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Wien/ Volksoper: LE NOZZE DI FIGARO – „Klamauk, Klamauk, Klamauk“

31.05.2025 | Oper in Österreich

Wien/Volksoper
30.5.25 „Le nozze di Figaro“, Volksoper, „Klamauk, Klamauk, Klamauk”

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Foto:Marco Sommer für Volksoper

Die Volksoper spielt wieder „Le nozze di Figaro“ – nein, nicht die erst vor drei (!) Jahren wiederaufgenommene Inszenierung von Marco Arturo Marelli, sondern eine von Aix-en-Provence nach Wien tansferierte Produktion der derzeitigen Direktorin Lotte de Beer. Besucht wurde die zweite Aufführung der Premierenserie.

Laut Medienberichten wurde die Produktion aus Aix (Premiere 2021) überhaupt nicht für die Volksoper mitgeplant. Das Bühnenbild wirkte in den ersten beiden Akten auch so, als hätte man es mit aller Gewalt an die schmälere Volksopernbühne angepasst. Sie sah an den Rändern wie „abgeschnitten“ aus. Deshalb kommen auch, wie es heißt, die Logen und die beiden Seitenblöcke auf der Galerie wegen „Sichteinschränkung“ nicht in den Verkauf. (1) Aber warum dann das ganze Prozedere, wenn sich noch eine erst kürzlich gespielte Produktion im Fundus befinden müsste?  

Die Inszenierung von Marco Arturo Marelli gab einen humorvollen „Figaro“ klassischen Zuschnitts. Gesungen wurde in deutscher Sprache. Die Neuproduktion von Lotte de Beer stellt „Sex“ und „Macht“ in den Mittelpunkt, gesungen wird in Italienisch. Beer predigt  anhand des „Figaro“ die Utopie von einer neuen sexuellen Befreiung im Rahmen einer, die geschlechtsspezifischen Unterschiede ausgleichenden Gesellschaft – und torpediert ihr eigentliches Anliegen mit viel zu viel vordergründigem Klamauk.

http://www.operinwien.at/werkverz/mozart/afigaro27.htm

 

Dominik Troger/www.operinwien.at

 

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