Wiener Volksoper: „La Boheme“, 8.12.2022
Eine wirklich eindrucksvolle Aufführung von „La Boheme“ mit ausgezeichneten Solisten und einem hervorragenden, „Italianita“ versprühenden Volksopernorchester unter der Leitung von Carlo Goldstein in Harry Kupfers Erfolgsinszenierung konnte man am 8. Dezember 2022 in der Wiener Volksoper erleben.
Anett Fritsch ist in Darstellung und Gesang eine sehr glaubhafte, zerbrechlich wirkende Mimi, deren klangschöne Stimme keinesfalls klein ist.
Giorgio Berrugi, ein zweifellos hochkarätiger Tenor mit perfekter Technik, sehr musikalischer Phrasierung und schönem Timbre gab einen überzeugenden Rodolfo. Er war zunächst ein Spitzenklarinettist und spielte 5 Jahre im römischen Sinfonieorchester und debütierte dann nach offiziell kurzer Gesangsausbildung mit großem Erfolg als Rodolfo. Mittlerweile war er schon oft an der Mailänder Scala zu hören. Sehr interessant ist, dass er im Frühjahr an der Wiener Staatsoper als Siegmund in der Walküre zu erleben sein wird.
Andrei Bondarenko, den prachtvollen Marcello mit weicher, voller Baritonstimme und die quirlige Musetta der schönstimmigen Lauren Urquhart muss man ebenfalls als Idealbesetzungen bezeichnen.
Auch alle anderen Mitwirkenden einschließlich des Chores kann man zu dieser äußerst gelungenen Vorstellung beglückwünschen.
Vom Publikum gab es viel Zwischenapplaus und lange anhaltenden Beifall am Schluß.
Christoph Karner