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WIEN/ Volksoper: „JUNGE TALENTE II“ – mit verblüffenden Leistungen

08.01.2016 | Ballett/Performance

Volksoper: 7.1.2016: „JUNGE TALENTE II“ – mit verblüffenden Leistungen

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Leonardo Basilio. Adele Fiocchi in Grand Pas Classique.  Copyright: Wiener Staatsballett/ Ashley Taylor

An jungen Talenten fehlt es im Wiener Staatsballett wirklich nicht. Die „Junge Talente“-Abende in der Volksoper suchen dabei ein bisschen Hilfestellung für die (vielleicht) nachrückenden Jüngeren in der Kompanie zu geben. Soweit sie dann nicht wieder aus Wien weggehen oder ohne Vertragsverlängerung abreisen müssen. Denn aus den verschiedensten Ländern kommen sie beinahe alle. Ein extrem intensiver Arbeitseinsatz wird von ihnen verlangt. Doch es mangelt den meisten Tänzern im rund hundertköpfigen Ensemble an profilierten solistischen Auftrittsmöglichkeit, um sich in charakteristischen Rollen zu entwickeln und um sich zu verbessern, um sich so richtig in Szene zu setzen.

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Copyright: Wiener Staatsballett/ Ashley Taylor

Dass harte Arbeit von ihnen geleistet werden muss, ist jetzt wieder in den vom Publikum sehr positiv aufgenommen worden und dicht ineinander übergreifenden Aufführungsserien von „La Fille mal gardée“ und „Die Schneekönigin“ zu merken gewesen. Und zu merken war, dass es dabei ohne gewisse Ermüdungserscheinungen nicht geht. Auch bei der Wiederaufnahme des bunten und abwechslungsreichen „Junge Talente II“-Programms in der Volksoper mag es gelegentlich an Frische gefehlt haben. Doch verblüffend war wieder, welche Fähigkeiten diese jungen Tänzer besitzen, die sich gerade als Eisjungfrauen, Dorfvolk, Zigeuner, Kobolde, als Henderln vermummt oder in der hinteren Reihe posierend hochdienen müssen. Verblüffende Leistungen gab es der Reihe nach: Francesco Costa in dem virtuos persiflierenden „Les Bourgeois“-Solo (Brel/van Cauwenbergh). Adele Fiocchi und Leonardo Basilio in einem Grand Pas Classique zu Musik von Auber. Natascha Mair und Jakob Feyferlik in „Valse Fantasie“ (Glinka/Balanchine). Nikisha Fogo und Géraud Wielick in „Tarantella“ (Gottschalk/Balanchine). Nina Tonoli – im Ebenmaß mit dem stilsicheren James Stephens als Partner in einem romantischen Pas de deux – durfte sich bereits in großen Partien präsentieren. Ein ordentliches Mehr an guten Leistungen. Und dazu noch der mitreißend vergnügliche „Double Date“-Jux des Corps-Tänzers Trevor Hayden – origineller choreographiert als so manch eingekaufte Modepiece. Weit öfters könnten solche Talente-Abends angesetzt werden …. durchaus zufrieden gestellt verlässt jedenfalls das Volksopern-Publikum das Haus.

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 Sveva Gargiulo, Ryan Booth in „Double Date“ . Copyright: Wiener Staatsballett/ Ashley Taylor

Meinhard Rüdenauer   

 

 

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