Wiener Stadthalle: „FLASHDANCE – das Musical“, 8.2.2020: aufgefrischte Teenager-Träume
Konträr zu früheren österreichischen Kulturaufgaben, die andere Seite, total anders – die heutige Musical-Szene, eine rein populär ausgerichtete. „Flashdance“ als ein Musterbeispiel: 1983 als moderner Tanzfilm einer der ganz großen US-Kinoerfolge. Ein Hit für Teenagers damals in Europa, zurzeit mit dem Zusatz „…. das Musical“ als Tourneeproduktion aus Deutschland unterwegs. In der Wiener Stadthalle gelandet und auch hier ein gekonnt arrangierter Publikumserfolg. Eine dynamische Aufführung ist zu sehen (wohl nichts für Stimmfetischisten).
Die banale Story: Lebensträume in der Industriestadt Pittsburgh, Arme und Reiche, große Liebe. Machart: alles rein gängigen Schablonen folgend, total. Vor allem aber wirksam: Der Blick in die Tanzclubs. Der erfolgreiche Südtiroler Synthesizer-Jongleur Giorgio Moroder hat die Musik dazu geschrieben. Flüssiger Rock vom Fließband mit dem Oscar-Aufputz „What a Feeling“. Und noch wirksamer, toll dazu, beinahe schon zauberisch: Die sich ständig wandelnden farbenkräftigen Projektionen, welche mit blitzschnellen Bilderwechsel überraschen oder mit Videos buntes Leben in die Szene bringen. Ausgeklügelte LED-Technik erlaubt dies, und alten Opernfreunden sei gesagt: Auch so etwas wird mehr und mehr in der ehrwürdigen Staatsoper zu sehen sein.
Meinhard Rüdenauer