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WIEN / Volksoper: DIE ZAUBERFLÖTE (18.10.2025)

19.10.2025 | Oper in Österreich

WIEN / Volksoper: DIE ZAUBERFLÖTE

Oper von Wolfgang Amadeus Mozart
Libretto von Emanuel Schikaneder

Regie Lotte de Beer

18.10.2025 | 8. Vorstellung (Premiere 14.09.2025)

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David Kerber (Tamino) – Alexander Fritze (Sarastro) – Rebecca Nelsen (Pamina) – Ensemble im Reich Sarastros geordnet wie Schachfiguren (König, Turm, Läufer, Springer und Bauer)
© Marco Sommer/Volksoper Wien

Seit 1906 ist „Die Zauberflöte“ fixer Bestandteil des Repertoires der Volksoper und wurde bisher in neun verschiedenen Inszenierungen im Haus am Gürtel gezeigt. Die Neuproduktion vom September 2025 wurde von der Volksoperndirektorin Lotte de Beer inszeniert. Für sie „hat „Die Zauberflöte“ viel mit Aufwachsen zu tun. Ein junger Mensch, ein 14-jähriger Junge, nimmt uns mit in seine Vorstellungswelt. Seine Eltern streiten, wer von beiden ist gut, wer ist böse? Niemand ist nur gut, niemand ist nur böse! Der Junge geht auf Reisen, findet eine Gefährtin und wird Zeuge der Prüfungen von Tamino und Papageno.

Die Story ist wohlbekannt:

Sarastro hat Pamina, die Tochter der Königin der Nacht entführt. Prinz Tamino soll sie im Auftrag der Mutter befreien. Sein wichtigster Begleiter ist Papageno, dem als Belohnung eine Papagena versprochen wird. Kälte und Hitze und vor allem Zeiten des Schweigens müssen Tamino und Papageno als Prüfungen bestehen. Das Happyend am Schluss vereint Pamina und Tamino sowie Papageno und Papagena. Sarastro entpuppt sich als weiser Herrscher, die Königin der Nacht scheitert mit ihrem Mordkomplott.

Die Volksoper hat alle Rollen doppelt besetzt und das erweist sich in Zeiten der Grippe als gut und notwendig. Aufgrund von Erkrankungen übernahm Rebecca Nelsen die Rolle der Pamina sowie David Kerber die Rolle des Tamino wie bei der Premiere. Das Buffopaar Papageno – Papagena war mit Publikumsliebling Jakob Semotan und Juliette Khalil besetzt. Alexander Fritze war Sarastro und Annie Fassea die Königin der Nacht. Als Monostatos war Carsten Süss zu erleben. Generell waren die Leistungen der Sängerinnen und Sänger achtbar, aber nicht außergewöhnlich. Die drei „alten Damen“ Julia Koci, Annelie Sophie Müller und Jasmin White und die drei Knaben (Wiener Sängerknaben) kamen beim Publikum besonders gut an. Wie immer gut und verlässlich waren Orchester und Chor der Volksoper Wien. Alexander Joel leitete das Bühnenorchester der Wiener Staatsoper souverän. Die Vorstellung war ausverkauft, viele Familien mit Kindern waren in der Samstagabendaufführung. Die Kostüme von Jorine van Beek wirkten überwiegend wie aus einem Second hand-Fundus, Pamina und Papageno jeweils in unvorteilhaften kurzen Hosen. Irritierend waren die Szenen mit der Königin der Nacht in der Badewanne! Sehr beeindruckend waren die Videowände, die klassische Kulissen fast überflüssig machten. Es entwickeln sich neue Berufsfelder wie Animation Lead (Roman Hansi) und Video Production Lead (Georg Schmidhuber) in Ergänzung zu Bühnenbild und Illustrationen (Christof Hetzer).

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Die Königin der Nacht in der Badewanne  © Marco Sommer/Volksoper Wien

Es bleibt die Frage, warum hat die Volksoper eine neue Zauberflöteninszenierung gebraucht? Die Inszenierung aus 2020 war beim Publikum beliebt.

Elisabeth Dietrich-Schulz

 

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