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WIEN/ Volksoper: HÄNSEL UND GRETEL

18.12.2016 | Oper

VOLKSOPER: „HÄNSEL UND GRETEL“ am 17.12.2016

 Fast unvorstellbar, dass es erst die 201 Vorstellung in der Regie von Carl Dönch (Langzeitdirektor des Hauses) war. So gut und frisch wirkte diese exzellent geprobte Vorstellung.

Auch Direktor Dönch besetzte sich natürlich sehr gerne, dazu gehörte zweifelsohne seine geliebte Rolle der Hexe, der er tatsächlich einen Stempel aufdrückte. Eine ganz andere Knusperhexe ist in dieser Staffel abwechselnd mit Karl Michael Ebner die Sopranistin Ulrike Steinsky. Humperdinck wusste, warum er dies für Sopran und nicht für Skurilles auf der Bühne wirkende Männerstimme schrieb. Ulrike Steinsky ist eine sehr böse, manchmal auch sehr ungeschickte Alte, die Alles für diese Rolle mitbringt, auch den so wichtigen Schuss an Komik.

Sebastian Holecek war wieder ein ganz hervorragender Peter, der Besenbinder, mit dieser Rolle kommt er auch an die Staatsoper zurück. Man kann sich darauf freuen.

Sein Weib Gertrude war Elisabeth Flechl, auch sie sehr präsent, aber mit einem extrem starken Vibrato in der Höhe ausgestattet.

Manuela Leonhartsberger ist „Hänsel“. Sie weiß die Rolle musikalisch effektvoll umzusetzen und auch ebenso zu spielen. Das kann man auch von Anita Götz als Gretel sagen. Sie vermag Liebreiz mit schöner leichter Stimme sehr gut zu paaren.

Sandmännchen war Elvira Soukop, Juliette Khalil kam nach der Pause als Taumännchen. Zwei nette, sehr kleine Stimmen.

Wolfram Maria Märting leitete das nicht einfache Stück souverän und nicht musikalisch aufdringlich. Sehr gut klang der Chor der Lebkuchenkinder durch den Jugendchor der Volksoper Wien .

Warum bei einer sehr früh beginnenden Vorstellung keine Kinderarbeit geleistet wird bleibt mir unverständlich.

Vorschlag, die Ouvertüre bebildern, mit erzählenden Stücken.

Vorschlag, ca. 4 – 5 Jährige auch nach der Ouvertüre einlassen

Vorschlag die Ouvertüre bei Nachmittagsvorstellung mit hohen Kinderbesuch streichen.

Die Übersetzungsanlage mit deutschen Text hilft allen, die schon etwas lesen können, die Kleineren bleiben da wieder auf der Strecke, da sollte doch jeder Protagonist gut verständlich sein. Das kann man aber nur von Sebastian Holecek und Ulrike Steinsky sagen.

Die Volksoper war bestens ausgelastet.      

Elena Habermann  

Elena Habermann     

 

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