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WIEN/Festsaal Gatterburggasse/ Merker-Kunstsalon: LA FAVORITA von G. Donizetti – konzertant

13.04.2016 | Oper

MERKER – Kunstsalon im Festsaal der Bezirksvertretung Döbling

LA FAVORITA” von G. Donizetti – halbkonzertant am 12.04.2016

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Sergio Tallo-Torres, Celia Sotomayor. Copyright: Herta Haider

 Eine außergewöhnliche Veranstaltung erlebten wir im Merker Kunstsalon: Es wurde das geplante Stück in der geplanten Besetzung aufgeführt. Dies ist nach den denkwürdigen Umbesetzungsorgien der näheren Vergangenheit nicht selbstverständlich, trug aber zur entspannten, guten Laune der Prinzipalin Elena Habermann merklich bei.

La Favorita von Gaetano Donizetti wurde großteils mit bekannten und bewährten Kräften aufgeführt; wir lernten aber auch eine für uns neue Sopranistin kennen – die junge Wienerin Cathrin Chytil – sie fügte sich harmonisch ins routinierte Team ein.

In der Titelrolle zeigte Celia Sotomayor die beeindruckende Wandlungsfähigkeit ihres Mezzosoprans, der bruchlos und edel klingend in allen Registern überzeugte – mit ihrer temperamentvollen Rollengestaltung der Leonora machte sie aus der konzertanten eine „halbszenische“ Aufführung.

Nicht minder spektakulär erfüllte Sergio Tallo Torres die Figur des vom Schicksal hin und her gerissenen Liebhabers, Mönchs und Offiziers mit Leben. Sein Tenor „de grazia“ klingt in den Spielszenen sympathisch und glänzt in den Arien mit atemberaubenden Höhen bis zum „dis“ – und das mit einer unangestrengten, bewundernswerten Sicherheit. Ein Fernando, der mit den Schwierigkeiten des Gesanges besser zurechtkommt, als mit den Unbillen des Schicksals.

Russi Nikoff war mit seinem angenehm klingenden, tragfähigen Bariton ein würdiger König Alfonso XI und ein Gegenspieler auf Augenhöhe zum tenoralen Liebhaber. Apostol Milenkov gestaltete die kleinere Rolle des Balassare souverän wie immer.

Die Debutantin Catrin Chytil konnte sowohl in der großen Arie zu Beginn als auch in den Spielszenen als Ines, der Vertrauten der Leonora überzeugen – ein echter Gewinn für den MERKER – Kunstsalon.

Als „Orchester“ fungierte Manfred Schiebel am Klavier mit gewohnt virtuosem und sängerfreundlichem Spiel.

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Sergio Tallo-Torres, Celia Sotomayor, Manfred Schiebel, Catrin Chytil, Russi Nikov. Copyright: Herta Haider

Der schöne Opernabend endete mit einem kleinen Quiz, bei dem Konzertkarten für eine der nächsten Vorstellungen des Kunstsalons in Baden gewonnen werden konnten.

Maria und Johann Jahnas

 

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