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WIENER BAROCKKIRCHEN: FESTLICHE MUSIKWEIHNACHT. Die gute alte Wiener Tradition mit ihren sonntäglichen Kirchenmusik-Messen, mit Haydn-, Mozart-, Schubert-Erbauungen, ist beinahe schon verloren gegangen

15.12.2023 | Themen Kultur

Wiener Barockkirchen: Festliche Musikweihnacht

Die gute alte Wiener Tradition mit ihren sonntäglichen Kirchenmusik-Messen, mit Haydn-, Mozart-, Schubert-Erbauungen, ist beinahe schon verloren gegangen.

Geldmangel der Kirchen, Kultur- wie Religionsverlust der Bevölkerung. Heuer, zur Vorweihnachtszeit, da wird in den Wiener Gotteshäusern jedoch ganz ordentlich jubiliert. Überhaupt: Kirchen sind wunderbare Plätze zum Musizieren. Oder auch: Sie geben den sie erhaltenden Ordensgemeinschaften durch Vermietung an Konzertveranstalter die Möglichkeit ihre Finanzen zu verbessern. Paradebeispiel: Barockjuwel St. Anna nahe der Staatsoper, den Salesianer-Oblaten gehörig.

Somit, kirchliches X-mas in Vienna: Das alljährliche „Hilfstöne“-Benefizkonzert von Bariton Clemens Unterreiner in der Lutheranischen Stadtkirche gehört zu den Hits. In der Jesuitenkirche, sehr gefragt, sehr aktiv, haben sich unter anderen gute Studierende der Musikuniversität Klassik-bewährt. In der Ruprechtskirche, der Peterskirche wird aufgespielt. Im Stephansdom finden sich professionell die Wiener Symphoniker und der Singverein ein; das große „Künstler helfen Künstler“-Benefiz musste jedoch wegen unerwarteter Todesfälle abgesagt werden. Und immer noch durch das ganze Jahr der reichen Historie verpflichtet …. St. Augustin hat mit Antonio Caldara, Bachs C-Dur Messe oder mit ‚Festlicher Trompetenmusik‘ am Heiligen Abend die Nase voran.

Mit dabei sind aber auch etwa in der Jesuitenkirche das Rumänische Kulturinstitut, welches unter „Die Hymnen des neugeborenen König“ mit rumänischer, ukrainischer weihnachtlicher Musik osteuropäisches Kulturgut vermittelte. Und in der Dominikanerkirche hat der exzellente ‚Chorus Angelicus‘ aus Varazdin zum Ausklang des CRO-ArT 2023-Festivals des ‚Wiener Internationalen Solisten Ensembles‘ in einem stimmigen Weihnachtskonzert darauf hingewiesen, dass Chormusik aus Kroatien mit ihrer Harmonik zu den speziellen Kostbarkeiten der europäischer Musikkultur zu zählen ist. Dirigent Andelko Igrec hat dies mit von ihm arrangierten kroatischen Weihnachtsliedern wie seiner an Stimmungen reichen Missa ‚Hortus Croatiae‘ vorgeführt. Dazu das junge CIPRA-Quartett unter Führung von Andrea Nikolic mit Werken von Dora Pejacevic, Josip Stolcer Slavenski wie österreichischer neuer Musik – ein Festival, ganz auf Kulturaustausch ausgerichtet, kann auch im barocken Kirchenraum seinen guten Platz haben.

Meinhard Rüdenauer

 

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