- La Scintilla-Konzert: Bach , Händel • Opernhaus Zürich • 19.12.2021, 11.15
Exquisites Adventskonzert
Foto: Artan Hürsever / Orchestra La Scintilla
Georg Friedrich Händel und Johann Sebastian Bach wurden beide im Jahr 1685 geboren. Der Eine, Händel, fand, nach Hamburg und Rom, sein Wirkungsfeld in der englischen Hauptstadt London, der Andere, Johann Sebastian Bach nach Stationen in Eisenach und Weimar, in Leipzig. Weder London noch Leipzig waren Zentren des Katholizismus und so sind von beiden Komponisten nur wenige Vertonungen lateinischer Texte überliefert. Händels «Dixit Dominus» HWV 232 entstand möglicherweise auf Auftrag von Kardinal Carlo Colonna und wurde im Mai 1707 während Händels Italienaufenthalt in Rom uraufgeführt. Damit ist es eines der frühesten erhalten geistlichen Werke Händels. Johann Sebastian Bachs «Magnificat» BWV 243 entstand für die Weihnachtsfeiertage des Jahres. Die hier gespielt, umgearbeitete Fassung (ohne vier Weihnachtslieder) in D-Dur wurde 1733 uraufgeführt.
Das «Orchestra La Scintilla» unter musikalischer Leitung von Riccardo Minasi zeigt sich in atemberaubender Form einen farbenfrohen, ungemein lebendigen und rhythmisch perfekt akzentuierten Händel. Beider festlichen Besetzung des Magnificat kommen traumhaft schöne und schlafwandlerisch sichere Bläser hinzu. Der Balthasar-Neumann-Chor absolviert seinen Auftritt mit bester Textverständlichkeit und grosser szenischer Präsenz. Sechs der sieben Solisten, Agnes Kovacs, Margaret Hunter, Aija Veismane, Antonio Giovanini, Mirko Ludwig und Daniel Ochoa, sind Mitglieder des Chores. Aus der Schar der wohlklingenden, absolut stilsicheren Stimmen sticht Giovaninis heller, klarer, jugendlich frischer Alt heraus. Die Litauerin Lina Dambrauskaité ist Mitglied des Internationalen Opernstudios Zürich und begeistert mit einem reifen, wohlklingenden Sopran.
Ein exquisites Adventskonzert!
Weitere La Scintilla-Konzerte der Saison 2021/2022:
07.03.2022, 19.30: «A night at the opera-pit»
04.04.2022, 19.30: «Johann Christian Bach»
23.05.2022, 19.00: «Barock trifft Gegenwart»
19.12.2021, Jan Krobot/Zürich