IMPULSTANZ/Volkstheater: Belgisches Zahnrad aus Fleisch und Blut (25.7.24)
Alexander Vantournhout (links) und sein Kontakt-Splitting. Fotocredit: © Bart Grietens
Auch das ist möglich: Als „das Menschentier“ (auch die folgenden Zitate: Programmheft) verblüfft eine einstündige Performance mit wiederholt originellem artistischen Zusammenspiel von acht Unisex-TurnerInnen. Impulstanz hat den Belgier Alexander Vantournhout gemeinsam mit seinem „not standing“-Gefolge in das Volkstheater eingeladen. Gestalterisch: „Vantournhout findet wie gewöhnlich Inspiration für sein Bewegungsmaterial in der Tierwelt, diesmal in den Klebekräften von Reptilien wie Eidechsen“. Und auf der Bühne spult es sich ab „wie das Getriebe eines kollektiven Körpers.“ Wie ein Zahnrad aus Fleisch und Blut funktioniert hier das unermüdliche Zusammenspiel dieser smarten Artisten. Kein Tanz, keine Story, keine Poesie, bisschen laut quieksender Sound. Immer wieder finden die Performer im ständigen Fluss zu überraschenden, wohl sich auch etwas wiederholenden Konfigurationen zusammen. Das ‚Kontakt-Splitting‘-Bewegungsmaterial gefällt mit ästhetischer Bodengymnastik, in figurierenden Reigen, herum spaziert, akrobatisch an einer Wand hochgeschnellt. Alles perfekt und mit ruhigem Atem. Nie zuvor dürfte wohl solch eigenartiges Rotationsspiel zu sehen gewesen sein. Gut angekommen im Volkstheater – hat seine Reize, auch ganz ohne Aussage.
Meinhard Rüdenauer