Umberto Giordano: Andrea Chenier • Opernhaus Zürich • Dernière: Le 14 juillet 2024

Konzertante Aufführung

Fulminanten, heftig akklamierten Aufführung am Quatorze-Juillet

Mit einer fulminanten, heftig akklamierten Aufführung am Quatorze-Juillet beschliesst das Opernhaus Zürich die Saison. Die Aussicht auf die Ferien scheint all Beteiligten nochmals besonders beflügelt zu haben.

Foto © T+T Fotografie / Toni Suter + Tanja Dorendorf

Marco Armiliato und die Philharmonia Zürich sind weiterhin eine Klasse für sich und bescheren dem Auditorium erneut ein Sternstunde orchestralen Musizierens. Für die herausragende Leistung, wie auch die des Chor der Oper Zürich (Choreinstudierung: Ernst Raffelsberger), fehlen dem Kritiker mittlerweile die Worte.

Mit rhythmischem Applaus schon während der Vorstellung wird Erika Grimaldi als Maddalena di Coigny gefeiert. Mit tief berührender Intensität erreicht mit ihrem wunderbar vollen, souverän geführten Sopran eine bewegende Bühnenpräsenz. Auf absoluter Augenhöhe bewegt sich George Petean Carlo Gérard. Seine Fähigkeit zu gestalten, lässt die Bühne in keinem Moment vermissen. Yonghoon Lee als Andrea Chénier lässt von diesen Leistungen animieren, so dass ihm gelingt den Machismo der beiden vorhergegangenen Vorstellungen weitgehend abzulegen und ansatzweise doch sensibel zu gestalten.

Nahezu ideal gelingt Irène Friedli die Darstellung der Madelon. Siena Licht Miller ist eine aktive, überzeugende Bersi. Stanislav Vorobyov überzeugt mit gepflegtem Bass als Chéniers Freund Roucher, Brent Michael Smith als Pietro Fléville und David Astorga als von den Frauen umschwärmter Abbate. Omer Kobiljak ist als Spitzel eine absolute Luxus-Besetzung. Sarah Castle als Gräfin di Coigny, Valeriy Murga als Schmidt, Andrew Moore als Fouquier-Tinville, Gregory Feldmann als Leiter des Haushaltes, Samson Setu als Mathieu und Aksel Daveyan als Dumas ergänzen das begeistert gefeierte Ensemble.

Keine weiteren Aufführungen.

15.07.2024, Jan Krobot/Zürich