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WIEN/ Volksoper: COSÌ FAN TUTTE. Premiere

16.05.2015 | Oper

WIEN/ Volksoper: Gelungene „Cosi“ an der Volksoper. Premiere am 15.5. 2015

 Der Wiener Volksoper gelang nach über zehn Jahren wieder eine äußerst gelungene Neuinszenierung der Mozart-Oper „Cosi Fan Tutte“. Die Aufführung wurde auf Deutsch gesungen.

 Regisseur Bruno Klimek lässt das Ganze in einem symbolischen, schwarz-weißen Raum (angenehm: Hermann Feuchter) als Probe der Oper „Cosi Fan Tutte“ spielen. Die Kostüme von Tanja Liebermann sind sehr detailreich und schön anzusehen. In dem Konzept von Klimek singt der Regisseur die Partie des „Don Alfonso“. Die Regieassistentin jene der „Despina“.  Im Übrigen sind die Beiden auch ein Paar. Eine Idee, die in der Darstellung sehr gut umgesetzt wird. Das Paar, das „Fiordiligi“ und „Gulielmo“ spielt, ist offensichtlich frisch verliebt und das andere Paar „Dorabella“ und „Ferrando“ ist anscheinend schon länger liiert. Mit viel handwerklichem Geschick zeigt Klimek, wie das Spiel langsam Realität wird. Aber auch die lustigen Momente von Despina gelingen ihm sehr gut, was die Lachstürme des Publikums bewiesen.

 Ebenso gelungen wie die Inszenierung ist auch die musikalische Seite. Julia Jones, eine ausgewiesene Mozart-Spezialistin gibt einen Mozart vom Besten. Perfekte Tempi, farbenreiche Klangbögen. Man merkt ihr einfach die langjährige Erfahrung mit diesem Komponisten an.

 Die Sänger sind auch allesamt großartig. Allen voran die grandiose Caroline Wenborne als Fiordiligi. Wunderbar dramatisch singt die Sängerin, die auch schon an der Staatsoper positiv aufgefallen war, diese tolle Partie. Famos Dshamilja Kaiser als Dorabella. Vielseitig Rebecca Nelsen als wilde, Kaffe schleppende Regieassistentin/Despina. Kernig der Gulielmo von Josef Wagner. Nicht nur in der Höhe ansprechend Jörg Schneider als Ferrando. Mit ansprechendem Bariton überzeugt auch Mathias Hausmann als Regisseur/Don Alfonso.

 Es gab zehnminütigen kräftigen Jubel für alle Beteiligten, vor allem für Caroline Wenborne und Julia Jones. Auch das Regieteam um Bruno Klimek wurde ohne Einwände von Jubel überschüttet.

 Fazit: Diese „Cosi“ ist ein grandioses Gesamtpaket. Betörende Stimmen, ansprechende Inszenierung. Hingehen!

 Sebastian Kranner

 

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