4.4.2025 Frohsinn und Laune in der Volksoper: Die lustigen Weiber von Windsor
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Copyright: Barabara Palffy/ Volksoper
Zu den Sängern:
Martin Winkler outriert gekonnt den Falstaff in die Nähe eines komischen Alberichs…auch stimmlich. Das berühmte Trinklied blieb ohne Applaus. Anett Fritsch ist eine sehr gute Frau Fluth, die aber hin und wieder ihren Grenzen in die Nähe kommt.
Aaron Casey Gould sang und spielte einen netten Fenton, er hat alle Töne fast ohne Mühe, hat aber keine Tenorstimme mit wirklich lyrischer Qualität Lauren Urquhart, eine sympathische Anna mit einer Spur zu viel Vibrato.
Der Herr Fluth, Andrei Bondarenko, hat eine echte Qualitätsstimme, ein wahrer Verdibariton, der aber auch den Deutschen Text sehr verständlich artikuliert…. er erinnert an die großen Baritone der „guten alten Zeit“ . Der Text war das Problem von Frau Reich – Jasmin White hat zumindest den Anflug eines persönlichen Timbres – aber auch von Herrn Reich, Dr Cajus und vom Junker, von dem man eigentlich nur das „O süsse Anna“ verstand. Nachdem die letzgenannten auch stimmlich nichts besonderes boten muss man sich fragen, ob es nicht deutschsprachige Sänger, womöglich gar inländische gibt, die stimmlich vielleicht auch nicht besser, aber zumindest textsicher wären.
Jonathan Stark sollte die Bläser etwas drosseln, seine Tempi waren manchmal ziemlich rasch.
Die feministische Inszenierung von Nina Spijkers hat einige gute Einfälle, aber auch solche, die stören wie die Pissoirszene, die hätte man schon eliminieren sollen; auch der Garten von Reich ist kein Tuntenteich: Fenton singt von der Lerche im Hain nicht von einer Ente oder von Fröschen……Hoffentlich bringt die Dame nicht ähnliche Verbiegungen in die Nacht in Venedig.
Das Haus war trotz verschiedenster Aktionen nur zu ca 3/4 gefüllt, spendete aber herzlichen Applaus
alcindo
p s
Das gleiche Problem mit der Diktion gab es auch im Orpheus in der Unterwelt, wo eine (Fremden)Legion nicht wirklich bedeutender Stimmen die meisten Nebenpartien zu einem Fest der unbewältigten Diktion machte……Gerade bei Offenbach geht es um den Wortwitz, den man da nur zu lesen bekam, und das nur auf der linken Seite