Volksoper, 27.6.2019: „PETER PAN“ – ein Volltreffer im Märchenland
Foto: Ashley Taylor/ Wiener Staatsballett
Peter Pan, der so munter herum springende und durch die Lüfte fliegende Junge aus dem Nimmerland, hat sich als Volltreffer für die Wiener Volksoper erwiesen. Letzter Abend der ersten Aufführungsserie des Wiener Staatsballetts, und die Stimmung mit vielen Kindern im Zuschauerraum ist seit der Uraufführung im Mai höchst vergnüglich geblieben. Ein dicker Polster sowohl für das Publikum wie für die munteren nächtlichen Abenteuer von Wendy (Marie-Sarah Drugowitsch), der Fee Tinker Bell (Dominika Kovacs-Galavics) und ihren Gefährten ist die zündende wie einschmeichelnde Filmmusik aus alten Hollywood-Schinken von Erich Wolfgang Korngold oder Max Steiner, vom Orchester unter Guido Mancusi mit vitalem Schwung nacherlebt. Choreographin Vesna Orlic hatte das ideale Gespür, die vielen wechselnden Szenerien und Grotesken mit überzeugender Lebendigkeit im ständigen Bewegungsfluss bildhaft zu beleben. Keisuke Nejime trumpft dabei sprunggewaltig in der Titelrolle auf. László Benedek brilliert als irrer Captain Hook. Natalie Salazar, Patrik Hullmann, Gleb Shilov, Samuel Colombet haben ihre ulkigen Auftritte, und Kristina Ermolenko oder Elena Li mutieren von Solopartien zu Piratinnen, Indianerinnen oder gar Sirenen. Gut kalkuliert, doch unbeschwert wirkend herumgezaubert – es macht so Spaß.
Meinhard Rüdenauer