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WIEN/Konzerthaus/Resonanzen: DER KLEINE PRINZ

22.01.2015 | Konzert/Liederabende

Konzerthaus/ Mozartssaal. 21. 1. 2015:  „Der kleine Prinz“

 Der kleine Prinz, der für dieses Konzert die programmatische Klammer bildet, ist niemand anderer als Prinz Eugen von Savoyen, der in Österreich höchst populäre Feldherr. Obwohl er geborener Franzose und ein Protegé von Louis XIV war, wurde er zu einem, wie man heute sagen würde „Wirtschaftsflüchtling“. In der französischen Armee sah er auf Grund seines kleinen Wuchses keine Karrierechancen und so bot er sich den Habsburgern an, wo er zum „weisen Ratgeber dreier Kaiser“ wurde. In diesem Lautenkonzert wurden von der argentinischen Lautenistin Evangelina Mascardi Suiten von Jacque-Alexandre de Saint-Luc, dem Lautenisten Prinz Eugens, solchen von Robert de Visèe gegenübergestellt. Dieser war Lautenist am Hofe des Sonnenkönigs. Eigentlich ein spannendes Konzept, aber leider geriet der (lange) Abend doch zu einförmig. Vermutlich konnten nur sehr speziell geschulte Ohren Unterschiede zwischen den beiden Komponisten feststellen. So wurde es zwei Stunden „Musik zum Träumen“, wobei dank der Beschränkung der dynamischen Bandbreite einer Laute auch keine Gefahr bestand, durch plötzliche Forteschläge aus den Träumen gerissen zu werden. Ob schon jemand die therapeutische Wirkung von Lautenmusik untersucht hat, ist mir nicht bekannt, aber es fiel auf, dass das Konzert kaum durch Husten gestört wurde.

Wolfgang Habermann

 

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