut. Dies mag an der schwachen Besetzung des Auditoriums wie auch mangelnder Kenntnis der Akustik des Hauses gelegen haben. Seit dem Dirigat der Capuleti durch Benini (Oktober und November 2016) ist doch schon einige Zeit vergangen. Wer wundert sich, dass es bei Gast-Dirigenten nicht funktioniert, wenn schon der GMD selbst Mühe mit der Akustik des Hauses bekundet?

Trotz der Lautstärke: so wunderbar aufspielen hat man die Philharmonia lange nicht mehr gehört.

Ein grosses Lob geht auch den Chor derOper Zürich, vorbereitet von Ernst Raffelsberger.

Neu unter den Solisten war an diesem Abend Fredrika Brillembourg, die die Rolle von Liliana Nikiteanu übernommen hatte, die aus gesundheitlichen Gründen ihre Mitwirkung absagen musste.Brillembourg hat sich nahtlos in das Ensemble eingefügt, ohne jedoch weiter aufzufallen.

 Bildergebnis für oper zürich la sonnambula
Foto: T+T Fotografie / Toni Suter + Tanja Dorendorf

Pretty Yende als Amina und Lawrence Brownlee als Elvino stachelten sich gegenseitig wieder zu Höchstleistungen an. Auch von der Premieren-Nervosität befreit war Yende die fehlende Praxis anzumerken: in der Vorstellung nach dem Rollendebut nicht wirklich ein Wunder. Brownlee ist immer noch (wie schon vor acht Jahren am Theater St.Gallen) ein, was die Lautstärke angeht, eher „rustikaler“ Elvino. Erweiss, was er hat, und präsentiert sein Material. Erwähnenswert bei beiden die hohe Musikalität in der Gestaltung der Rollen. Kyle Ketelsen liess einem wunderbaren Bassbariton hören, der schon in jüngeren Jahren die für den Grafen Rodolfo nötigen Farben besitzt.Sen Guo brillierte wie schon in der Premiere als Lisa. Auch sie bot eine hochmusikalische Gestaltung ihrer Rolle.Ildo Song als Alessio und Omer Kobiljak als Notar ergänzten das Ensemble.

Ein wunderbarer Belcanto-Abend!

Weitere Aufführung: 12.05.2019.

 Jan Krobot/Zürich

 

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