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WIEN/ Volksoper. DIE ZAUBERFLÖTE. Premiere.. “ In meiner Badewanne bin ich Kapitän“

14.09.2025 | Oper in Österreich

Wien/ Volksoper:“ In meiner Badewanne bin ich Kapitän“

14.9.25 „Die Zauberflöte“, Volksoper, Premiere „Zauberflöte“ dort, „Zauberflöte“ da. Nach der Staatsoper hat sich jetzt die Volksoper eine Neuproduktion gegönnt. Mozart und Schikaneders Welterfolg entpuppt sich am Währinger Gürtel als Versuch einer Traumabewältigung und als zu langatmige Abhandlung über das „Erwachsenwerden“.

„In meiner Badewanne bin ich Kapitän“

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Foto: Marco Sommer/ Volksoper

„Zauberflöte“ dort, „Zauberflöte“ da. Nach der Staatsoper hat sich jetzt die Volksoper eine Neuproduktion gegönnt. Mozart und Schikaneders Welterfolg entpuppt sich am Währinger Gürtel als Versuch einer Traumabewältigung und als zu langatmige Abhandlung über das „Erwachsenwerden“.

Ein Bub sitzt auf der Bühne und zeichnet. Er zeichnet sich seine Geschichte von der „Zauberflöte“. Er fühlt sich unverstanden, seine Eltern streiten. Hat der Vater die in der Badewanne liegende Mutter nicht sogar mit einem Messer bedroht? Als schemenhafte Zeichnung taucht dieses Bild im II. Teil aus der Erinnerung auf. Die Mutter ist psychotisch, der Vater vernüftelnder Schachfan – der Bub ist einsam und phantasiert sich eine glücklichere Welt herbei: der Prinz, die Prinzessin, die Eltern als unverstandenes Über-Ich, Papageno als personifiziertes Sammelbecken der eigenen Ängste und Kindlichkeiten.

Der Bub zeichnet sich also seine Geschichte, und natürlich wird er am Schluss siegen, er wird alles hinter sich lassen und mit der Prinzessin in einer Badewanne (!) davonfliegen. Die öden Erwachsenen werden zurückbleiben und mit ihnen der ganze Krempel ihrer vertrackten Beziehungskisten und Ideale. Der Traum von der Menschenbildung durch eine aufgeklärte Vernunft ist ohnehin längst ausgeträumt…

http://www.operinwien.at/werkverz/mozart/azauber19.htm

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Die neu gestalteten Garderoben auf der Galerie. Foto: Dominik Troger

Dominik Troger/ www.operinwien.at

 

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