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ZÜRICH/ Opernhaus: DADAMA BUTTERFLY – Es gibt ein Mü weniger Luft nach oben

30.12.2024 | Oper international

Kurzkritik: Giacomo Puccini: Madama Butterfly • Opernhaus Zürich • Vorstellung: 29.12.2024

(3. Vorstellung • Premiere am 10.12.2017)

Es gibt ein Mü weniger Luft nach oben

Die Aufführung der Madama Butterfly hat sich eingependelt. Leider auf tiefem Niveau.

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Foto © Toni Suter

Die Philharmonia Zürich scheint mit ihrer bestechenden Form Marco Armiliato (Musikalische Leitung) verführt zu haben und so kommt seine eigentliche Stärke, die Sängerfreundlichkeit, an diesem Abend nicht zur Geltung. Keine Frage, Armiliato gestaltet den Orchestralen Part mit viel Raffinement und souverän herausgearbeiteten Spannungsbögen, aber eben, sofern die Partitur nicht etwas aus dem Piano-Bereich vorgibt, viel zu laut für eine Opernvorstellung. So werden die Sänger gezwungen zu forcieren.

Marina Rebeka kann als Cio-Cio-San wiederum nicht überzeugen. Der Kritiker kann sich des Eindrucks nicht erwehren diese Rolle liege ihr nicht besonders. Die grosse Sängerin, die Rebeka zweifelsohne ist, dringt immer durch, aber eine Bühnenpräsenz will sich nicht wirklich aufbauen und die Stimme wird, sobald es in Richtung Forte und darüber hinausgeht, unangenehm schneidend und scharf. Judith Schmid ist für die Suzuki eine seit der Ära Pereira bewährte Besetzung und bringt in der szenischen Umsetzung entsprechende Routine mit. Tomislav Mužek überzeugt als Benjamin Franklin Pinkerton mit tadellosem tenoralen Schöngesang. Emotionen, sei es die Arroganz des amerikanischen Offiziers beim Ausleben seiner Triebe oder allfälliger Abschiedsschmerz wollen nicht sichtbar werden. Massimo Cavalletti gibt einen tadellosen Sharpless. Dieser Sänger versteht, wie es einem Muttersprachler eigen ist, was er singt und entsprechend ist seine Bühnenpräsenz. Nathan Haller überzeugt als Goro mit prächtig sitzender Stimme. Steffan Lloyd Owen als Fürst Yamadori und Standesbeamter, Stanislav Vorobyov als Onkel Bonze, Lobel Barun als kaiserlicher Kommissar und Flavia Stricker als Kate Pinkerton ergänzen das Ensemble.

Ernst Raffelsberger hat den Chor der Oper Zürich tadellos einstudiert.

Von der Inszenierung gibt es nichts zu berichten, was nicht schon gesagt wäre.

Weitere Aufführungen: Mi. 01. Jan. 2025, 19.00; Sa. 04. Jan. 2025, 19.00.

30.12.2024, Jan Krobot/Zürich

 

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