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WILDEGG/ Schweiz: Der Graf von Luxemburg von Franz Lehár • Operette Möriken-Wildegg • Premiere:

19.10.2025 | Operette/Musical/Show

Franz Lehár: Der Graf von Luxemburg • Operette Möriken-Wildegg • Premiere: 18.10.2025

 «Bienvenue à Paris»

Mit Lehárs «Der Graf von Luxemburg» feiert die Operette Möriken-Wildegg einen Triumph beim Publikum. Regisseur Simon Burkhalter hat eine überzeugende Spielfassung erstellt.

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Foto © Simon Schwan

Simon Burkhalter (Regie und Bühnenbild) lässt die Handlung an den vorgesehenen Orten spielen und zeigt Paris, natürlich mit dem Eifelturm, in schwarz-weiss gezeichneten Bühnenbildern. Die beiden seitlich aufgestellten Portale verleihen dem Bühnenbild Tiefe und ermöglichen verdeckte Auftritte. Zudem können sie einfach und schnell zum Festsaal in Angèles Palast und zur Rezeption des Grand-Hotels umgerüstet werden. Zwei hereingefahrene Wagen mit Souvenir-Paris-Bildern und der etwas hinabgelassene Vorhang bilden Brissards Atelier. Als Paravent bei der Hochzeit dient sein «Notre-Dame de Paris im Winter» Die Kostüme von Manon Criblez tragen zu dem Bild bei, wie man sich die entsprechenden Szenen «in Paris zur Zeit der Weltausstellung 1889» vorstellt (Maske: Fredi Schmid, Marina Keller). Ninian Mathis setzt das Geschehen ins rechte Licht. Barbara Bortoli hat die Tänzerinnen choreographiert.

Bruno Leuschner dirigiert das Orchester der Operette Möriken-Wildegg und wählt für die Aufführung ausgesprochen stimmige Tempi, so dass der für dieses Werk charakteristische Wechsel von Pariser Tonfall und slawischen Klängen ideal zur Geltung kommt. Der Chor der Operette Möriken-Wildegg überzeugt mit guter szenischer Präsenz und ausgeglichenem Klang. Man darf zuversichtlich sein, dass sich die Textverständlichkeit noch verbessert.

Raimund Wiederkehr überzeugt als René, Graf von Luxemburg, mit viel Schmelz, langem Atem und guter Bühnenpräsenz. Flurina Ruoss gibt die Angèle Didier mit dramatischem Aplomb und Tendenz zu breiter Stimmführung. So scheint die Opern-Sängerin, die sie nach Regie-Konzept ist, plausibler als die Chansonnière aus dem Moulin Rouge. Stefanie Frei überzeugt als Juliette Vermont rundum. Stimmlich mit klarem, strahlendem, absolut höhensicherem Sopran, der seine Melodien schwelgerisch auskostet. Und szenisch mit überragender Bühnenpräsenz und beeindruckendem Tanz. Erwin Hurni ist ihr mit tenoral strahlendem Bariton ein ebenbürtiger Armand Brissard. Die Mezzosopranistin Judith Lüpold überzeugt als Gräfin Chollemüüs, der für diese Spielfassung «eingebürgerten» Gräfin Kokozow und macht so den dritten Akt zum komischen Höhepunkt. Wolf Latzel gibt einen noblen, diskreten, stimmprächtigen Basil Basilowitsch, sekundiert von seinen Juristen (im Original Notar und Botschaftsrat) Karl Klagegeist (Yves Ulrich) und Gabriel Söllinger (Maximilian Meinungsstreit). Felix Müller ergänzt als Rezeptionist Polter im Grand Hotel das formidable Ensemble.

So geht Operette!

Weitere Aufführungen:

Samstag, 18. Oktober 2025 18:00; Mittwoch, 22. Oktober 2025 19:30;

Freitag, 24. Oktober 2025 19:30; Samstag, 25. Oktober 2025 19:30;

Sonntag, 26. Oktober 2025 15:00; Freitag, 31. Oktober 2025 19:30;

Samstag, 1. November 2025 19:30; Sonntag, 2. November 2025 15:00;

Donnerstag, 6. November 2025 19:30; Freitag, 7. November 2025 19:30;

Samstag, 8. November 2025 19:30 Uhr; Sonntag, 9. November 2025 15:00 Uhr;

Freitag, 14. November 2025 19:30 Uhr; Samstag, 15. November 2025 19:30 Uhr;

Sonntag, 16. November 2025 15:00 Uhr; Freitag, 21. November 2025 19:30 Uhr;

Samstag, 22. November 2025 19:30 Uhr; Sonntag, 23. November 2025 15:00 Uhr;

Donnerstag, 27. November 2025 19:30 Uhr; Freitag, 28. November 2025 19:30 Uhr;

 

22.10.2024, Jan Krobot/Zürich

 

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