Online Merker Logo

Die internationale Kulturplattform

WIEN/ Volkstheater: „Weltstar-Gala 2018“ – kreuz & quer durch das Ballett-Repertoire

15.10.2018 | Ballett/Performance

Bildergebnis für wiener volkstheater weltstar-gala

Wiener Volkstheater: „Weltstar-Gala 2018“ – kreuz & quer durch das Ballett-Repertoire 

Es ist wohl zu hoch gegriffen: Weltstar. Ja, allzu gern würde manch hoch ambitionierter Tänzer ein Weltstar werden. Ein schöner Jugendwunsch, in diesem extrem harten Job ist es aber gewiss kein erfüllbarer. Und wenn für einen Ballettabend bemüht zugkräftig mit ‚Weltstar-Gala‘ geworben wird, so ist dies verständlich – auch wenn diesbezüglich dann einiges offen bleibt.

Das exzellente russische Tänzerpaar Olga Esina und Kirill Kourlaev, vor Jahren aus Russland an die Wiener Staatsoper berufen, ist nun in Wien beheimatet. Ideal-Ballerina Esina brilliert nach wie vor auf der Bühne, Kourlaev hat sich mit der von ihm gegründete ‚Kourlaev & Esina Production GmbH‘ sowie der ‚Danceworld‘-Ballettschule dem Management zugewandt. Für ihre ‚Weltstar-Gala 2018‘ haben sie interessierte Sponsoren gefunden und wurde das Wiener Volkstheater für zwei Abende angemietet, und 16 Solisten aus großen internationalen Ballettkompanien haben ihre sehr ansprechenden Künste und Talente in 15 Piecen stilvoll dargeboten.

Alles gut gemischt quer durch das Repertoire: Romantische Traumwelt (Dorthée Gilbert von der Pariser Oper als herbe Giselle), der beliebte „Dornröschen“-Pas de deux mit Olga Esina und Julian McKay, kraftvolle Soli (Francesco Costa in einer humoristischen Miniatur von Trevor Haydn), moderne Klassiker (Ana Turazashvili vom Moskauer Bolshoi Ballett in Alberto Alonsos „Carmen-Suite“), Solisten anderer europäischer Kompanien. Natürlich standen mit Kiyoka Hashimoto, Mila Schmidt und Jakob Feyferlik auch Kollegen des Wiener Staatsballetts bereit. Und Eno Peci steuerte als Choreograph wie als Tänzer mit „Hush“ (Sound:Max Richter) ein neues Duo in mit expressiven körperlichen Verschmelzungen in elegantem Bewegungsfluss bei.

Den größten Zuspruch erhielten Liudmila Konovalova und ihr in der Luft schwebende artistische Partner Young Gyu Choi (Holländische Nationalballett) mit ihrem Pas de deux aus „Le Corsaire“. Somit: Alles auf ansprechendem Niveau, alles so in Ordnung. Eben als Potpourri-Melange einer gepflegten Ballettgala.

 

Meinhard Rüdenauer

 

Diese Seite drucken